Trisner, Martin: Leichpredigt Auß dem 25. Capitel S. Matthaei. Thorn, 1609.todes sie selbs sterben würden. Diese bedencken nich/ Was jhme
todes ſie ſelbs ſterben würden. Dieſe bedencken nich/ Was jhme
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0022" n="[22]"/> todes ſie ſelbs ſterben würden. Dieſe bedencken nich/ Was<lb/> Syrach 8. Cap. ſaget: <hi rendition="#fr">Frewe dich nicht/ das dein<lb/> Feind ſtirbet/ Gedencke/ das wir alle ſterben müſ-<lb/> ſen:</hi> Vnd wollen nichtzu hertzen nehmen/ was CHRJſtus<lb/> von den Galileern/ welche PJlatus ſchrecklich hingerichtet<lb/> hatte/ Vnd von den 18. auff welche der Thurm gefallen vnd<lb/> ſie erſchlagen hatte/ Luc. 13. Cap. ſagt: <hi rendition="#fr">Meinet jhr/ das<lb/> dieſe für allen andern ſein Sünder geweſen/ die-<lb/> weil ſie das erlitten haben? Jch ſage Nein/ Son-<lb/> dern ſo jhr euch nicht beſſert/ werdet jhr auch alſo<lb/> vmbkommen.</hi> Wir ſollen anders vnd Chriſtlicher hier-<lb/> von vrtheilen. <hi rendition="#aq">Nec enim mori, ſed malè mori malum eſt</hi>,<lb/> ſagt Chryſoſtomus/ <hi rendition="#fr">Sterben iſt nicht böſe/ ſondern<lb/> vbel ſterben iſt böſe.</hi> Die H. Schrifft redet anders dar-<lb/> von Eſa. 56. Cap. <hi rendition="#fr">Die Gerechten werden wegge-<lb/> rafft für dem Unglück/ vnd die richtig für ſich ge-<lb/> wandelt haben/ kommen zum friede/ vnd ruhen in<lb/> jhren Kammern.</hi> Er iſt in ſeinem Beruff geweſt/ in ſei-<lb/> nem Beruff iſt Er geſtorben/ vnd ob ſchon ſolches plötzlich<lb/> geſchehen/ iſts jhme darumb nicht ſchädlich/ ſondern Er iſt<lb/> auch weggerafft für dem Vnglück. O wie lange muß ſich<lb/> mancher auff ſeinem Reiſebette quelen vnd martern/ ehe dann<lb/> er ſtirbet? Dieſem vnd anderm vnglück entgehet ein from-<lb/> mer Chriſt/ wenn er plötzlich dahin gehet. Aber es iſt wol zu-<lb/> erachten/ warumb es etlichen vnſerer Widerſacher zuthun iſt:<lb/> Es hat ſeliger Herꝛ <hi rendition="#aq">Petrus Artomius</hi> von jugend auff das<lb/> Babſtumb gekant/ daſſelbe auß Gottes wort gebürlich ge-<lb/> ſtrafft/ manchen Jrꝛthumb <hi rendition="#aq">publicè & privatim</hi> widerlegt/<lb/> vnd manchen/ der ſolche Jrꝛthumb vertheidigt/ eingetrieben<lb/> vnd ſchamrot gemacht. Das verdreuſt ſie/ vnd weil ſie ſich an<lb/> <fw type="catch" place="bottom">jhme</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[22]/0022]
todes ſie ſelbs ſterben würden. Dieſe bedencken nich/ Was
Syrach 8. Cap. ſaget: Frewe dich nicht/ das dein
Feind ſtirbet/ Gedencke/ das wir alle ſterben müſ-
ſen: Vnd wollen nichtzu hertzen nehmen/ was CHRJſtus
von den Galileern/ welche PJlatus ſchrecklich hingerichtet
hatte/ Vnd von den 18. auff welche der Thurm gefallen vnd
ſie erſchlagen hatte/ Luc. 13. Cap. ſagt: Meinet jhr/ das
dieſe für allen andern ſein Sünder geweſen/ die-
weil ſie das erlitten haben? Jch ſage Nein/ Son-
dern ſo jhr euch nicht beſſert/ werdet jhr auch alſo
vmbkommen. Wir ſollen anders vnd Chriſtlicher hier-
von vrtheilen. Nec enim mori, ſed malè mori malum eſt,
ſagt Chryſoſtomus/ Sterben iſt nicht böſe/ ſondern
vbel ſterben iſt böſe. Die H. Schrifft redet anders dar-
von Eſa. 56. Cap. Die Gerechten werden wegge-
rafft für dem Unglück/ vnd die richtig für ſich ge-
wandelt haben/ kommen zum friede/ vnd ruhen in
jhren Kammern. Er iſt in ſeinem Beruff geweſt/ in ſei-
nem Beruff iſt Er geſtorben/ vnd ob ſchon ſolches plötzlich
geſchehen/ iſts jhme darumb nicht ſchädlich/ ſondern Er iſt
auch weggerafft für dem Vnglück. O wie lange muß ſich
mancher auff ſeinem Reiſebette quelen vnd martern/ ehe dann
er ſtirbet? Dieſem vnd anderm vnglück entgehet ein from-
mer Chriſt/ wenn er plötzlich dahin gehet. Aber es iſt wol zu-
erachten/ warumb es etlichen vnſerer Widerſacher zuthun iſt:
Es hat ſeliger Herꝛ Petrus Artomius von jugend auff das
Babſtumb gekant/ daſſelbe auß Gottes wort gebürlich ge-
ſtrafft/ manchen Jrꝛthumb publicè & privatim widerlegt/
vnd manchen/ der ſolche Jrꝛthumb vertheidigt/ eingetrieben
vnd ſchamrot gemacht. Das verdreuſt ſie/ vnd weil ſie ſich an
jhme
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