Thebesius, Adam: Sterbender Christen Seelen-Schatz. Breslau, 1631.SeelenSchatz. ist das to pan. GOtt ists gar. Begehrestdu Weißheit/ welche ein groß Schatz ist/Sap. 7. v. 9. gegen welche alles Goldt wie geringer Sand/ vnd Silber wie Kot zu rechnen ist/ Sap 7. Nirgend wirstu sie besser finden/Psal. 51. v. 8. als in der Liebe GOttes/ Das ist die heim- liche Weißheit der Christen/ Ps. 51. Begeh- restu Trost/ Lust/ vnd Hertzensfrewde? die kanstu nicht haben inn jrrdischen Din- gen/ inn Wiesen oder Aeckern/ Geld oder Gutt/ sondern allein in GOttes Liebe. Denn dadurch theilet GOtt seine Lebens- Krafft vnnd wahrhafftigen bestendigen Trost mit. Vnsere Seele ist also geschaf- fen/ daß sie deß höchsten Guttes begierig vnd fehig ist/ wenn sie das nicht erlanget/ so kan sie nicht zu jhrer Ruhe kommen. Sie kan aber nicht zur ruhe kommen/ sie werde denn zuvor gesättiget. Gesättiget aber kan sie nicht werden mit den Creaturen/ denn die sind ein vnvollkommen Gutt/ sie aber ist edeler als die Creaturen. Dar- umb muß sie GOtt selber mit sich selber vnd seiner C iiij
SeelenSchatz. iſt das τὸ πᾶν. GOtt iſts gar. Begehreſtdu Weißheit/ welche ein groß Schatz iſt/Sap. 7. v. 9. gegen welche alles Goldt wie geringer Sand/ vnd Silber wie Kot zu rechnen iſt/ Sap 7. Nirgend wirſtu ſie beſſer finden/Pſal. 51. v. 8. als in der Liebe GOttes/ Das iſt die heim- liche Weißheit der Chriſten/ Pſ. 51. Begeh- reſtu Troſt/ Luſt/ vnd Hertzensfrewde? die kanſtu nicht haben inn jrꝛdiſchen Din- gen/ inn Wieſen oder Aeckern/ Geld oder Gutt/ ſondern allein in GOttes Liebe. Denn dadurch theilet GOtt ſeine Lebens- Krafft vnnd wahrhafftigen beſtendigen Troſt mit. Vnſere Seele iſt alſo geſchaf- fen/ daß ſie deß hoͤchſten Guttes begierig vnd fehig iſt/ wenn ſie das nicht erlanget/ ſo kan ſie nicht zu jhrer Ruhe kommen. Sie kan aber nicht zur ruhe kommen/ ſie werde denn zuvor geſaͤttiget. Geſaͤttiget aber kan ſie nicht werden mit den Creaturen/ denn die ſind ein vnvollkommen Gutt/ ſie aber iſt edeler als die Creaturen. Dar- umb muß ſie GOtt ſelber mit ſich ſelber vnd ſeiner C iiij
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SeelenSchatz.
iſt das τὸ πᾶν. GOtt iſts gar. Begehreſt
du Weißheit/ welche ein groß Schatz iſt/
gegen welche alles Goldt wie geringer
Sand/ vnd Silber wie Kot zu rechnen iſt/
Sap 7. Nirgend wirſtu ſie beſſer finden/
als in der Liebe GOttes/ Das iſt die heim-
liche Weißheit der Chriſten/ Pſ. 51. Begeh-
reſtu Troſt/ Luſt/ vnd Hertzensfrewde?
die kanſtu nicht haben inn jrꝛdiſchen Din-
gen/ inn Wieſen oder Aeckern/ Geld oder
Gutt/ ſondern allein in GOttes Liebe.
Denn dadurch theilet GOtt ſeine Lebens-
Krafft vnnd wahrhafftigen beſtendigen
Troſt mit. Vnſere Seele iſt alſo geſchaf-
fen/ daß ſie deß hoͤchſten Guttes begierig
vnd fehig iſt/ wenn ſie das nicht erlanget/
ſo kan ſie nicht zu jhrer Ruhe kommen. Sie
kan aber nicht zur ruhe kommen/ ſie werde
denn zuvor geſaͤttiget. Geſaͤttiget aber
kan ſie nicht werden mit den Creaturen/
denn die ſind ein vnvollkommen Gutt/ ſie
aber iſt edeler als die Creaturen. Dar-
umb muß ſie GOtt ſelber mit ſich ſelber vnd
ſeiner
Sap. 7.
v. 9.
Pſal. 51.
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