Ropilius, Nicolaus: Christliche Leichpredigt. [Breslau], [1619].jhm seine Tochter Tullia mit dem Tode verbli- Diß waren die Argumenta, mit welchen der Ach was für Argumenta sol ich dann neh- bin
jhm ſeine Tochter Tullia mit dem Tode verbli- Diß waren die Argumenta, mit welchen der Ach was fuͤr Argumenta ſol ich dann neh- bin
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jhm ſeine Tochter Tullia mit dem Tode verbli-
chen/ daß er gantz ein jaͤmmerliches Klagen
gefuͤhret/ daß der Servius Sulpitius verurſacht/
jhn als einen Trewen Freund zu troͤſten/ vnd
fuͤhrt jhme zu Gemuͤte: Erſtlich/ Er ſolle be-
trachten/ daß das wiederwertige Gluͤck alle
Menſchen hinweg rucket/ was jhnen am lieb-
ſten iſt/ oder geweſt. Ferner ſo ſagt er/ Cicero
ſol betrachten/ daß ſeine Tochter erlebt hette
die hoͤchſte Ehre/ welche er vnter dem Roͤmi-
ſchen Volcke erlangt/ vnd ſie auch ſelbſt einen
trefflichen Roͤmiſchen Herrn vom Adel zur E-
he gehabt/ bey jhm viel gutes in jhrem Leben
eingenommen vnd empfangen. Vnd fuͤrs drit-
te hat er jhn troͤſten wollen/ damit daß Tullia
ſeine Tochter geſtorben were/ gleich zur vn-
gluͤckſeligen zeit/ da gleich das Roͤmiſche Reich
vnd Regiment zuriſſen/ vnd durch Zwitracht
eingefallen war. Vnd endlich fuͤhret er jhme
zu Gemuͤt/ daß alle Menſchen die geboren wer-
den/ muͤſſen ſterben vnd zeitlich vergehen.
1.
2.
3.
4.
Diß waren die Argumenta, mit welchen der
Sulpitius ſeinen Trewen Freund aus der Heyd-
niſchen Philoſophia jhme dem Ciceroni ſein
Trauriges Gemuͤt/ troͤſten vnnd auffrichten
wollen. Aber in Angſt vnd Truͤbſeligkeit gelten
gar nichts ſolche Philoſophiſche Argumenta,
vnd vergehen eher denn ſtuppel im Fewer.
Ach was fuͤr Argumenta ſol ich dann neh-
men vmb ſchuldiger pflicht/ die ich ſchuldig
bin
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