Schellenberger, Christoph: Leichpredig Bey der Christlichen Bestattung. Gießen, 1618.Christliche Leichpredig. tringen. Wie Christus Joh. 14. v. 3. seinen Jüngern vnd an-dern Gleubigen verheissen/ vnd gesprochen: Jch wil euch zu mir nehmen/ auff daß jhr seit/ wo ich bin. Vnd Joh. 17. v. 24. Vatter/ ich will/ daß wo ich bin auch die jenige sein/ die du mir gegeben hast/ auff daß sie meine Herrlichkeit sehen. Was wird aber das vor eine Herrligkeit sein/ zwar eigent- Jn diesem Leben sehen wir zwar den lieben Gott auch/ Gleich wie derowegen den heyligen Engeln im Himmel Zebaoth/ C
Chriſtliche Leichpredig. tringen. Wie Chriſtus Joh. 14. v. 3. ſeinen Juͤngern vnd an-dern Gleubigen verheiſſen/ vnd geſprochen: Jch wil euch zu mir nehmen/ auff daß jhr ſeit/ wo ich bin. Vnd Joh. 17. v. 24. Vatter/ ich will/ daß wo ich bin auch die jenige ſein/ die du mir gegeben haſt/ auff daß ſie meine Herꝛlichkeit ſehen. Was wird aber das vor eine Herꝛligkeit ſein/ zwar eigent- Jn dieſem Leben ſehen wir zwar den lieben Gott auch/ Gleich wie derowegen den heyligen Engeln im Himmel Zebaoth/ C
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Chriſtliche Leichpredig.
tringen. Wie Chriſtus Joh. 14. v. 3. ſeinen Juͤngern vnd an-
dern Gleubigen verheiſſen/ vnd geſprochen: Jch wil euch
zu mir nehmen/ auff daß jhr ſeit/ wo ich bin. Vnd
Joh. 17. v. 24. Vatter/ ich will/ daß wo ich bin auch
die jenige ſein/ die du mir gegeben haſt/ auff daß ſie
meine Herꝛlichkeit ſehen.
Was wird aber das vor eine Herꝛligkeit ſein/ zwar eigent-
lich koͤnnen wir ſie/ liebe Chriſten/ nicht beſchreiben. Dann
es hats kein Auge geſehen/ kein Ohre gehoͤret/ vnd
iſt in keines Menſchen Hertz jemals kommen/ wie
Paulus 1. Cor. 2. v. 9. auß dem Propheten Eſa. 64. v. 4. bezeu-
get/ ſondern wir muͤſſen davon lallen/ wie die vnmuͤndige Kin-
der. Gleichwol aber wiſſen wir das/ daß dieſes nit die geringſte
Herꝛligkeit ſein wird/ daß wir Gott anſchawen werden.
in dieſent
Leben.
Jn dieſem Leben ſehen wir zwar den lieben Gott auch/
aber gleich als in einem Spiegel/ wie Paulus 1. Cor. 13.
v. 12. redet: Aber in dem ewigen Leben werden wir Gott ohne
Spiegel anſchawen vnd ſehen/ wie er iſt/ 1. Joh. 3. v. 2.
Das iſt/ in dem vnaußſprechlichen groſſen Geheimnuß der
Einfaltigkeit im Weſen/ vnnd Dreyfaltigkeit in Perſonen.
Jtem/ in dem kuͤndlich groſſen Geheimnuß der Vereini-
gung der beyder Naturen in dem HErꝛen Chriſto.
Gleich wie derowegen den heyligen Engeln im Himmel
das jetzo ein ewiges Leben vnd ewige Herꝛligkeit iſt/ daß ſie ſtets
vor Gott ſtehen/ vnd ohne vnterlaß das Angeſichte Got-
tes im Himmel ſehen/ Matth. 18. v. 10. Vnd jhn ohn
vnterlaß loben/ ruͤhmen vnd preiſen/ vnd ſingen:
Heylig/ Heylig/ Heylig iſt vnſer Gott der HErꝛe
Zebaoth/
C
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