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Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

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Die Ander Leichpredigt.

1.
Ein trewher-
tziger erbarmer
1. Einen trewhertzigen Erbarmer/ der ewer
elend vnd betrübten zustand wol siehet/ vnd jhme dassel-
be so sehr zu Hertzen gehen lesset/ als wenn es jhm selbst
Ier. 31. 20betreffen thete, Lesset sich derwegen gleich auch an je-
tzo von euch vernehmen/ was er sonst sagt/ Jer. 31 Bi-
stu nicht mein lieber Sohn? Bistu nicht mein
trawtes Kind? Denn ich gedencke ja noch wol
dran/ was ich dir geredt habe: Drumb bricht
mir mein Hertz gegen dir/ daß ich mich deiner
erbarmen mus.

2.
Ein starcker
Nothheiffer.
2. Jhr habt an Gott einen starcken Nothelffer/
der euch aus diesen nöthen allen wol helffen wil: Denn
Esa. 41. 10da sagt er euch zu vnd spricht/ Esa. 91. Fürchte dich
nicht/ ich bin mit dir/ weiche nicht/ denn ich bin
dein Gott: Jch stercke dich/ ich helffe dir auch/
ich errette dich/ durch die rechte Handt meiner
Gerechtigkeit.

3.
Krefftiger
Tröster.
3. Jch habe an Gott einen krefftigen Tröster/
der wil euch trösten/ wie einen seine Mutter trö-
Esa. 66. 13stet/ Esa. 66.

4.
Ein grosser
Liebhaber.
4. Jhr habt an Gott einen grossen Liebhaber/
Denn eben das ist das rechte Zeugniß seiner grossen
Liebe gegen euch/ welches jhr auch selbst/ ewer aussage
nach/ in ewrem Wollstande von Gott begehret habt/
Denn welche ich lieb habe/ die straffe vnd züchti-
Apoc 3. 19ge ich/ spricht er selber Apoc. 3. Darumb vermahnet
auch daher Salomon so trewlich zur gedult vnd spricht/
Prov. 3. 11.
12.
Pro. 3. Mein Kind/ verwirff die zucht des Herrn
Ebr. 12 6nicht/ vnd sey nicht vngedüttig vber seiner straffe:

Denn
Die Ander Leichpredigt.

1.
Ein trewher-
tziger erbarmer
1. Einen trewhertzigen Erbarmer/ der ewer
elend vnd betruͤbten zuſtand wol ſiehet/ vnd jhme daſſel-
be ſo ſehr zu Hertzen gehen leſſet/ als wenn es jhm ſelbſt
Ier. 31. ꝟ 20betreffen thete, Leſſet ſich derwegen gleich auch an je-
tzo von euch vernehmen/ was er ſonſt ſagt/ Jer. 31 Bi-
ſtu nicht mein lieber Sohn? Biſtu nicht mein
trawtes Kind? Denn ich gedencke ja noch wol
dran/ was ich dir geredt habe: Drumb bricht
mir mein Hertz gegen dir/ daß ich mich deiner
erbarmen mus.

2.
Ein ſtarcker
Nothheiffer.
2. Jhr habt an Gott einen ſtarcken Nothelffer/
der euch aus dieſen noͤthen allen wol helffen wil: Denn
Eſa. 41. ꝟ 10da ſagt er euch zu vnd ſpricht/ Eſa. 91. Fuͤrchte dich
nicht/ ich bin mit dir/ weiche nicht/ denn ich bin
dein Gott: Jch ſtercke dich/ ich helffe dir auch/
ich errette dich/ durch die rechte Handt meiner
Gerechtigkeit.

3.
Krefftiger
Troͤſter.
3. Jch habe an Gott einen krefftigen Troͤſter/
der wil euch troͤſten/ wie einen ſeine Mutter troͤ-
Eſa. 66. ꝟ 13ſtet/ Eſa. 66.

4.
Ein groſſer
Liebhaber.
4. Jhr habt an Gott einen groſſen Liebhaber/
Denn eben das iſt das rechte Zeugniß ſeiner groſſen
Liebe gegen euch/ welches jhr auch ſelbſt/ ewer auſſage
nach/ in ewrem Wollſtande von Gott begehret habt/
Denn welche ich lieb habe/ die ſtraffe vnd zuͤchti-
Apoc 3. ꝟ 19ge ich/ ſpricht er ſelber Apoc. 3. Darumb vermahnet
auch daher Salomon ſo trewlich zur gedult vnd ſpricht/
Prov. 3. ꝟ 11.
12.
Pro. 3. Mein Kind/ verwirff die zucht des Herrn
Ebr. 12 ꝟ 6nicht/ vnd ſey nicht vngeduͤttig vber ſeiner ſtraffe:

Denn
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[92/0094] Die Ander Leichpredigt. 1. Einen trewhertzigen Erbarmer/ der ewer elend vnd betruͤbten zuſtand wol ſiehet/ vnd jhme daſſel- be ſo ſehr zu Hertzen gehen leſſet/ als wenn es jhm ſelbſt betreffen thete, Leſſet ſich derwegen gleich auch an je- tzo von euch vernehmen/ was er ſonſt ſagt/ Jer. 31 Bi- ſtu nicht mein lieber Sohn? Biſtu nicht mein trawtes Kind? Denn ich gedencke ja noch wol dran/ was ich dir geredt habe: Drumb bricht mir mein Hertz gegen dir/ daß ich mich deiner erbarmen mus. 1. Ein trewher- tziger erbarmer Ier. 31. ꝟ 20 2. Jhr habt an Gott einen ſtarcken Nothelffer/ der euch aus dieſen noͤthen allen wol helffen wil: Denn da ſagt er euch zu vnd ſpricht/ Eſa. 91. Fuͤrchte dich nicht/ ich bin mit dir/ weiche nicht/ denn ich bin dein Gott: Jch ſtercke dich/ ich helffe dir auch/ ich errette dich/ durch die rechte Handt meiner Gerechtigkeit. 2. Ein ſtarcker Nothheiffer. Eſa. 41. ꝟ 10 3. Jch habe an Gott einen krefftigen Troͤſter/ der wil euch troͤſten/ wie einen ſeine Mutter troͤ- ſtet/ Eſa. 66. 3. Krefftiger Troͤſter. Eſa. 66. ꝟ 13 4. Jhr habt an Gott einen groſſen Liebhaber/ Denn eben das iſt das rechte Zeugniß ſeiner groſſen Liebe gegen euch/ welches jhr auch ſelbſt/ ewer auſſage nach/ in ewrem Wollſtande von Gott begehret habt/ Denn welche ich lieb habe/ die ſtraffe vnd zuͤchti- ge ich/ ſpricht er ſelber Apoc. 3. Darumb vermahnet auch daher Salomon ſo trewlich zur gedult vnd ſpricht/ Pro. 3. Mein Kind/ verwirff die zucht des Herrn nicht/ vnd ſey nicht vngeduͤttig vber ſeiner ſtraffe: Denn 4. Ein groſſer Liebhaber. Apoc 3. ꝟ 19 Prov. 3. ꝟ 11. 12. Ebr. 12 ꝟ 6

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Zitationshilfe: Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523543/94>, abgerufen am 15.05.2024.