Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Weißhäupt, Johann: Christliche Leichpredigt. Marburg, 1618.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Vorrede.

Demnach hat er als ein Liebhaber deß H. Göttlichen
worts deß morgens vor seinem Ende mich zu sich fordern
lassen/ auch in gegenwart anderer Adelicher vnd vnadeli-
cher Herrn Studiosis sich mit GOtt wegen seiner Sünde
versöhnet/ vnd zum zeichen der gnedigen vergebung der
Sünden/ das H. Hochwirdig Abendmal vnsers HErrn
Jesu Christi gehalten/ vnd nach gethaner Dancksagung/
im heiligen Christlichen Gebet neben mir vnd andern ver-
harret/ biß er zwischen zwölff vnd einem Schlage nach
Mittage seinen Geist auffgeben/ vnd mit grosser sanfft-
muth vnd still auß dieser Welt seinen Abschiedt genommen.

Dieweil mir aber kundt gethan/ wie daß er ein einiger
Sohne/ vnd seine Mutter ein Wittwe sey. Demnach
habe ich zum Trost aller betrübten Wittwen/ welche diese
oder dergleichen todts Fälle erfahren/ oder noch zuerwar-
ten haben/ zur Leichpredigt vor mich genommen/ die trawri-
ge vnd zugleich trostreiche Historien von dem todt vnd auff-
erweckung der Wittwen Sohn zu Naim/ darin sonderlich
angezeigt wird/ wie Gott der Allmächtige betrübte Witt-
wen/ welche zuvor hoch betrübt/ mit diesen vnd dergleichen
kläglichen todts fällen heimsuche/ vnd weß sie sich in den-
selbigen haben zu trösten.

Damit nun Edle viel tugendreiche Fraw/ E. Adel. Tu-
gends. in diesem jhren Wittwen Standt vnd betrübten
Fall sich zu trösten habe. Demnach vbersende E. Adel.

Tugends.

Vorꝛede.

Demnach hat er als ein Liebhaber deß H. Goͤttlichen
worts deß morgens vor ſeinem Ende mich zu ſich fordern
laſſen/ auch in gegenwart anderer Adelicher vnd vnadeli-
cher Herꝛn Studioſis ſich mit GOtt wegen ſeiner Suͤnde
verſoͤhnet/ vnd zum zeichen der gnedigen vergebung der
Suͤnden/ das H. Hochwirdig Abendmal vnſers HErꝛn
Jeſu Chriſti gehalten/ vñ nach gethaner Danckſagung/
im heiligen Chriſtlichen Gebet neben mir vnd andern ver-
harret/ biß er zwiſchen zwoͤlff vnd einem Schlage nach
Mittage ſeinen Geiſt auffgeben/ vnd mit groſſer ſanfft-
muth vñ ſtill auß dieſer Welt ſeinen Abſchiedt genom̃en.

Dieweil mir aber kundt gethan/ wie daß er ein einiger
Sohne/ vnd ſeine Mutter ein Wittwe ſey. Demnach
habe ich zum Troſt aller betruͤbten Wittwen/ welche dieſe
oder dergleichen todts Faͤlle erfahren/ oder noch zuerwar-
ten habẽ/ zur Leichpredigt vor mich genom̃en/ die trawri-
ge vnd zugleich troſtreiche Hiſtorien von dem todt vñ auff-
erweckung der Wittwẽ Sohn zu Naim/ darin ſonderlich
angezeigt wird/ wie Gott der Allmaͤchtige betruͤbte Witt-
wen/ welche zuvor hoch betruͤbt/ mit dieſen vñ dergleichen
klaͤglichen todts faͤllen heimſuche/ vnd weß ſie ſich in den-
ſelbigen haben zu troͤſten.

Damit nun Edle viel tugendreiche Fraw/ E. Adel. Tu-
gendſ. in dieſem jhren Wittwen Standt vnd betruͤbten
Fall ſich zu troͤſten habe. Demnach vberſende E. Adel.

