Silber, Wolfgang: Leichbegängnüß Deß weylandt Ehrenvesten/ Wolgeachten Herrn Thomae Cheswrights. Görlitz, 1616.Ferner ist er von mir befraget worden: Ob er Am nechsten Sonnabend/ war der 13. Augusti/ de
Ferner iſt er von mir befraget worden: Ob er Am nechſten Sonnabend/ war der 13. Auguſti/ de
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Ferner iſt er von mir befraget worden: Ob er
auch ſo lange zeit vber in ſeiner werenden ſchwach-
heit etwa jnnerliche anfechtung gehabt/ oder einige
beſchwehrung ſeines Hertzens oder Gewiſſens?
Hat er getroſt geantwortet: Nein/ gar keine. Ob
er ſich denn der Gnadenreichen vergebung der ſuͤn-
den in Chriſto auch gentzlich getroͤſte? Reſpond.
Ja gantz wol. Ob er denn auch jederman in ſeinem
Hertzen verziehen vnd vergeben/ das er alſo beydes
mit Gott vnd Menſchen verſoͤnet? Hat er gleich
wie frewdig geantwortet: Ach ja/ er wuͤſte auff nie-
mand nichtes/ Er were in ſeinem Hertzen vnd Ge-
muͤthe gar wol zufrieden. Darbey habe ichs end-
lich auch alſo bleiben laſſen. Vnd ſind das meine
letzten reden gegen Jhme geweſen: Er wolte geden-
cken an die letzten Wort deß HErren Jeſu/ die er am
Creutze geſprochen: Vnd mit dem lieben Dionyſio
hertzlich beten/ vnd ſeufftzen: O hilff HErre Jeſu
Chriſte/ das dein letztes Wort/ ſo du am Creutz ge-
ſprochen/ auch mein letztes wort ſey: Vater in deine
Haͤnde befehle ich meinen Geiſt/ du haſt mich erloͤ-
ſet/ HErr du getrewer Gott. (Pſal. 31. 6.) Vñ wenn
ich nimmer reden kan/ ſo nim mein letztes Seuffzen
an. Vnd jhn hiemit valediciret.
Am nechſten Sonnabend/ war der 13. Auguſti/
n. ſt. ſind ſeine Herren Landeßleute/ ſo hier im Lan-
de
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