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Walther, Lucas: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begräbnis. Breslau, 1612.

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beit. Dann jhre Werck folgen jhnen
nach.

GEliebte vnd Außerwehlte im HErren Chri-
sto/ Der seinigen tödtlichen Abgang beklagen vnd be-
weinen/ ist nicht vnrecht: Dann solches Docet Natu-I.
Docet
Natura[.]

ra, lehret die Natur/ vnd die eingepflantzte Liebe/ so eines ge-
gen dem andern hat. Dann wer ist so steinern/ vnd hartes
Hertzens/ das er nicht beweget werde/ wann jhme seine nahe
Blutsverwandten absterben? Welche Christliche vnd Gottse-
lige liebe Ehleute trawren nicht: Wann sie durch den zeitli-
chen Todt getrennet/ vnnd von einander gerissen werden?
Welcher Gottesfürchtiger Ehman beklagets nicht hertzlich/
wenn Er sein liebes Ehegenos/ die Frewde vnd Trost seinesSyr. 26.
hertzens vnd Zierde des Hauses/ verleuret? Welche Ehrlie-Syr. 21.
bende Gotselige Haußfraw thut nicht kläglich vnd ist sehr be-
trübet wenn sie jhrem Haußherrn nachsehen muß? Welchen El-
tern wird nicht das hertz gerüret/ wenn jhnen jhre liebe Kinder
sterben? Welche Kinder die nur ein wenig Vorstand haben/
beweinen nicht das absterben jhrer lieben Eltern? Denn sie
verlihren doch jhre beste Trew/ vnd trewesten freunde. Vnd
gleich wie die lieben Kinder allererst recht zu armen Weißlein
werden/ wenn sie jhrer beyden Eltern beraubet sind: Also ist
das Leid vnd trawren nachmals desto grösser vndt schmertzli-
cher. Darnach so ists auch nicht vnrecht der seinigen tödtli-II.
Iubet
Scriptur[a]

chen Abgang beklagen: Denn lubet Scriptura, die Schrifft
heissets/ hievon lasset vns hören die Wort des Weisen Man-
nes: Mein Kind wenn einer stirbt/ so beweine Jhn/ als seySyr. 38.
dir groß Leidt geschehen: Du solt bitterlich weinen vnd hertz-
lich betrübt sein vnd Leydt tragen. Mit diesem stimmet Pau-
lus an die Röm. am 12. Ca. Weinet mit den weinenden. End-Rom. 12.

lich

beit. Dann jhre Werck folgen jhnen
nach.

GEliebte vnd Außerwehlte im HErren Chri-
ſto/ Der ſeinigen toͤdtlichen Abgang beklagen vnd be-
weinen/ iſt nicht vnrecht: Dann ſolches Docet Natu-I.
Docet
Natura[.]

ra, lehret die Natur/ vnd die eingepflantzte Liebe/ ſo eines ge-
gen dem andern hat. Dann wer iſt ſo ſteinern/ vnd hartes
Hertzens/ das er nicht beweget werde/ wann jhme ſeine nahe
Blutsverwandten abſterben? Welche Chriſtliche vnd Gottſe-
lige liebe Ehleute trawren nicht: Wann ſie durch den zeitli-
chen Todt getrennet/ vnnd von einander geriſſen werden?
Welcher Gottesfuͤrchtiger Ehman beklagets nicht hertzlich/
wenn Er ſein liebes Ehegenos/ die Frewde vnd Troſt ſeinesSyr. 26.
hertzens vnd Zierde des Hauſes/ verleuret? Welche Ehrlie-Syr. 21.
bende Gotſelige Haußfraw thut nicht klaͤglich vnd iſt ſehr be-
truͤbet weñ ſie jhrem Haußherrn nachſehen muß? Welchen El-
tern wird nicht das hertz geruͤret/ weñ jhnen jhre liebe Kinder
ſterben? Welche Kinder die nur ein wenig Vorſtand haben/
beweinen nicht das abſterben jhrer lieben Eltern? Denn ſie
verlihren doch jhre beſte Trew/ vnd treweſten freunde. Vnd
gleich wie die lieben Kinder allererſt recht zu armen Weißlein
werden/ wenn ſie jhrer beyden Eltern beraubet ſind: Alſo iſt
das Leid vnd trawren nachmals deſto groͤſſer vndt ſchmertzli-
cher. Darnach ſo iſts auch nicht vnrecht der ſeinigen toͤdtli-II.
Iubet
Scriptur[a]

chen Abgang beklagen: Deñ lubet Scriptura, die Schrifft
heiſſets/ hievon laſſet vns hoͤren die Wort des Weiſen Man-
nes: Mein Kind wenn einer ſtirbt/ ſo beweine Jhn/ als ſeySyr. 38.
dir groß Leidt geſchehen: Du ſolt bitterlich weinen vnd hertz-
lich betruͤbt ſein vnd Leydt tragen. Mit dieſem ſtimmet Pau-
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Zitationshilfe: Walther, Lucas: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begräbnis. Breslau, 1612, S. [15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523661/15>, abgerufen am 21.11.2024.