Tugendſ.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <pb facs="#f0004" n="4"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vor&#xA75B;ede.</hi> </fw><lb/>
        <p>Demnach hat er als ein Liebhaber deß H. Go&#x0364;ttlichen<lb/>
worts deß morgens vor &#x017F;einem Ende mich zu &#x017F;ich fordern<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ auch in gegenwart anderer Adelicher vnd vnadeli-<lb/>
cher Her&#xA75B;n <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Studio&#x017F;is</hi></hi> &#x017F;ich mit GOtt wegen &#x017F;einer Su&#x0364;nde<lb/>
ver&#x017F;o&#x0364;hnet/ vnd zum zeichen der gnedigen vergebung der<lb/>
Su&#x0364;nden/ das H. Hochwirdig Abendmal vn&#x017F;ers HEr&#xA75B;n<lb/>
Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti gehalten/ vn&#x0303; nach gethaner Danck&#x017F;agung/<lb/>
im heiligen Chri&#x017F;tlichen Gebet neben mir vnd andern ver-<lb/>
harret/ biß er zwi&#x017F;chen zwo&#x0364;lff vnd einem Schlage nach<lb/>
Mittage &#x017F;einen Gei&#x017F;t auffgeben/ vnd mit gro&#x017F;&#x017F;er &#x017F;anfft-<lb/>
muth vn&#x0303; &#x017F;till auß die&#x017F;er Welt &#x017F;einen Ab&#x017F;chiedt genom&#x0303;en.</p>
        <p>Dieweil mir aber kundt gethan/ wie daß er ein einiger<lb/>
Sohne/ vnd &#x017F;eine Mutter ein Wittwe &#x017F;ey. Demnach<lb/>
habe ich zum Tro&#x017F;t aller betru&#x0364;bten Wittwen/ welche die&#x017F;e<lb/>
oder dergleichen todts Fa&#x0364;lle erfahren/ oder noch zuerwar-<lb/>
ten habe&#x0303;/ zur Leichpredigt vor mich genom&#x0303;en/ die trawri-<lb/>
ge vnd zugleich tro&#x017F;treiche Hi&#x017F;torien von dem todt vn&#x0303; auff-<lb/>
erweckung der Wittwe&#x0303; Sohn zu Naim/ darin &#x017F;onderlich<lb/>
angezeigt wird/ wie Gott der Allma&#x0364;chtige betru&#x0364;bte Witt-<lb/>
wen/ welche zuvor hoch betru&#x0364;bt/ mit die&#x017F;en vn&#x0303; dergleichen<lb/>
kla&#x0364;glichen todts fa&#x0364;llen heim&#x017F;uche/ vnd weß &#x017F;ie &#x017F;ich in den-<lb/>
&#x017F;elbigen haben zu tro&#x0364;&#x017F;ten.</p><lb/>
        <p>Damit nun Edle viel tugendreiche Fraw/ E. Adel. Tu-<lb/>
gend&#x017F;. in die&#x017F;em jhren Wittwen Standt vnd betru&#x0364;bten<lb/>
Fall &#x017F;ich zu tro&#x0364;&#x017F;ten habe. Demnach vber&#x017F;ende E. Adel.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Tugend&#x017F;.</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[4/0004] Vorꝛede. Demnach hat er als ein Liebhaber deß H. Goͤttlichen worts deß morgens vor ſeinem Ende mich zu ſich fordern laſſen/ auch in gegenwart anderer Adelicher vnd vnadeli- cher Herꝛn Studioſis ſich mit GOtt wegen ſeiner Suͤnde verſoͤhnet/ vnd zum zeichen der gnedigen vergebung der Suͤnden/ das H. Hochwirdig Abendmal vnſers HErꝛn Jeſu Chriſti gehalten/ vñ nach gethaner Danckſagung/ im heiligen Chriſtlichen Gebet neben mir vnd andern ver- harret/ biß er zwiſchen zwoͤlff vnd einem Schlage nach Mittage ſeinen Geiſt auffgeben/ vnd mit groſſer ſanfft- muth vñ ſtill auß dieſer Welt ſeinen Abſchiedt genom̃en. Dieweil mir aber kundt gethan/ wie daß er ein einiger Sohne/ vnd ſeine Mutter ein Wittwe ſey. Demnach habe ich zum Troſt aller betruͤbten Wittwen/ welche dieſe oder dergleichen todts Faͤlle erfahren/ oder noch zuerwar- ten habẽ/ zur Leichpredigt vor mich genom̃en/ die trawri- ge vnd zugleich troſtreiche Hiſtorien von dem todt vñ auff- erweckung der Wittwẽ Sohn zu Naim/ darin ſonderlich angezeigt wird/ wie Gott der Allmaͤchtige betruͤbte Witt- wen/ welche zuvor hoch betruͤbt/ mit dieſen vñ dergleichen klaͤglichen todts faͤllen heimſuche/ vnd weß ſie ſich in den- ſelbigen haben zu troͤſten. Damit nun Edle viel tugendreiche Fraw/ E. Adel. Tu- gendſ. in dieſem jhren Wittwen Standt vnd betruͤbten Fall ſich zu troͤſten habe. Demnach vberſende E. Adel. Tugendſ.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/523616
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/523616/4
Zitationshilfe:	Weißhäupt, Johann: Christliche Leichpredigt. Marburg, 1618, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523616/4>, abgerufen am 28.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.