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Zwinger, Theodor: Christliche Leichpredigt/ Von Vnverhofften. Basel, 1633.

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Leichpredigt.
Abner/ hinderrucks dem König David/ verrähterischer
weise/ vnder dem schein des friedens/ naher Hebron zu
ruck eitieren/ sein mütlein an jhme zu erkülen.

Demnach durch vngerechten Gewalt. David
hatte dem Abner verschonet/ ja den frieden mit jhme auff-
gerichtet. Dieser aber leget hand an jhne mit Gewalt/
hatte dessen keinen befehl.

Drittens durch Raachgirigkeit: weil er sich we-
gen Asahels an Abner will rechen; da er doch dessen keine
gnugsame vrsach gehept/ wie angehöret.

Vierdtens durch Ehrgeitz vnd Verbunst. Dann
er besorgete/ es möchte Abner/ der ein trefflicher Mann
ware/ von Königlicher Bluts-verwandschafft/ vnd all-
bereit David versprochen/ das gantze Jsrael eynzuhendi-
gen/ jhme nachgehnds vorgezogen werden.

Endtlich durch Gleißnerey vnnd Heucheley.
Dann er dergleichen thut/ als habe er etwas heimlichs im
frieden mit Abner zu reden vnder der Porten. Nimmet
jhne beseits/ vnd als er sich keines vnfals besorgete/ auch
nicht zur gegen-wehr kommen kondte/ sticht jhne daselbst
Joab in seinen Leib/ daß er starb.

Ey eine gwaltige Helden-that! deren sich billich Joab
ewiglich zu schemmen. Aber diß war nicht die letste. Dann
hernaher läsen wirs in dieser Historia, das Joab Ama-2. Sam. 20.
v. 8. & seqq.

sam/ den Feldhauptman Davids/ zu Gibeon auff eine
gleichförmige mörderische weise hingerichtet habe/ wel-
chen er nachgehnds auff offentlicher strasse in seinem blut
hat ligen lassen. Darumb kein wunder ist/ das David in
seinem Klaglied vnder anderem schreyet; Du bist ge-
fallen/ wie man für bösen Buben fallet.
Das

war

Leichpredigt.
Abner/ hinderꝛucks dem Koͤnig David/ verꝛaͤhteriſcher
weiſe/ vnder dem ſchein des friedens/ naher Hebron zu
ruck eitieren/ ſein muͤtlein an jhme zu erkuͤlen.

Demnach durch vngerechten Gewalt. David
hatte dem Abner verſchonet/ ja den frieden mit jhme auff-
gerichtet. Dieſer aber leget hand an jhne mit Gewalt/
hatte deſſen keinen befehl.

Drittens durch Raachgirigkeit: weil er ſich we-
gen Aſahels an Abner will rechen; da er doch deſſen keine
gnugſame vrſach gehept/ wie angehoͤret.

Vierdtens durch Ehꝛgeitz vnd Verbunſt. Dann
er beſorgete/ es moͤchte Abner/ der ein trefflicher Mann
ware/ von Koͤniglicher Blůts-verwandſchafft/ vnd all-
bereit David verſpꝛochen/ das gantze Jſrael eynzuhendi-
gen/ jhme nachgehnds voꝛgezogen werden.

Endtlich durch Gleißnerey vnnd Heucheley.
Dann er dergleichen thut/ als habe er etwas heimlichs im
frieden mit Abner zu reden vnder der Poꝛten. Nimmet
jhne beſeits/ vnd als er ſich keines vnfals beſorgete/ auch
nicht zur gegen-wehꝛ kommen kondte/ ſticht jhne daſelbſt
Joab in ſeinen Leib/ daß er ſtarb.

Ey eine gwaltige Helden-that! deren ſich billich Joab
ewiglich zu ſchem̃en. Aber diß war nicht die letſte. Dann
hernaher laͤſen wirs in dieſer Hiſtoriâ, das Joab Ama-2. Sam. 20.
v. 8. & ſeqq.

ſam/ den Feldhauptman Davids/ zu Gibeon auff eine
gleichfoͤrmige moͤꝛderiſche weiſe hingerichtet habe/ wel-
chen er nachgehnds auff offentlicher ſtraſſe in ſeinem blůt
hat ligen laſſen. Darumb kein wunder iſt/ das David in
ſeinem Klaglied vnder anderem ſchreyet; Du biſt ge-
fallen/ wie man fuͤr boͤſen Bůben fallet.
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war
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[15/0015] Leichpredigt. Abner/ hinderꝛucks dem Koͤnig David/ verꝛaͤhteriſcher weiſe/ vnder dem ſchein des friedens/ naher Hebron zu ruck eitieren/ ſein muͤtlein an jhme zu erkuͤlen. Demnach durch vngerechten Gewalt. David hatte dem Abner verſchonet/ ja den frieden mit jhme auff- gerichtet. Dieſer aber leget hand an jhne mit Gewalt/ hatte deſſen keinen befehl. Drittens durch Raachgirigkeit: weil er ſich we- gen Aſahels an Abner will rechen; da er doch deſſen keine gnugſame vrſach gehept/ wie angehoͤret. Vierdtens durch Ehꝛgeitz vnd Verbunſt. Dann er beſorgete/ es moͤchte Abner/ der ein trefflicher Mann ware/ von Koͤniglicher Blůts-verwandſchafft/ vnd all- bereit David verſpꝛochen/ das gantze Jſrael eynzuhendi- gen/ jhme nachgehnds voꝛgezogen werden. Endtlich durch Gleißnerey vnnd Heucheley. Dann er dergleichen thut/ als habe er etwas heimlichs im frieden mit Abner zu reden vnder der Poꝛten. Nimmet jhne beſeits/ vnd als er ſich keines vnfals beſorgete/ auch nicht zur gegen-wehꝛ kommen kondte/ ſticht jhne daſelbſt Joab in ſeinen Leib/ daß er ſtarb. Ey eine gwaltige Helden-that! deren ſich billich Joab ewiglich zu ſchem̃en. Aber diß war nicht die letſte. Dann hernaher laͤſen wirs in dieſer Hiſtoriâ, das Joab Ama- ſam/ den Feldhauptman Davids/ zu Gibeon auff eine gleichfoͤrmige moͤꝛderiſche weiſe hingerichtet habe/ wel- chen er nachgehnds auff offentlicher ſtraſſe in ſeinem blůt hat ligen laſſen. Darumb kein wunder iſt/ das David in ſeinem Klaglied vnder anderem ſchreyet; Du biſt ge- fallen/ wie man fuͤr boͤſen Bůben fallet. Das war 2. Sam. 20. v. 8. & ſeqq.

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Zitationshilfe: Zwinger, Theodor: Christliche Leichpredigt/ Von Vnverhofften. Basel, 1633, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523762/15>, abgerufen am 21.11.2024.