Tralles, Johannes: Fiducia Christianorum Anchora Piorum. Liegnitz, 1627.25. Junij. gen
25. Junij. gen
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am Freitag 8. tage wes zu klagen ange-
fangen/ vnd ſich zu bett begeben/ aber
man hat ſich keiner gefehrlichen Kranck-
heit verſehen/ wie auch Herꝛ D. Ermeri-
cus, mein freundlicher Herꝛ Gevatter/ Or-
dinarius alhier/ vbel nicht getroͤſtet: Aber
es hat der außgang was anders erweiſt/
die beſchwerung hat immer zugenom-
men. Alß den Abend vor jhrem Ende jhr
lieber Herꝛ jhr eintziges Soͤhnlein fuͤrs
krancken betlein bringet/ vnd es vermah-
net/ daß es die Mutter lieb haben/ vnd jhr
die Hand geben ſolte/ reichet ſie ihm die
Hand/ geſegnet jhn vnd ſaget: Nu liebes
Kind dißmaln reiche ich dir zu letzte meine
Hand. Got geſegne dich/ bis from/ vnd
folge deinem Vater. Deßgleichen hat ſie
auch dem juͤngſten Toͤchterlein die Hand
gegeben/ vnd abſchied von jhm genommen/
hat ſich alſo zum ſeeligen Tod geſchicket/
Hertzlich nachgeſprochen/ was jhr fuͤr ge-
betet worden. Vnd ob wol jhr lieber
Herꝛ vermeinet/ weil der kuͤnfftige Tag
Criticus, es ſolte ſich mit jhr auff denſelben
beſſern/ vnd derowegen ſie gantz ſtille lie-
gen
25. Junij.
Circa 9.
matutin.
Trozẽdor-
fius matris
ſuæ noviſſi-
mam hanc
recitat ad
ſe vocem:
Lieber
Sohn
bleib ja
bey der
Schulen.
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