Gedik, Simon: Meditatio mortis Oder Christliche Leichpredigt. [Merseburg], 1626.Christliche Leichpredigt. daß man nicht in die lenge vber den Todtenliegen/ vnd sich abhermen sol/ sondern Christ- liche masse halten/ vnd sich wiederumb trö- sten/ vnd mit den Leuten gespräche vnd vnter- redung halten/ wiehie Abraham mit den Kin- dern Heth geredet hat. Denn da ist nechst dem lieben Gebet fast kein besser vnd beque- mer Mittel/ sich der vbermessigen vnd Heidni- schen trawrigkeit zu entschlagen/ als daß man sich enthalte der Einsamkeit/ vnd mit Leuten vmbgehe/ sonsten ist der böse Feind der Teuf- fel ein Geist der Finsternis/ der mauset gern im finstern/ vnd wo er in der Einsamkeit ei- nem Menschen ein Tück beweisen kan/ da hat er seine besondere lust vnd frewde daran/ wie man aus vielen Exempeln der heiligen Schrifft zu ersehen hat/ vnd die tägliche erfahrung bezeuget. Daher Salomon in seinem pre- diger am 4. Capitel nicht vnrecht spricht: Wehe dem der alleine ist/ denn wenn er felletEccles. 4. v. 10. so hat er niemand der jhm wieder auffhelffe.Wie Abra- ham die trawrig- keit des Hertzens vberwun- den. Allhie möcht ein einfeltiges Hertz ge- damit F ij
Chriſtliche Leichpredigt. daß man nicht in die lenge vber den Todtenliegen/ vnd ſich abhermen ſol/ ſondern Chriſt- liche maſſe halten/ vnd ſich wiederumb troͤ- ſten/ vnd mit den Leuten geſpraͤche vnd vnter- redung halten/ wiehie Abraham mit den Kin- dern Heth geredet hat. Denn da iſt nechſt dem lieben Gebet faſt kein beſſer vnd beque- mer Mittel/ ſich der vbermeſſigen vñ Heidni- ſchẽ trawrigkeit zu entſchlagẽ/ als daß man ſich enthalte der Einſamkeit/ vnd mit Leuten vmbgehe/ ſonſten iſt der boͤſe Feind der Teuf- fel ein Geiſt der Finſternis/ der mauſet gern im finſtern/ vnd wo er in der Einſamkeit ei- nem Menſchen ein Tuͤck beweiſen kan/ da hat er ſeine beſondere luſt vnd frewde daran/ wie man aus vielẽ Exempeln der heiligẽ Schrifft zu erſehen hat/ vnd die taͤgliche erfahrung bezeuget. Daher Salomon in ſeinem pre- diger am 4. Capitel nicht vnrecht ſpricht: Wehe dem der alleine iſt/ denn wenn er felletEccleſ. 4. v. 10. ſo hat er niemand der jhm wieder auffhelffe.Wie Abra- ham die trawrig- keit des Hertzens vberwun- den. Allhie moͤcht ein einfeltiges Hertz ge- damit F ij
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Chriſtliche Leichpredigt.
daß man nicht in die lenge vber den Todten
liegen/ vnd ſich abhermen ſol/ ſondern Chriſt-
liche maſſe halten/ vnd ſich wiederumb troͤ-
ſten/ vnd mit den Leuten geſpraͤche vnd vnter-
redung halten/ wiehie Abraham mit den Kin-
dern Heth geredet hat. Denn da iſt nechſt
dem lieben Gebet faſt kein beſſer vnd beque-
mer Mittel/ ſich der vbermeſſigen vñ Heidni-
ſchẽ trawrigkeit zu entſchlagẽ/ als daß man
ſich enthalte der Einſamkeit/ vnd mit Leuten
vmbgehe/ ſonſten iſt der boͤſe Feind der Teuf-
fel ein Geiſt der Finſternis/ der mauſet gern
im finſtern/ vnd wo er in der Einſamkeit ei-
nem Menſchen ein Tuͤck beweiſen kan/ da hat
er ſeine beſondere luſt vnd frewde daran/ wie
man aus vielẽ Exempeln der heiligẽ Schrifft
zu erſehen hat/ vnd die taͤgliche erfahrung
bezeuget. Daher Salomon in ſeinem pre-
diger am 4. Capitel nicht vnrecht ſpricht:
Wehe dem der alleine iſt/ denn wenn er fellet
ſo hat er niemand der jhm wieder auffhelffe.
Eccleſ. 4.
v. 10.
Wie Abra-
ham die
trawrig-
keit des
Hertzens
vberwun-
den. Allhie moͤcht ein einfeltiges Hertz ge-
dencken: Je lieber was hat wol Abraham
vor ein Antidoton vnd Artzney gebraucht/
damit
F ij
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