Volcius, Melchior: Christliche Leichpredigt Auß dem Propheten Hezechiel. Augsburg, 1614.hülffen vnd beystand nimmt inn solchem betrübnus/ der kan Der II. Theil von deß Pro- pheten Klag. WAnn sonst eim ehrlichen Mann sein Weib stirbt/ dern
hülffen vnd beyſtand nim̃t inn ſolchem betruͤbnus/ der kan Der II. Theil von deß Pꝛo- pheten Klag. WAnn ſonſt eim ehꝛlichen Mann ſein Weib ſtirbt/ dern
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hülffen vnd beyſtand nim̃t inn ſolchem betruͤbnus/ der kan
ſich mit dem Pꝛopheten Chꝛiſtlich drein ſchicken/ obs Jme
gleichwol wehe thut/ vnd hat Gott an ſolchem kündtlichen
willigen gehoꝛſam hertzlich freud vnnd wolgefallen/ hilfft
durch ſeine krafft vnd Geiſt den laſt tragen/ heilet vnd ver-
bindet wider/ was er verwundet vnd geſchlagen hat/ vnnd
iſt kein leid vnd traurigkeit ſo groß/ welches der Allmechtig
nit auch wider weg nemmen vnd heilen kan. Souil vom
Erſten. Laßt vns auch weiter vernem̃en den beuelch Got-
tes/ wie der Pꝛophet ſich mit der klag vber ſeinem verſtoꝛb-
nen Weib halten ſoll.
Der II. Theil von deß Pꝛo-
pheten Klag.
WAnn ſonſt eim ehꝛlichen Mann ſein Weib ſtirbt/
ab deren er freüd vnd luſt gehabt/ ſo iſt da groſſes
leid/ es gibt vil heulens vnd weinens/ man helt ein
publicum luctum vnd offentliche klag/ man legt ſchwartze
trawer kleider an: man helt offentliche Leich proceſsion,
man begleitet ſie zum grab/ vnd thut alles was zur klag ge-
hoͤꝛt/ damit ſie ehꝛlich beklagt/ vñ zur erden beſtattet werde.
Dann obwol dem verſtoꝛbnen nichts damit geholffen/ we-
der auff noch ab gehet/ ſo thun es doch die Lebendige/ Jhre
hertzliche Liebe gegen dem verſtoꝛbnen damit zu bezeigen:
vnd thut betruͤbten traurigen hertzen wol/ wann ſie ſchen/
das bey der gleichen Klag andere Leũt kom̃en/ ſie troͤſten/
vnnd hertzlichs mitleiden haben. Hie aber gehts bey deß
Pꝛopheten Weibs Leich vil anderſt zu/ Gott helt ein newẽ
proceſs, vnd ſagt: Aber du ſolt nit klagen vnd wei-
nen/ noch einige thꝛoͤnen laſſen/ Was ſonſt bey an-
dern
Gott will nit
das der Pꝛo-
phet ſein
Weib offẽt-
lich klagen
ſoll.
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