Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

Bild:
<< vorherige Seite
XI.
Klag vnd Trostschrifft/
An die Edle vnd EhrenTugentsame Fraw

Schlaherin zum Klösterlein etc. Aus dem 127.
Psalm genommen.
David der König vnd Prophet
In seinem Psalmbuch gar fein redt/
Er spricht: daß die klein Kinderlein
Mit Warheit Gottes Gaben seyn.
Ist nun jemand/ den Gott der HERR
Thul im Ehestand Kinder beschern/
Trefflich er Gottes Segen spürt/
Hiemit auch gleich erinnert wird/
Recht auffzuziehn solch Gottes Gabn/
Ehr vnd Frewd einmahl dran zu habn.
Nun ists war/ daß nicht ohn gefehr
Eltern die Kinder lieben sehr/
Nein/ sondern Göttlich Majestat
Solch lieb in sie gepflantzet hat.
Es kan sich aber offt begebn
Ein folches Creutz in diesem lebn/
Nemlich daß Gott Eltern mit pein
VVegnehmen thut die Kinderlein:
Er lest sie sterben jung vnd bald/
Reist sie aus der Welt wilden Wald/
Dadurch Eltern (ist nicht erlogn)
Ein groß Hertzleid wird zugezogn/
Nun
XI.
Klag vnd Troſtſchrifft/
An die Edle vnd EhrenTugentſame Fraw

Schlaherin zum Kloͤſterlein ꝛc. Aus dem 127.
Pſalm genommen.
David der Koͤnig vnd Prophet
In ſeinem Pſalmbuch gar fein redt/
Er ſpricht: daß die klein Kinderlein
Mit Warheit Gottes Gaben ſeyn.
Iſt nun jemand/ den Gott der HERR
Thul im Eheſtand Kinder beſchern/
Trefflich er Gottes Segen ſpuͤrt/
Hiemit auch gleich erinnert wird/
Recht auffzuziehn ſolch Gottes Gabn/
Ehr vnd Frewd einmahl dran zu habn.
Nun iſts war/ daß nicht ohn gefehr
Eltern die Kinder lieben ſehr/
Nein/ ſondern Goͤttlich Majeſtat
Solch lieb in ſie gepflantzet hat.
Es kan ſich aber offt begebn
Ein folches Creutz in dieſem lebn/
Nemlich daß Gott Eltern mit pein
VVegnehmen thut die Kinderlein:
Er leſt ſie ſterben jung vnd bald/
Reiſt ſie aus der Welt wilden Wald/
Dadurch Eltern (iſt nicht erlogn)
Ein groß Hertzleid wird zugezogn/
Nun
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsEpicedia" n="1">
        <pb facs="#f0151" n="149"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XI.</hi></hi><lb/><hi rendition="#b">Klag vnd Tro&#x017F;t&#x017F;chrifft/<lb/>
An die Edle vnd EhrenTugent&#x017F;ame Fraw</hi><lb/>
Schlaherin zum Klo&#x0364;&#x017F;terlein &#xA75B;c. Aus dem 127.<lb/>
P&#x017F;alm genommen.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">D</hi></hi>avid der Ko&#x0364;nig vnd Prophet</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">I</hi></hi>n &#x017F;einem P&#x017F;almbuch gar fein redt/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">E</hi></hi>r &#x017F;pricht: daß die klein Kinderlein</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">M</hi></hi>it Warheit Gottes Gaben &#x017F;eyn.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">I</hi></hi>&#x017F;t nun jemand/ den Gott der <hi rendition="#g">HERR</hi></l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">T</hi></hi>hul im Ehe&#x017F;tand Kinder be&#x017F;chern/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">T</hi></hi>refflich er Gottes Segen &#x017F;pu&#x0364;rt/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">H</hi></hi>iemit auch gleich erinnert wird/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">R</hi></hi>echt auffzuziehn &#x017F;olch Gottes Gabn/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">E</hi></hi>hr vnd Frewd einmahl dran zu habn.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">N</hi></hi>un i&#x017F;ts war/ daß nicht ohn gefehr</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">E</hi></hi>ltern die Kinder lieben &#x017F;ehr/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">N</hi></hi>ein/ &#x017F;ondern Go&#x0364;ttlich Maje&#x017F;tat</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">S</hi></hi>olch lieb in &#x017F;ie gepflantzet hat.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">E</hi></hi>s kan &#x017F;ich aber offt begebn</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">E</hi></hi>in folches Creutz in die&#x017F;em lebn/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">N</hi></hi>emlich daß Gott Eltern mit pein</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">VV</hi></hi>egnehmen thut die Kinderlein:</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">E</hi></hi>r le&#x017F;t &#x017F;ie &#x017F;terben jung vnd bald/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">R</hi></hi>ei&#x017F;t &#x017F;ie aus der Welt wilden Wald/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">D</hi></hi>adurch Eltern (i&#x017F;t nicht erlogn)</l><lb/>
            <l><hi rendition="#in"><hi rendition="#aq">E</hi></hi>in groß Hertzleid wird zugezogn/</l><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom">Nun</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[149/0151] XI. Klag vnd Troſtſchrifft/ An die Edle vnd EhrenTugentſame Fraw Schlaherin zum Kloͤſterlein ꝛc. Aus dem 127. Pſalm genommen. David der Koͤnig vnd Prophet In ſeinem Pſalmbuch gar fein redt/ Er ſpricht: daß die klein Kinderlein Mit Warheit Gottes Gaben ſeyn. Iſt nun jemand/ den Gott der HERR Thul im Eheſtand Kinder beſchern/ Trefflich er Gottes Segen ſpuͤrt/ Hiemit auch gleich erinnert wird/ Recht auffzuziehn ſolch Gottes Gabn/ Ehr vnd Frewd einmahl dran zu habn. Nun iſts war/ daß nicht ohn gefehr Eltern die Kinder lieben ſehr/ Nein/ ſondern Goͤttlich Majeſtat Solch lieb in ſie gepflantzet hat. Es kan ſich aber offt begebn Ein folches Creutz in dieſem lebn/ Nemlich daß Gott Eltern mit pein VVegnehmen thut die Kinderlein: Er leſt ſie ſterben jung vnd bald/ Reiſt ſie aus der Welt wilden Wald/ Dadurch Eltern (iſt nicht erlogn) Ein groß Hertzleid wird zugezogn/ Nun

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523543
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523543/151
Zitationshilfe: Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523543/151>, abgerufen am 23.11.2024.