Klärhe, Johannes: Historia Josephs: Bey dem Adelichen vnd Volckreichen Leichbegängnüß. Breslau, 1619.halten wir auch dafür/ daß es mit den vnseren gar aus dar
halten wir auch dafuͤr/ daß es mit den vnſeren gar aus dar
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0024" n="[24]"/> halten wir auch dafuͤr/ daß es mit den vnſeren gar aus<lb/> ſey/ wann ſie vns durch den zeitlichen Todt aus vnſeren<lb/> Augen vnd Armen hingeraffet werden: Aber es zeu-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Matt.</hi></hi> 22.</note>get Gottes Wort/ daß ſie auch warhafftig leben/ in der<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sap.</hi></hi> 3.</note>Hand Gottes ruhen/ vnd von nu an der Himliſchen Se-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Apoc.</hi></hi> 14.</note>ligkeit geniſſen. Zum Andern lehret Jacob/ daß die<lb/> Todten zu beweinen auch den Gleubigen vnd Chriſten<lb/> erleubet ſey/ nur daß ſie gebuͤhrende maß vnd weiſe hal-<lb/> ten: Dann Gott/ Eltern vnd Kinder mit Natuͤrlicher<lb/> Liebe ſo feſte an einander verbunden/ das ſie ohn hertz-<lb/> liches vorlangen/ trawren/ ſchmertz vnd weheklagen<lb/> nicht von einander ſcheiden koͤnnen/ oder eines deß ande-<lb/> ren Vngeluͤck vnd Vnfall hoͤren vnd vortragen mag/<lb/> Dannhero das gemeine Sprichwort iſt: Was da lie-<lb/> bet/ das betruͤbet. Als der Perſiſche Koͤnig Camby-<lb/> ſes den Koͤnig <hi rendition="#aq">Pſammenitum</hi> aus Egyptenland vber-<lb/> wunden hatte/ vnd gefangen hielt/ lies er ſeinen Sohn<lb/> vnd Tochter in ſeinem Angeſichte binden/ vnd zum To-<lb/> de fuͤhren<hi rendition="#i">:</hi> Solches ſach <hi rendition="#aq">Pſammenitus</hi> mit Gedult/<lb/> ohn alle verſtellung ſeiner Geberde/ an: Als aber her-<lb/> nach ſein alter vnd trewer Freund vnd Rath herfuͤr ge-<lb/> bracht ward/ vnd auch ſolte erwuͤrget werden/ hub <hi rendition="#aq">Pſam-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Herodot.<lb/> lib.</hi></hi> 3.</note><hi rendition="#aq">menitus</hi> an zu weinen: Als ſolches fuͤr Cambyſen kam/<lb/> fraget er den Gefangenen/ warumb er jtzo weinete/ da<lb/> er doch zuvor ſeine leibliche Kinder ohn alle Threnen<lb/> hette ſehen hinrichten. Darauff antwortet <hi rendition="#aq">Pſammeni-<lb/> tus:</hi> Haußleid/ welches Vater vnd Mutter an Kindern<lb/> erleben/ ſey mit Threnen vnd Worten nicht an Tag zu<lb/> geben vnd auszuſprechen. Was aber vor Maß vnd<lb/> Mittel im Weinen vnd Trawren ſol gehalten werden/<lb/> <fw type="catch" place="bottom">dar</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[24]/0024]
halten wir auch dafuͤr/ daß es mit den vnſeren gar aus
ſey/ wann ſie vns durch den zeitlichen Todt aus vnſeren
Augen vnd Armen hingeraffet werden: Aber es zeu-
get Gottes Wort/ daß ſie auch warhafftig leben/ in der
Hand Gottes ruhen/ vnd von nu an der Himliſchen Se-
ligkeit geniſſen. Zum Andern lehret Jacob/ daß die
Todten zu beweinen auch den Gleubigen vnd Chriſten
erleubet ſey/ nur daß ſie gebuͤhrende maß vnd weiſe hal-
ten: Dann Gott/ Eltern vnd Kinder mit Natuͤrlicher
Liebe ſo feſte an einander verbunden/ das ſie ohn hertz-
liches vorlangen/ trawren/ ſchmertz vnd weheklagen
nicht von einander ſcheiden koͤnnen/ oder eines deß ande-
ren Vngeluͤck vnd Vnfall hoͤren vnd vortragen mag/
Dannhero das gemeine Sprichwort iſt: Was da lie-
bet/ das betruͤbet. Als der Perſiſche Koͤnig Camby-
ſes den Koͤnig Pſammenitum aus Egyptenland vber-
wunden hatte/ vnd gefangen hielt/ lies er ſeinen Sohn
vnd Tochter in ſeinem Angeſichte binden/ vnd zum To-
de fuͤhren: Solches ſach Pſammenitus mit Gedult/
ohn alle verſtellung ſeiner Geberde/ an: Als aber her-
nach ſein alter vnd trewer Freund vnd Rath herfuͤr ge-
bracht ward/ vnd auch ſolte erwuͤrget werden/ hub Pſam-
menitus an zu weinen: Als ſolches fuͤr Cambyſen kam/
fraget er den Gefangenen/ warumb er jtzo weinete/ da
er doch zuvor ſeine leibliche Kinder ohn alle Threnen
hette ſehen hinrichten. Darauff antwortet Pſammeni-
tus: Haußleid/ welches Vater vnd Mutter an Kindern
erleben/ ſey mit Threnen vnd Worten nicht an Tag zu
geben vnd auszuſprechen. Was aber vor Maß vnd
Mittel im Weinen vnd Trawren ſol gehalten werden/
dar
Matt. 22.
Sap. 3.
Apoc. 14.
Herodot.
lib. 3.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |