Grebius, Nicolaus: Ovicula Christi Das ist/ Eine Ehrn vnnd Leichpredigt. Nürnberg, 1615.aber hoffen die Glaubigen auff die Himlische Herrligkeit/ vnnd die D
aber hoffen die Glaubigẽ auff die Himliſche Herꝛligkeit/ vnnd die D
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aber hoffen die Glaubigẽ auff die Himliſche Herꝛligkeit/ vnnd
bitten Gott vmb ſeine Gnade; wie kaͤmen ſie dann darzu/
daß ſie Gottes Gnadenzeichen/ Eyde/ vnd Zuſage ſolten ver-
nichten/ vnd ſeine Gnade in zweiffel ziehen/ vnnd ſich mit dieſen
aller trawrigſten vnd ſchmertzlichſten Gedancken martern/ Es
ſeye vngewiß/ Ob jre Seelen/ wann ſie außfahren/ zu Gott
oder zum Teuffel fahren/ man muͤſſe es auff Gnad wol wagen/
das ſeye ferꝛne: Paulus, als ein Glaubiger/ zweiffelt an der
Gnade vnd Liebe Gottes nicht/ Rom. 8. Johannes der Apo-
ſtel auch nicht. 1. Joh. 3. Der alte Lehrer Auguſtinus zoge auch
die Liebe vnd Gnade Gottes/ was ſeine Perſon antraff/ nicht in
zweiffel/ ſondern ſchriebe Pſalm. 148. alſo: Quid tibi Deus
promiſit, homo mortalis? Quia victurus es in æternum.
Non credis? crede crede: plus eſt jam quod fecit, quàm
quod promiſit. Quid fecit? Mortuus eſt prote: quid
promiſit? ut vivas cum illo. Das iſt/ Lieber Menſch der du
den Todt am Halß tregeſt/ was hat dir Gott verheiſſen? Er
hat dir verheiſſen/ du ſolt ewig leben. Glaubſtu das nicht? glau-
be es/ glaube es: Er hat vorhin ein gꝛoͤſſers an dir gethan/ dañ die-
ſes iſt/ das er dir verheiſſen hat. Was hat er dann an dir gethan?
Er iſt fuͤr dich geſtorben: was hat er dir verheiſſen? Er hat dir ver-
heiſſen du ſolt mit jhm leben. Jenes iſt groͤſſer/ dann dieſes. Dem
alten Lehrer Bernhardo wer es ein frembdes vnd ſeltzames ding
geweſen/ wann jm jemand hette woͤllen zumuthen/ er ſolte nicht
eben meynen/ daß er Gott im Schoß ſeſſe/ es koͤndte jhm noch
wol fehl ſchlagen/ wer weiß/ ob jhm GOtt aller dings genaͤdig
wer oder nicht. Dann alſo ſchreibet er ſehr troͤſtlich Serm. 3.
de fragmentis ſeptem panum: Tria ſunt, in quibus tota
ſpes mea conſiſtit: Charitas adoptionis, veritas promiſ-
ſionis, poteſtas exhibitionis, das iſt/ drey ding ſind/ darinn
all meine Hoffnung vnd Heyl ſtehet/ als nemlich die Liebe Got-
tes/ der mich auß Gnaden zum Gnaden Kind hat angenom-
men/ die Warheit Gottes/ der mir den Himmel hat zugeſagt/
die
Ro. 8. v. 38.
1. Ioh. 3.
v. 2.
Auguſtinus.
Pſalm. 148.
Bernhardus
ſerm. 3. de
fragmentis
panum.
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