Schellenberger, Christoph: Leichpredig Bey der Christlichen Bestattung. Gießen, 1618.Christliche Leichpredig. ter sechs vnnd viertzig Jahr gelebt/ ein sanfftes vnnd seeligesEnde genommen. Vnd also von dem lieben Gott erlangt/ darumb sie jhn sehnlich angeruffen. Darbey wir auch das erwehnen müssen/ das jhre Adeliche Wiewol aber nun jhr Abscheid dem hochbetrübten Ade- Solches nun von dem lieben Gott zu erlangen/ wollen Seufftzen deß Adelichen Hochbetrübten Witwers. O Allmechtiger Gott/ heyliger Vatter/ der du bist das Le- denreicht
Chriſtliche Leichpredig. ter ſechs vnnd viertzig Jahr gelebt/ ein ſanfftes vnnd ſeeligesEnde genommen. Vnd alſo von dem lieben Gott erlangt/ darumb ſie jhn ſehnlich angeruffen. Darbey wir auch das erwehnen muͤſſen/ das jhꝛe Adeliche Wiewol aber nun jhr Abſcheid dem hochbetruͤbten Ade- Solches nun von dem lieben Gott zu erlangen/ wollen Seufftzen deß Adelichen Hochbetruͤbten Witwers. O Allmechtiger Gott/ heyliger Vatter/ der du biſt das Le- denreicht
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Chriſtliche Leichpredig.
ter ſechs vnnd viertzig Jahr gelebt/ ein ſanfftes vnnd ſeeliges
Ende genommen. Vnd alſo von dem lieben Gott erlangt/
darumb ſie jhn ſehnlich angeruffen.
Darbey wir auch das erwehnen muͤſſen/ das jhꝛe Adeliche
Tugend ſeelige in dieſer jhrer toͤdtlichen Kranckheit erwehnet:
Sie hette den lieben Gott allezeit hertzlich gebeten/ daß/ wann
je jhr hertzlieber Juncker/ oder ſie/ vnd alſo eines vor dem an-
dern hinſterben ſolte/ daß dann ja ſie jhres Hertzlieben Jun-
ckern Todt nicht erleben moͤchte. Vnd in dieſem/ ſagte ſie/ hat
mich der liebe Gott auch erhoͤret/ anzuzeigen/ daß ſie gewiß
wuͤſte/ daß ſie Gott in dieſem Jammerthal nit lenger laſſen/
ſondern gleich jetzt zu ſich in ſein Reich abfordern wuͤrde. Wie
auch geſchehen.
Wiewol aber nun jhr Abſcheid dem hochbetruͤbten Ade-
lichen Witwer/ ſo wol auch andern Blutsverwanden ſchmertz-
lich wehe thut/ ſollen ſie ſich doch deß troͤſten/ daß es ein ſanffter
ſeeliger Abſcheid geweſen/ vnd ein gewuͤnſchter ſeeliger Wech-
ſel vnd Gewinn. Dann ſie hat Chriſtlich gelebt/ geduldig gelit-
ten/ vnd iſt ſeelig geſtorben. Darzu auch vns allen miteinander
der getrewe Barmhertzige Gott ſeine Gnade Vaͤtterlich ver-
leihen vnd geben woͤlle.
Solches nun von dem lieben Gott zu erlangen/ wollen
wir mit einander im Glauben beten ein andechtiges Vatter
vnſer etc.
Seufftzen deß Adelichen Hochbetruͤbten
Witwers.
O Allmechtiger Gott/ heyliger Vatter/ der du biſt das Le-
ben/ vnd gibſt deinen Creaturn das Leben/ ich dancke dir
von Hertzen/ daß du auch mir gegeben das Leben/ vnd zwar nit
nur das natuͤrliche vnd leibliche Leben/ ſondern auch das gna-
denreicht
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