Münch, Johann: Christliche Leichpredigt. Straßburg, 1619.Leichpredigt. keit/ nicht das er solche Herrlichkeit durch seine gute werck vnndGerechtigkeit verdient hette. (Dann das ewige Leben ist kein ver- dienst vnserer Gerechtigkeit vnd guten wercke/ sonder eine lautere gabe vnd genaden geschencke des allmächtigen Gottes/ Rom. 6.Rom. 6. Ephes. 2. Ephes. 2.) Sonder dieweil wir in der ewigen Glori vnd Herrlich- keit im ewigen Leben/ vollkümlich gerecht/ ohn alle Sünde vnd vn- gerechtigkeit sein werden. Daher nennet sie S. Petrus 1. Epistel.2. Coronae gloriae. 1. Petri 5. Psal. 8. c. 5. Coronam Gloriae eine Krone der Ehren/ dieweil im ewigen Leben alle vnehre vnd Schmach von vns wird hienweg genommen werden/ vnnd soll vns dargegen ewige ehre vnnd Herrlichkeit von Gott begegenen/ mit Ehren vnd Schmuck wird er vns krönen/ Psal. 8. Die offenbarung Johannis im 2. cap. nennets Coro- nam vitae, da Christus sagt: Sey getrew biß an das ende/ so will3. Corona Vitae. Apocal. []. ich dir die Kron deß Lebens geben: dieweil nemlich die Außerwöhl- ten im ewigen Leben nimmermehr werden sterben/ sonderjmmer vnd ewiglich vor Gott leben. Was aber das für eine Herrlichkeit sey/ das kan S. Paulus nicht genugsam mit worten auß sprechen/ da er 1. Cor. 2. sagt: Es sey eine solche Herrlichkeit/ die noch zur zeit1. Cor. 2. kein Aug gesehen/ kein Ohr gehört/ vnd in keines Menschen Hertz kommen ist/ etc. Jn der 2. Corint. 4. nennet ers eine wichtige Herr-2. Cor. 4. lichkeit. Rom. 8. sagt er/ Er halte es dafür das alles leiden dieserRom. 8. Welt nicht werth sey der Herrlichkeit die an vns soll geoffenbaret werden. Möchte aber jemands sagen/ hat Paulus allein dieseObjectio. Kron der Gerechtigkeit zu erwarten/ was haben dann wir darvon? Antwort. S. Paulus sagt wol/ Es sey im beygelegt die Krone der gerechtigkeit/ welche im der gerechte Richter an jehnem tag geben werde: Er hengt aber gleich diese tröstliche wort dran/ Nicht aber allein mir/ sonder auch allen denen/ so seine erscheinung lieb haben. Mit welchen worten dann in gemein auch alle gläubige Christen getröstet werden/ das sie solche Kron der gerechtigkeit auch an gehe. C
Leichpredigt. keit/ nicht das er ſolche Herꝛlichkeit durch ſeine gute werck vnndGerechtigkeit verdient hette. (Dann das ewige Leben iſt kein ver- dienſt vnſerer Gerechtigkeit vnd guten wercke/ ſonder eine lautere gabe vnd genaden geſchencke des allmaͤchtigen Gottes/ Rom. 6.Rom. 6. Epheſ. 2. Epheſ. 2.) Sonder dieweil wir in der ewigen Glori vnd Herꝛlich- keit im ewigen Leben/ vollkuͤmlich gerecht/ ohn alle Suͤnde vnd vn- gerechtigkeit ſein werden. Daher nennet ſie S. Petrus 1. Epiſtel.2. Coronæ gloriæ. 1. Petri 5. Pſal. 8. c. 5. Coronam Gloriæ eine Krone der Ehren/ dieweil im ewigen Leben alle vnehre vnd Schmach von vns wird hienweg genom̃en werden/ vnnd ſoll vns dargegen ewige ehre vnnd Herꝛlichkeit von Gott begegenen/ mit Ehren vnd Schmuck wird er vns kroͤnen/ Pſal. 8. Die offenbarung Johannis im 2. cap. nennets Coro- nam vitæ, da Chriſtus ſagt: Sey getrew biß an das ende/ ſo will3. Corona Vitæ. Apocal. []. ich dir die Kron deß Lebens geben: dieweil nemlich die Außerwoͤhl- ten im ewigen Leben nimmermehr werden ſterben/ ſonderjmmer vnd ewiglich vor Gott leben. Was aber das fuͤr eine Herꝛlichkeit ſey/ das kan S. Paulus nicht genugſam mit worten auß ſprechen/ da er 1. Cor. 2. ſagt: Es ſey eine ſolche Herꝛlichkeit/ die noch zur zeit1. Cor. 2. kein Aug geſehen/ kein Ohr gehoͤrt/ vnd in keines Menſchen Hertz kommen iſt/ ꝛc. Jn der 2. Corint. 4. nennet ers eine wichtige Herꝛ-2. Cor. 4. lichkeit. Rom. 8. ſagt er/ Er halte es dafuͤr das alles leiden dieſerRom. 