Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632.

Bild:
<< vorherige Seite
Vnterrichtungs Predigt.
DEMONSTRATIO
USUS PER REGULAS.
PRIMA REGVLA FI-
DEI PLENA CONSU-
LATIONIS.

ALLes was Gott der Herr thut/ ist alles recht vnd
köstlich gut/ ob es gleich Menschlich Vernunfft
anders düncket. Grund dieser Regul haben wir im
ersten Buch Mosi am 1. bey Erschaffung Himmels vnd
der Erden vnnd aller Creaturen/ das zu einem jedern
Werck/ wens vollführet/ dieser Lobspruch angehenget/
Es war alles sehr gut.

Also rühmet auch den Herren/ als einen Woll-
macher das gläubige Heuffelein/ Luc. 7. Er habe alles
wollgemacht.

Dann getrew ist Gott vnd kein böses an jhm/ ge-
recht vnd from ist er/ Deut. 32. v. 4. der Herr lehret recht
vnd thut kein Arges. Soph. 3. v. 5.

Nun lesset Gott die Menschen sterben/ Psalm 90.
als derer jhr Leben in Gottes Hand stehet/ Psal. 33. So
ist es jo ein gerechtes vnd köstliches Werck/ weil es Gott
gethan/ der ein Herr deß Lebens vnd deß Todes ist. Nicht
zwar/ das Gott ein vnmittelbahrer Helffer zum vnvor-
sichtigen Todtschlage/ sondern daß er seine Gnadenhand
ein klein Augenblick abgezogen/ Esa. 54. vnd diesen oder

einen
D
Vnterrichtungs Predigt.
DEMONSTRATIO
USUS PER REGULAS.
PRIMA REGVLA FI-
DEI PLENA CONSU-
LATIONIS.

ALLes was Gott der Herr thut/ iſt alles recht vnd
koͤſtlich gut/ ob es gleich Menſchlich Vernunfft
anders duͤncket. Grund dieſer Regul haben wir im
erſten Buch Moſi am 1. bey Erſchaffung Himmels vnd
der Erden vnnd aller Creaturen/ das zu einem jedern
Werck/ wens vollfuͤhret/ dieſer Lobſpruch angehenget/
Es war alles ſehr gut.

Alſo ruͤhmet auch den Herren/ als einen Woll-
macher das glaͤubige Heuffelein/ Luc. 7. Er habe alles
wollgemacht.

Dann getrew iſt Gott vnd kein boͤſes an jhm/ ge-
recht vnd from iſt er/ Deut. 32. v. 4. der Herꝛ lehret recht
vnd thut kein Arges. Soph. 3. v. 5.

Nun leſſet Gott die Menſchen ſterben/ Pſalm 90.
als derer jhr Leben in Gottes Hand ſtehet/ Pſal. 33. So
iſt es jo ein gerechtes vnd koͤſtliches Werck/ weil es Gott
gethan/ der ein Herꝛ deß Lebens vnd deß Todes iſt. Nicht
zwar/ das Gott ein vnmittelbahrer Helffer zum vnvor-
ſichtigen Todtſchlage/ ſondern daß er ſeine Gnadenhand
ein klein Augenblick abgezogen/ Eſa. 54. vnd dieſen oder

einen
D
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <pb facs="#f0025" n="[25]"/>
        <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Vnterrichtungs Predigt.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">DEMONSTRATIO</hi><lb/>
USUS PER REGULAS.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">PRIMA REGVLA FI-</hi><lb/>
DEI PLENA CONSU-<lb/>
LATIONIS.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">A</hi>LLes was <hi rendition="#k">Go</hi>tt der <hi rendition="#k">Herr</hi> thut/ i&#x017F;t alles recht vnd<lb/>
ko&#x0364;&#x017F;tlich gut/ ob es gleich Men&#x017F;chlich Vernunfft<lb/>
anders du&#x0364;ncket. Grund die&#x017F;er Regul haben wir im<lb/>
er&#x017F;ten Buch Mo&#x017F;i am 1. bey Er&#x017F;chaffung Himmels vnd<lb/>
der Erden vnnd aller Creaturen/ das zu einem jedern<lb/>
Werck/ wens vollfu&#x0364;hret/ die&#x017F;er Lob&#x017F;pruch angehenget/<lb/><hi rendition="#fr">Es war alles &#x017F;ehr gut.</hi></p><lb/>
            <p>Al&#x017F;o ru&#x0364;hmet auch den <hi rendition="#k">He</hi>rren/ als einen Woll-<lb/>
macher das gla&#x0364;ubige Heuffelein/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Luc.</hi> 7.</hi> Er habe alles<lb/>
wollgemacht.</p><lb/>
            <p>Dann getrew i&#x017F;t <hi rendition="#k">Go</hi>tt vnd kein bo&#x0364;&#x017F;es an jhm/ ge-<lb/>
recht vnd from i&#x017F;t er/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Deut. 32. v.</hi> 4.</hi> der <hi rendition="#k">He</hi>r&#xA75B; lehret recht<lb/>
vnd thut kein Arges. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Soph. 3. v.</hi> 5.</hi></p><lb/>
            <p>Nun le&#x017F;&#x017F;et <hi rendition="#k">Go</hi>tt die Men&#x017F;chen &#x017F;terben/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;alm</hi> 90.</hi><lb/>
als derer jhr Leben in Gottes Hand &#x017F;tehet/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 33.</hi> So<lb/>
i&#x017F;t es jo ein gerechtes vnd ko&#x0364;&#x017F;tliches Werck/ weil es <hi rendition="#k">Go</hi>tt<lb/>
gethan/ der ein <hi rendition="#k">He</hi>r&#xA75B; deß Lebens vnd deß Todes i&#x017F;t. Nicht<lb/>
zwar/ das <hi rendition="#k">Go</hi>tt ein vnmittelbahrer Helffer zum vnvor-<lb/>
&#x017F;ichtigen Todt&#x017F;chlage/ &#x017F;ondern daß er &#x017F;eine Gnadenhand<lb/>
ein klein Augenblick abgezogen/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">E&#x017F;a.</hi> 54.</hi> vnd die&#x017F;en oder<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">D</fw><fw type="catch" place="bottom">einen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[25]/0025] Vnterrichtungs Predigt. DEMONSTRATIO USUS PER REGULAS. PRIMA REGVLA FI- DEI PLENA CONSU- LATIONIS. ALLes was Gott der Herr thut/ iſt alles recht vnd koͤſtlich gut/ ob es gleich Menſchlich Vernunfft anders duͤncket. Grund dieſer Regul haben wir im erſten Buch Moſi am 1. bey Erſchaffung Himmels vnd der Erden vnnd aller Creaturen/ das zu einem jedern Werck/ wens vollfuͤhret/ dieſer Lobſpruch angehenget/ Es war alles ſehr gut. Alſo ruͤhmet auch den Herren/ als einen Woll- macher das glaͤubige Heuffelein/ Luc. 7. Er habe alles wollgemacht. Dann getrew iſt Gott vnd kein boͤſes an jhm/ ge- recht vnd from iſt er/ Deut. 32. v. 4. der Herꝛ lehret recht vnd thut kein Arges. Soph. 3. v. 5. Nun leſſet Gott die Menſchen ſterben/ Pſalm 90. als derer jhr Leben in Gottes Hand ſtehet/ Pſal. 33. So iſt es jo ein gerechtes vnd koͤſtliches Werck/ weil es Gott gethan/ der ein Herꝛ deß Lebens vnd deß Todes iſt. Nicht zwar/ das Gott ein vnmittelbahrer Helffer zum vnvor- ſichtigen Todtſchlage/ ſondern daß er ſeine Gnadenhand ein klein Augenblick abgezogen/ Eſa. 54. vnd dieſen oder einen D

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523588
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523588/25
Zitationshilfe: Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523588/25>, abgerufen am 21.11.2024.