Zwinger, Theodor: Christliche Leichpredigt/ Von Vnverhofften. Basel, 1633.Christliche der fromme alte Herr von Rellingen/ dessen verlobterTochterman dieser vnsere Oberste-Leutenaut von Er- lach gewesen/) das/ sprich ich/ solche durch den guten Geist Gottes dahin werden geleitet werden/ damit sie in diesem schwären handel nicht allein auff die Menschen/ sondern auff Gott sehen. Warlich ist es nicht anderst/ dann wie Amos sagt; Welches nun-mehr genug an dem tag ist. Das blut des
Chꝛiſtliche der fromme alte Herꝛ von Rellingen/ deſſen verlobterTochterman dieſer vnſere Oberſte-Leutenaut von Er- lach geweſen/) das/ ſpꝛich ich/ ſolche durch den guten Geiſt Gottes dahin werden geleitet werden/ damit ſie in dieſem ſchwaͤren handel nicht allein auff die Menſchen/ ſondern auff Gott ſehen. Warlich iſt es nicht anderſt/ dann wie Amos ſagt; Welches nun-mehꝛ genug an dem tag iſt. Das blůt des
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Chꝛiſtliche
der fromme alte Herꝛ von Rellingen/ deſſen verlobter
Tochterman dieſer vnſere Oberſte-Leutenaut von Er-
lach geweſen/) das/ ſpꝛich ich/ ſolche durch den guten Geiſt
Gottes dahin werden geleitet werden/ damit ſie in dieſem
ſchwaͤren handel nicht allein auff die Menſchen/ ſondern
auff Gott ſehen.
Warlich iſt es nicht anderſt/ dann wie Amos ſagt;
Kein übel/ das iſt kein vngluͤck/ beſchehe in der
Statt/ daß der HErꝛ nicht thue. Vnd ſollen
wir in dieſem leydigen Vnfal erkennen 1. Gottes wun-
derſame/ allmaͤchtige fuͤrſehung/ welcher es alſo geſchicket
hat; auch einem jeden Menſchen beſtimmet/ wann/ wo/
wie/ durch wen/ vnd vnder was Leuthen er ſterben ſolle.
Da zweyfele niemand daran. 2. Gottes weißheit/ wel-
cher die ſeinigen auch wider jhre gedancken wunderlich
fuͤhret/ vnd ſchwaͤre Vnfaͤle/ die er den ſeinigen zůſchi-
cket/ weißt zu verwandlen zu jhrer ehre/ vnd jhren feinden
zu ſpott vnd ſchaden. 3. Gottes guͤte/ welcher auch die
grauſamſten qualen vnd tode der ſeinigen richtet zu jhrer
ſeligkeit/ wie dann hieran nicht zu zweyflen. Dann dieſe
beyde erſchlagenen Maͤnner in Gott wol erbawen wa-
ren/ der wahren Evangeliſchen Religion zugethan/ vnd
endtlich vnſchuldiger weiſe ſind hingerichtet woꝛdẽ. Vnd
ſoll ich das nicht vngemeldet laſſen/ das mehꝛ-gedachter
Oberſte von Erlach nicht ohne eyferige empfehlung ſei-
ner Seelen dem allmaͤchtigen Gott/ vnd bezeugung ſei-
ner rewe/ ſein Leben geendet habe. 4. Gottes gerechtig-
keit/ welcher auß gerechtem vrtheil pfleget einen boͤſen wil-
len zu ſenden den gottloſen/ zu dem ende/ damit endtlich ſie
allgemach zur gerechten ſtraffe gezogen werden.
Amos 3.
Jud. 9. 23.
Welches nun-mehꝛ genug an dem tag iſt. Das blůt
des
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