8. Welt nicht werth ſey der Herꝛlichkeit die an vns ſoll geoffenbaret werden. Moͤchte aber jemands ſagen/ hat Paulus allein dieſeObjectio. Kron der Gerechtigkeit zu erwarten/ was haben dañ wir darvon? Antwort. S. Paulus ſagt wol/ Es ſey im beygelegt die Krone der gerechtigkeit/ welche im der gerechte Richter an jehnem tag geben werde: Er hengt aber gleich dieſe troͤſtliche wort dran/ Nicht aber allein mir/ ſonder auch allen denen/ ſo ſeine erſcheinung lieb haben. Mit welchen worten dann in gemein auch alle glaͤubige Chriſten getroͤſtet werden/ das ſie ſolche Kron der gerechtigkeit auch an gehe. C
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0017" n="15"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Leichpredigt.</hi></fw><lb/> keit/ nicht das er ſolche Herꝛlichkeit durch ſeine gute werck vnnd<lb/> Gerechtigkeit verdient hette. (Dann das ewige Leben iſt kein ver-<lb/> dienſt vnſerer Gerechtigkeit vnd guten wercke/ ſonder eine lautere<lb/> gabe vnd genaden geſchencke des allmaͤchtigen Gottes/ Rom. 6.<note place="right"><hi rendition="#aq">Rom. 6.<lb/> Epheſ.</hi> 2.</note><lb/> Epheſ. 2.) Sonder dieweil wir in der ewigen Glori vnd Herꝛlich-<lb/> keit im ewigen Leben/ vollkuͤmlich gerecht/ ohn alle Suͤnde vnd vn-<lb/> gerechtigkeit ſein werden. Daher nennet ſie S. Petrus 1. Epiſtel.<note place="right">2.<lb/><hi rendition="#aq">Coronæ<lb/> gloriæ.<lb/> 1. Petri 5.<lb/> Pſal.</hi> 8.</note><lb/> c. 5. <hi rendition="#aq">Coronam Gloriæ</hi> eine Krone der Ehren/ dieweil im ewigen<lb/> Leben alle vnehre vnd Schmach von vns wird hienweg genom̃en<lb/> werden/ vnnd ſoll vns dargegen ewige ehre vnnd Herꝛlichkeit von<lb/> Gott begegenen/ mit Ehren vnd Schmuck wird er vns kroͤnen/<lb/> Pſal. 8. Die offenbarung Johannis im 2. cap. nennets <hi rendition="#aq">Coro-<lb/> nam vitæ,</hi> da Chriſtus ſagt: Sey getrew biß an das ende/ ſo will<note place="right">3.<lb/><hi rendition="#aq">Corona<lb/> Vitæ.<lb/> Apocal.</hi> <supplied/>.</note><lb/> ich dir die Kron deß Lebens geben: dieweil nemlich die Außerwoͤhl-<lb/> ten im ewigen Leben nimmermehr werden ſterben/ ſonderjmmer<lb/> vnd ewiglich vor Gott leben. Was aber das fuͤr eine Herꝛlichkeit<lb/> ſey/ das kan S. Paulus nicht genugſam mit worten auß ſprechen/<lb/> da er 1. Cor. 2. ſagt: Es ſey eine ſolche Herꝛlichkeit/ die noch zur zeit<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 2.</note><lb/> kein Aug geſehen/ kein Ohr gehoͤrt/ vnd in keines Menſchen Hertz<lb/> kommen iſt/ ꝛc. Jn der 2. Corint. 4. nennet ers eine wichtige Herꝛ-<note place="right">2. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 4.</note><lb/> lichkeit. Rom. 8. ſagt er/ Er halte es dafuͤr das alles leiden dieſer<note place="right"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 8.</note><lb/> Welt nicht werth ſey der Herꝛlichkeit die an vns ſoll geoffenbaret<lb/> werden. Moͤchte aber jemands ſagen/ hat Paulus allein dieſe<note place="right"><hi rendition="#aq">Objectio.</hi></note><lb/> Kron der Gerechtigkeit zu erwarten/ was haben dañ wir darvon?<lb/> Antwort. S. Paulus ſagt wol/ Es ſey im beygelegt die Krone der<lb/> gerechtigkeit/ welche im der gerechte Richter an jehnem tag geben<lb/> werde: Er hengt aber gleich dieſe troͤſtliche wort dran/ Nicht aber<lb/> allein mir/ ſonder auch allen denen/ ſo ſeine erſcheinung lieb haben.<lb/> Mit welchen worten dann in gemein auch alle glaͤubige Chriſten<lb/> getroͤſtet werden/ das ſie ſolche Kron der gerechtigkeit auch an gehe.<lb/> <fw type="sig" place="bottom">C</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0017]
Leichpredigt.
