Dilger, Daniel: Christliche Leichpredigt. Danzig, 1629.Christliche ist es auch fürwar kein gutes zeichen/ wann es gehet/ wieEsa: 3. gedrewet wird: Das Gott weg nehmen wolle Richter/ Propheten/ Elteste/ Räthe/ vnd weise Leute. Es ist wol war/ nimmet schon Gott vornehme Leute weg/ lesst er doch darumb nicht Kirchen/ Schulen/ vnd Regiment gar außsterben: Sirbt die Person/ so stirbt doch darumb das Ampt nicht/ Gott lesst Menschen sterben vnnd spricht/ kompt wieder Menschen Kinder Ps. 90. Er giebet nach Moise einen Josuam. Aber es geschiet auch offter/ das wegen eines Volckes Sünde vnnd vndanckbarkeit halben/ Gott wol vornehme Leute weg nimbt/ derer man satt vnd vberdrüssig gewesen/ giebet aber auch Leute/ die nur allenthalben zerrüt- tung anrichten/ oder wie die Schrifft sagt/ mit Scor- pionen züchtigen. Vnd wie do stehet Job: 34. v. 30. Propter peccata populiregnare facit Deus Hy- pocritam. Gott lest vber sie herschen einen Heuch- ler/ das Volck zu drengen. Der fromme Ambrosius Bischoff zu Meiland weinete allezeit/ wann ein Kir- chen Diener/ oder sonsten trewer Amptverweser ge- storben: Denn er sagte: Non facile invenitur, qui tali officio dignus habeatur. Hinwieder findet man auch Leute/ die der sachen zu viel thun: Ge- schicht
Chriſtliche iſt es auch fuͤrwar kein gutes zeichẽ/ wañ es gehet/ wieEſa: 3. gedrewet wird: Das Gott weg nehmen wolle Richter/ Propheten/ Elteſte/ Raͤthe/ vnd weiſe Leute. Es iſt wol war/ nimmet ſchon Gott vornehme Leute weg/ leſſt er doch darumb nicht Kirchen/ Schulen/ vnd Regiment gar außſterben: Sirbt die Perſon/ ſo ſtirbt doch darumb das Ampt nicht/ Gott leſſt Menſchen ſterben vnnd ſpricht/ kompt wieder Menſchen Kinder Pſ. 90. Er giebet nach Moiſe einen Joſuam. Aber es geſchiet auch offter/ das wegen eines Volckes Suͤnde vnnd vndanckbarkeit halben/ Gott wol vornehme Leute weg nimbt/ derer man ſatt vnd vberdruͤſſig geweſen/ giebet aber auch Leute/ die nur allenthalben zerruͤt- tung anrichten/ oder wie die Schrifft ſagt/ mit Scor- pionen zuͤchtigen. Vnd wie do ſtehet Job: 34. v. 30. Propter peccata populiregnare facit Deus Hy- pocritam. Gott leſt vber ſie herſchen einen Heuch- ler/ das Volck zu drengen. Der fromme Ambroſius Biſchoff zu Meiland weinete allezeit/ wann ein Kir- chen Diener/ oder ſonſten trewer Amptverweſer ge- ſtorben: Denn er ſagte: Non facilè invenitur, qui tali officio dignus habeatur. Hinwieder findet man auch Leute/ die der ſachẽ zu viel thun: Ge- ſchicht
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0028" n="[28]"/><fw type="header" place="top">Chriſtliche</fw><lb/> iſt es auch fuͤrwar kein gutes zeichẽ/ wañ es gehet/ wie<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Eſa:</hi> 3.</hi> gedrewet wird: <hi rendition="#fr">Das Gott weg nehmen<lb/> wolle Richter/ Propheten/ Elteſte/ Raͤthe/<lb/> vnd weiſe Leute.</hi> Es iſt wol war/ nimmet ſchon<lb/> Gott vornehme Leute weg/ leſſt er doch darumb nicht<lb/> Kirchen/ Schulen/ vnd Regiment gar außſterben:<lb/> Sirbt die Perſon/ ſo ſtirbt doch darumb das Ampt<lb/> nicht/ <hi rendition="#fr">Gott leſſt Menſchen ſterben vnnd<lb/> ſpricht/ kompt wieder Menſchen Kinder</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 90.</hi><lb/> Er giebet nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Moiſe</hi></hi> einen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joſuam.</hi></hi> Aber es geſchiet<lb/> auch offter/ das wegen eines Volckes Suͤnde vnnd<lb/> vndanckbarkeit halben/ Gott wol vornehme Leute<lb/> weg nimbt/ derer man ſatt vnd vberdruͤſſig geweſen/<lb/> giebet aber auch Leute/ die nur allenthalben zerruͤt-<lb/> tung anrichten/ oder wie die Schrifft ſagt/ mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Scor-<lb/> pionen</hi></hi> zuͤchtigen. Vnd wie do ſtehet <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Job: 34. v.</hi> 30.</hi><lb/><hi rendition="#aq">Propter peccata populiregnare facit Deus Hy-<lb/> pocritam.</hi> Gott leſt vber ſie herſchen einen Heuch-<lb/> ler/ das Volck zu drengen. Der fromme <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ambroſius</hi></hi><lb/> Biſchoff zu Meiland weinete allezeit/ wann ein Kir-<lb/> chen Diener/ oder ſonſten trewer Amptverweſer ge-<lb/> ſtorben: Denn er ſagte: <hi rendition="#aq">Non facilè invenitur,<lb/> qui tali officio dignus habeatur.</hi><space dim="horizontal"/> Hinwieder<lb/> findet man auch Leute/ die der ſachẽ zu viel thun: Ge-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ſchicht</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[28]/0028]
Chriſtliche
iſt es auch fuͤrwar kein gutes zeichẽ/ wañ es gehet/ wie
Eſa: 3. gedrewet wird: Das Gott weg nehmen
wolle Richter/ Propheten/ Elteſte/ Raͤthe/
vnd weiſe Leute. Es iſt wol war/ nimmet ſchon
Gott vornehme Leute weg/ leſſt er doch darumb nicht
Kirchen/ Schulen/ vnd Regiment gar außſterben:
Sirbt die Perſon/ ſo ſtirbt doch darumb das Ampt
nicht/ Gott leſſt Menſchen ſterben vnnd
ſpricht/ kompt wieder Menſchen Kinder Pſ. 90.
Er giebet nach Moiſe einen Joſuam. Aber es geſchiet
auch offter/ das wegen eines Volckes Suͤnde vnnd
vndanckbarkeit halben/ Gott wol vornehme Leute
weg nimbt/ derer man ſatt vnd vberdruͤſſig geweſen/
giebet aber auch Leute/ die nur allenthalben zerruͤt-
tung anrichten/ oder wie die Schrifft ſagt/ mit Scor-
pionen zuͤchtigen. Vnd wie do ſtehet Job: 34. v. 30.
Propter peccata populiregnare facit Deus Hy-
pocritam. Gott leſt vber ſie herſchen einen Heuch-
ler/ das Volck zu drengen. Der fromme Ambroſius
Biſchoff zu Meiland weinete allezeit/ wann ein Kir-
chen Diener/ oder ſonſten trewer Amptverweſer ge-
ſtorben: Denn er ſagte: Non facilè invenitur,
qui tali officio dignus habeatur. Hinwieder
findet man auch Leute/ die der ſachẽ zu viel thun: Ge-
ſchicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |