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Müller, Sebastian: Leichpredigt/ Aus den Worten des 84. Psalms. Königsberg, 1612.

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vnter Gottes Haußgenossen schreiben lassen/ vnd
wie die Epist: Ebr: 12. sagt: sind kommen zu dem
Berge Zion/ zu der Stadt des lebendigen Gottes/
vnd zu dem Himlischen Jerusalem/ vnd zu der Ge-
meine der Erstgebornen/ die im Himmel angeschrie-
ben sind/ vnd zu Gott vnd dem Mitler des newen
Testaments Jesu/ vnd zu dem Blut der bespren-
gung/ das besser redet alß Abels Blut. Vnd da
wohnen sie nuhn auch/ vnd haben auch die lenge
jhr bleiben da. Denn das heisset eigentlich woh-
nen/ da sie nicht nur schlecht darin eingesprochen
haben/ oder auch das wider angeben/ sondern den-
cken auch drinnen zu bleiben/ wie David 27 Ps.
sagt: Daß er im Hause deß HErrn bleiben möge
sein Lebelang. Desgleichen 61 Ps. Er wolle in der
Hütten des HErrn wohnen ewiglich. Vnd woh-
nen auch da mit sonderlicher lust vnd liebe/ da sie
mit David 26 Ps. lieb haben die stätte des Hauses
Gottes/ vnd den orth da seine Ehre wohnet/ vnd
wie es in diesem 84 Ps. lautet/ Wüntschen sich lie-
ber auch nur der Thür zu hüten im Gottes Hause/
denn lauge zu wohnen in der Gottlosen Hütten.

Dabey aber stehets nuhn zumahl wol vmb sie/
wie David sagt: Wol denen die in deinem Hause
sind. Denn dabey sind sie nun nach S. Pauli Zeug-Wol denen
die in Gotte[s]
Hause woh-
nen.

nuß Ephes: 2. nicht mehr Gäste vnd Frembdlinge/
sondern Bürger mit den Heiligen/ vnd Gottes
Haußgenossen/ die mit allen lieben Heiligen Got-
tes/ ja mit Gott selber/ eine sonderliche Freundt-
schafft vnd Gemeinschafft haben/ wie Bürger vnd
Haußgenossen vnter einander zuhaben pflegen/
vnd auff die Gott auch ein sonderliches Auge vnd
auffsehen hat/ wie ein Haußvater auff seine Hauß-
genossen.

D abey

vnter Gottes Haußgenoſſen ſchreiben laſſen/ vnd
wie die Epiſt: Ebr: 12. ſagt: ſind kommen zu dem
Berge Zion/ zu der Stadt des lebendigen Gottes/
vnd zu dem Himliſchen Jeruſalem/ vnd zu der Ge-
meine der Erſtgebornen/ die im Him̃el angeſchrie-
ben ſind/ vnd zu Gott vnd dem Mitler des newen
Teſtaments Jeſu/ vnd zu dem Blut der beſpren-
gung/ das beſſer redet alß Abels Blut. Vnd da
wohnen ſie nuhn auch/ vnd haben auch die lenge
jhr bleiben da. Denn das heiſſet eigentlich woh-
nen/ da ſie nicht nur ſchlecht darin eingeſprochen
haben/ oder auch das wider angeben/ ſondern den-
cken auch drinnen zu bleiben/ wie David 27 Pſ.
ſagt: Daß er im Hauſe deß HErrn bleiben moͤge
ſein Lebelang. Desgleichen 61 Pſ. Er wolle in der
Huͤtten des HErrn wohnen ewiglich. Vnd woh-
nen auch da mit ſonderlicher luſt vnd liebe/ da ſie
mit David 26 Pſ. lieb haben die ſtaͤtte des Hauſes
Gottes/ vnd den orth da ſeine Ehre wohnet/ vnd
wie es in dieſem 84 Pſ. lautet/ Wuͤntſchen ſich lie-
ber auch nur der Thuͤr zu huͤten im Gottes Hauſe/
denn lauge zu wohnen in der Gottloſen Huͤtten.

Dabey aber ſtehets nuhn zumahl wol vmb ſie/
wie David ſagt: Wol denen die in deinem Hauſe
ſind. Denn dabey ſind ſie nun nach S. Pauli Zeug-Wol denen
die in Gotte[s]
Hauſe woh-
nen.

nuß Epheſ: 2. nicht mehr Gaͤſte vnd Frembdlinge/
ſondern Buͤrger mit den Heiligen/ vnd Gottes
Haußgenoſſen/ die mit allen lieben Heiligen Got-
tes/ ja mit Gott ſelber/ eine ſonderliche Freundt-
ſchafft vnd Gemeinſchafft haben/ wie Buͤrger vnd
Haußgenoſſen vnter einander zuhaben pflegen/
vnd auff die Gott auch ein ſonderliches Auge vnd
auffſehen hat/ wie ein Haußvater auff ſeine Hauß-
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Zitationshilfe: Müller, Sebastian: Leichpredigt/ Aus den Worten des 84. Psalms. Königsberg, 1612, S. [15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523692/15>, abgerufen am 20.04.2024.