keit/ nicht das er ſolche Herꝛlichkeit durch ſeine gute werck vnnd
Gerechtigkeit verdient hette. (Dann das ewige Leben iſt kein ver-
dienſt vnſerer Gerechtigkeit vnd guten wercke/ ſonder eine lautere
gabe vnd genaden geſchencke des allmaͤchtigen Gottes/ Rom. 6.
Epheſ. 2.) Sonder dieweil wir in der ewigen Glori vnd Herꝛlich-
keit im ewigen Leben/ vollkuͤmlich gerecht/ ohn alle Suͤnde vnd vn-
gerechtigkeit ſein werden. Daher nennet ſie S. Petrus 1. Epiſtel.
c. 5. Coronam Gloriæ eine Krone der Ehren/ dieweil im ewigen
Leben alle vnehre vnd Schmach von vns wird hienweg genom̃en
werden/ vnnd ſoll vns dargegen ewige ehre vnnd Herꝛlichkeit von
Gott begegenen/ mit Ehren vnd Schmuck wird er vns kroͤnen/
Pſal. 8. Die offenbarung Johannis im 2. cap. nennets Coro-
nam vitæ, da Chriſtus ſagt: Sey getrew biß an das ende/ ſo will
ich dir die Kron deß Lebens geben: dieweil nemlich die Außerwoͤhl-
ten im ewigen Leben nimmermehr werden ſterben/ ſonderjmmer
vnd ewiglich vor Gott leben. Was aber das fuͤr eine Herꝛlichkeit
ſey/ das kan S. Paulus nicht genugſam mit worten auß ſprechen/
da er 1. Cor. 2. ſagt: Es ſey eine ſolche Herꝛlichkeit/ die noch zur zeit
kein Aug geſehen/ kein Ohr gehoͤrt/ vnd in keines Menſchen Hertz
kommen iſt/ ꝛc. Jn der 2. Corint. 4. nennet ers eine wichtige Herꝛ-
lichkeit. Rom. 8. ſagt er/ Er halte es dafuͤr das alles leiden dieſer
Welt nicht werth ſey der Herꝛlichkeit die an vns ſoll geoffenbaret
werden. Moͤchte aber jemands ſagen/ hat Paulus allein dieſe
Kron der Gerechtigkeit zu erwarten/ was haben dañ wir darvon?
Antwort. S. Paulus ſagt wol/ Es ſey im beygelegt die Krone der
gerechtigkeit/ welche im der gerechte Richter an jehnem tag geben
werde: Er hengt aber gleich dieſe troͤſtliche wort dran/ Nicht aber
allein mir/ ſonder auch allen denen/ ſo ſeine erſcheinung lieb haben.
Mit welchen worten dann in gemein auch alle glaͤubige Chriſten
getroͤſtet werden/ das ſie ſolche Kron der gerechtigkeit auch an gehe.
Rom. 6.
Epheſ. 2.
2.
Coronæ
gloriæ.
1. Petri 5.
Pſal. 8.
3.
Corona
Vitæ.
Apocal. .
1. Cor. 2.
2. Cor. 4.
Rom. 8.
Objectio.
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |