Trisner, Martin: Leichpredigt Auß dem 25. Capitel S. Matthaei. Thorn, 1609.Folget die Erklerung auß die- sem Text. ES ist eine gute vnd löbliche gewonheit/ So die-
Folget die Erklerung auß die- ſem Text. ES iſt eine gute vnd loͤbliche gewonheit/ So die-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <pb facs="#f0008" n="[8]"/> <div type="fsExordium" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Folget die Erklerung auß die-<lb/> ſem Text.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>S iſt eine gute vnd loͤbliche gewonheit/</hi><lb/> das man Gottfuͤrchtiger/ from̃er vnd wolverdienter<lb/> leute in allen ſtenden ehrlich vnd wol gedencke/ nicht<lb/> allein bey jhrem leben/ ſondern auch nach jhrem tode. Davon<lb/> wir in der heiligen Schrifft beydes befehl vnd auch Exempel<lb/> haben. Als zun Ebreern Cap. 11. Gedencket an ewre Lehrer/<lb/> die euch das Wort Gottes geſagt haben/ welcher ende ſcha-<lb/> wet an/ vnd folget jhrem Glauben nach. Sonderlich aber<lb/> leſt jhm ſolches angelegen ſein der weiſe Mann Syrach im<lb/> 44. vnnd in den folgenden Capiteln/ faſt biß ans ende ſei-<lb/> nes Buchs/ darinnen er gedachte vermanung beruͤhmeter<lb/> leute zugedencken fleiſſig treibet/ vnd dieſelbe mit vielen denck-<lb/> wirdigen Exempeln erkleret. Laſt vns loben (ſagt er) die be-<lb/> ruͤhmeten leute/ vnd vnſere Vaͤter nach einander. Er ſetzet<lb/> auch wichtige vrſach ſolcher vermanung/ vnd zeiget an/ das<lb/> ſolches nicht allein den menſchen/ derer man ehrlich gedencket/<lb/> zu gute komet/ als ein <hi rendition="#aq">præmium virtutis,</hi> das iſt/ eine beloh-<lb/> nung der tugendt: ſondern Gott dem Herꝛn ſelbs/ welcher<lb/> ſeine vnendliche weißheit/ herꝛliche macht vnd groſſe gnade<lb/> an den menſchen beweiſet/ ſie mit herꝛlichen gaben zieret/ ſein<lb/> werck durch ſie verrichtet/ zu ſeinem lob vnd ehren/ vnd der ſei-<lb/> nen nutz vnd wolfart. Viel herꝛliches dinges/ (ſagt Syrach)<lb/> hat der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> bey jhnen gethan von anfang durch ſeine<lb/> groſſe macht. Hiemit ſtimmet auch vberein der Hocherleuchte<lb/> Apoſtel Paulus 2. Corinth. 4. Cap. da er von ſeinem herꝛli-<lb/> chen Apoſtelampt/ vnd trefflichem erkentnus der Warheit re-<lb/> det: Wir haben aber ſolchen Schatz (ſpricht er) in Jrꝛdi-<lb/> ſchen gefeſſen/ auff das die vberſchwenckliche Krafft ſey Got-<lb/> tes/ vnd nicht von vns.</p><lb/> <fw type="catch" place="bottom">So die-</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[8]/0008]
Folget die Erklerung auß die-
ſem Text.
ES iſt eine gute vnd loͤbliche gewonheit/
das man Gottfuͤrchtiger/ from̃er vnd wolverdienter
leute in allen ſtenden ehrlich vnd wol gedencke/ nicht
allein bey jhrem leben/ ſondern auch nach jhrem tode. Davon
wir in der heiligen Schrifft beydes befehl vnd auch Exempel
haben. Als zun Ebreern Cap. 11. Gedencket an ewre Lehrer/
die euch das Wort Gottes geſagt haben/ welcher ende ſcha-
wet an/ vnd folget jhrem Glauben nach. Sonderlich aber
leſt jhm ſolches angelegen ſein der weiſe Mann Syrach im
44. vnnd in den folgenden Capiteln/ faſt biß ans ende ſei-
nes Buchs/ darinnen er gedachte vermanung beruͤhmeter
leute zugedencken fleiſſig treibet/ vnd dieſelbe mit vielen denck-
wirdigen Exempeln erkleret. Laſt vns loben (ſagt er) die be-
ruͤhmeten leute/ vnd vnſere Vaͤter nach einander. Er ſetzet
auch wichtige vrſach ſolcher vermanung/ vnd zeiget an/ das
ſolches nicht allein den menſchen/ derer man ehrlich gedencket/
zu gute komet/ als ein præmium virtutis, das iſt/ eine beloh-
nung der tugendt: ſondern Gott dem Herꝛn ſelbs/ welcher
ſeine vnendliche weißheit/ herꝛliche macht vnd groſſe gnade
an den menſchen beweiſet/ ſie mit herꝛlichen gaben zieret/ ſein
werck durch ſie verrichtet/ zu ſeinem lob vnd ehren/ vnd der ſei-
nen nutz vnd wolfart. Viel herꝛliches dinges/ (ſagt Syrach)
hat der Herr bey jhnen gethan von anfang durch ſeine
groſſe macht. Hiemit ſtimmet auch vberein der Hocherleuchte
Apoſtel Paulus 2. Corinth. 4. Cap. da er von ſeinem herꝛli-
chen Apoſtelampt/ vnd trefflichem erkentnus der Warheit re-
det: Wir haben aber ſolchen Schatz (ſpricht er) in Jrꝛdi-
ſchen gefeſſen/ auff das die vberſchwenckliche Krafft ſey Got-
tes/ vnd nicht von vns.
So die-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |