Zwinger, Theodor: Christliche Leichpredigt/ Von Vnverhofften. Basel, 1633.Leichpredigt. dörffen vnder dem schein vnd titul des Christlichen Nam-mens führen; Deren schlund ist ein offenes grab;Rom. 3. 13. & seqq. jhr mund voll fluchens vnd bitterkeit; deren füsse eilend sind blut zu vergiessen; in deren wegen ei- tel vnfall vnd hertzleid; welche den wege des fri- dens nicht erkandt/ vnd keine forcht Gottes für jhren augen haben. 2. Die weise vnd gestalt/ auff welche etwan fromme/ 3. Die leidigen früchte solcher Vnfälen. Kläglich ist es/ Jn E
Leichpredigt. doͤꝛffen vnder dem ſchein vnd titul des Chꝛiſtlichen Nam-mens fuͤhren; Deren ſchlund iſt ein offenes grab;Rom. 3. 13. & ſeqq. jhꝛ mund voll flůchens vñ bitterkeit; deren fuͤſſe eilend ſind blůt zu vergieſſen; in deren wegen ei- tel vnfall vnd hertzleid; welche den wege des fri- dens nicht erkandt/ vnd keine foꝛcht Gottes fuͤr jhꝛen augen haben. 2. Die weiſe vnd geſtalt/ auff welche etwan fromme/ 3. Die leidigẽ fruͤchte ſolcher Vnfaͤlen. Klaͤglich iſt es/ Jn E
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0033" n="33"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leichpredigt.</hi></fw><lb/> doͤꝛffen vnder dem ſchein vnd titul des Chꝛiſtlichen Nam-<lb/> mens fuͤhren; <hi rendition="#fr">Deren ſchlund iſt ein offenes grab;</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Rom. 3. 13.<lb/> & ſeqq.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">jhꝛ mund voll flůchens vñ bitterkeit; deren fuͤſſe<lb/> eilend ſind blůt zu vergieſſen; in deren wegen ei-<lb/> tel vnfall vnd hertzleid; welche den wege des fri-<lb/> dens nicht erkandt/ vnd keine foꝛcht Gottes fuͤr<lb/> jhꝛen augen haben.</hi></p><lb/> <p>2. Die weiſe vnd geſtalt/ auff welche etwan fromme/<lb/> dapffere vnd vnſchuldige Leuthe vmb das Leben kom̃en:<lb/> wann wir ſehen daß ſie auff eine grauſame/ mehꝛ dann<lb/> Tuͤrckiſche/ vber-barbariſche weiſe/ wider verſpꝛochene<lb/> trewe vnd glauben/ ſchroͤcklich gepeiniget/ hingerichtet/<lb/> vnd nach jhrem tode mißhandlet werdẽ. Salomon ſagt;<lb/><hi rendition="#fr">Ein from̃er Menſch habe auch mit dem armen</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Prov.</hi> 12. 10.</note><lb/><hi rendition="#fr">Viehe mit-leiden vnd erbaͤrmd.</hi> Warumb ſolten<lb/> wir dann ſolche nicht mit Menſchen haben?</p><lb/> <p>3. Die leidigẽ fruͤchte ſolcher Vnfaͤlen. Klaͤglich iſt es/<lb/> daß wir durch ſolcher Leuthen abgang jhrer trefflichen tu-<lb/> genden/ vnd kuͤnfftiger hilff/ ſo ſie vns weiter hetten erzei-<lb/> gen koͤnnen/ beraubet werden. Noch klaͤglicher iſt es/ das<lb/> mehrentheils auff deren tod ſchaͤdliche enderungen erfol-<lb/> gen/ als da ſind/ ſchaͤdliche ſpaltungen vnd trennungen/<lb/> der feinden wachsthumb vnd zůnam/ vnd ander groß vn-<lb/> heil. Ew. L. gedencke wie es nach dem tode Gedeons vnd<lb/> Joſua/ deßgleichen Joſi<hi rendition="#aq">æ/</hi> vnd endtlich auch Jud<hi rendition="#aq">æ</hi> Mac-<lb/> cab<hi rendition="#aq">æ</hi>i ergangen. Alſo ſtehet geſchrieben; <hi rendition="#fr">Nach dem</hi><note place="right">1. <hi rendition="#aq">Macc 9.<lb/> v.</hi> 23.</note><lb/><hi rendition="#fr">tod Juda wurden die gottloſen vñ abtrünnigen<lb/> Leuthe wider gewaltig im gantzen Lande Jſrael.</hi><lb/><hi rendition="#aq">Felix, quem faciunt aliena pericula cautum!</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E</fw> <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0033]
Leichpredigt.
doͤꝛffen vnder dem ſchein vnd titul des Chꝛiſtlichen Nam-
mens fuͤhren; Deren ſchlund iſt ein offenes grab;
jhꝛ mund voll flůchens vñ bitterkeit; deren fuͤſſe
eilend ſind blůt zu vergieſſen; in deren wegen ei-
tel vnfall vnd hertzleid; welche den wege des fri-
dens nicht erkandt/ vnd keine foꝛcht Gottes fuͤr
jhꝛen augen haben.
Rom. 3. 13.
& ſeqq.
2. Die weiſe vnd geſtalt/ auff welche etwan fromme/
dapffere vnd vnſchuldige Leuthe vmb das Leben kom̃en:
wann wir ſehen daß ſie auff eine grauſame/ mehꝛ dann
Tuͤrckiſche/ vber-barbariſche weiſe/ wider verſpꝛochene
trewe vnd glauben/ ſchroͤcklich gepeiniget/ hingerichtet/
vnd nach jhrem tode mißhandlet werdẽ. Salomon ſagt;
Ein from̃er Menſch habe auch mit dem armen
Viehe mit-leiden vnd erbaͤrmd. Warumb ſolten
wir dann ſolche nicht mit Menſchen haben?
Prov. 12. 10.
3. Die leidigẽ fruͤchte ſolcher Vnfaͤlen. Klaͤglich iſt es/
daß wir durch ſolcher Leuthen abgang jhrer trefflichen tu-
genden/ vnd kuͤnfftiger hilff/ ſo ſie vns weiter hetten erzei-
gen koͤnnen/ beraubet werden. Noch klaͤglicher iſt es/ das
mehrentheils auff deren tod ſchaͤdliche enderungen erfol-
gen/ als da ſind/ ſchaͤdliche ſpaltungen vnd trennungen/
der feinden wachsthumb vnd zůnam/ vnd ander groß vn-
heil. Ew. L. gedencke wie es nach dem tode Gedeons vnd
Joſua/ deßgleichen Joſiæ/ vnd endtlich auch Judæ Mac-
cabæi ergangen. Alſo ſtehet geſchrieben; Nach dem
tod Juda wurden die gottloſen vñ abtrünnigen
Leuthe wider gewaltig im gantzen Lande Jſrael.
Felix, quem faciunt aliena pericula cautum!
1. Macc 9.
v. 23.
Jn
E
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |