Faber, Melchior: Christliche Leichpredigt. Oeltzschau, 1613.Christliche die jhre liebe Eltern nicht so bald vergessen. Ge-nes. 50. lesen wir/ wie Joseph vnd seine Brüder ein bittere Klage führen vber jhren verstorbnen lieben Vater. Tob. 14. lesen wir/ daß der alte Tobias für seinem Ende seinem Sohn dem To- biae befohlen/ er wolte seine Mutter/ wenn sie Gott würde abfordern/ lassen ehrlich zur Er- den bestatten. Daß ich aber E. E. G. auch Eh- rentugendhafften heute in der Erbtheylung die Leichpredigt vbersende/ wie ich sie gefasset/ auff- gezeichnet/ vnd domals in Leichenbegengnis ewer lieben Fraw Mutter seligen durch Gottes hülffe gethan/ nach meinem geringen Talento vnd Pfündlein/ so mir Gott mitgetheylet/ ha- ben mich darzu bewogen nachfolgende Vrsa- chen: 1. Weil ich von den vicinis Pastoribus verstanden/ die domals bey solchen Leichenbe- gengnis gewesen/ daß E. E. G. anch Ehrentu- gendhafften ein besonder gefallen darob getra- gen/ vnd gewünschet/ daß sie solche Leichpredigt möchten gedruckt vberkommen. 2. Weil mir von E. E. G vnd Ehrentugendhafften auch den meinen viel Guts vnd Wolthaten bewiesen. 3. Weil der Juncker Gevatter/ als der Lehnherr/ 50. Gülden an seinem Erbe wil lassen fallen/ Auch die Fraw Gevatterin Fraw Maria 50. Gül-
Chriſtliche die jhre liebe Eltern nicht ſo bald vergeſſen. Ge-neſ. 50. leſen wir/ wie Joſeph vnd ſeine Bruͤder ein bittere Klage fuͤhren vber jhren verſtorbnen lieben Vater. Tob. 14. leſen wir/ daß der alte Tobias fuͤr ſeinem Ende ſeinem Sohn dem To- biæ befohlen/ er wolte ſeine Mutter/ wenn ſie Gott wuͤrde abfordern/ laſſen ehrlich zur Er- den beſtatten. Daß ich aber E. E. G. auch Eh- rentugendhafften heute in der Erbtheylung die Leichpredigt vberſende/ wie ich ſie gefaſſet/ auff- gezeichnet/ vnd domals in Leichenbegengnis ewer lieben Fraw Mutter ſeligen durch Gottes huͤlffe gethan/ nach meinem geringen Talento vnd Pfuͤndlein/ ſo mir Gott mitgetheylet/ ha- ben mich darzu bewogen nachfolgende Vrſa- chen: 1. Weil ich von den vicinis Paſtoribus verſtanden/ die domals bey ſolchen Leichenbe- gengnis geweſen/ daß E. E. G. anch Ehrentu- gendhafften ein beſonder gefallen darob getra- gen/ vnd gewuͤnſchet/ daß ſie ſolche Leichpredigt moͤchten gedruckt vberkommen. 2. Weil mir von E. E. G vnd Ehrentugendhafften auch den meinen viel Guts vnd Wolthaten bewieſen. 3. Weil der Juncker Gevatter/ als der Lehnherr/ 50. Guͤlden an ſeinem Erbe wil laſſen fallen/ Auch die Fraw Gevatterin Fraw Maria 50. Guͤl-
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Chriſtliche
die jhre liebe Eltern nicht ſo bald vergeſſen. Ge-
neſ. 50. leſen wir/ wie Joſeph vnd ſeine Bruͤder
ein bittere Klage fuͤhren vber jhren verſtorbnen
lieben Vater. Tob. 14. leſen wir/ daß der alte
Tobias fuͤr ſeinem Ende ſeinem Sohn dem To-
biæ befohlen/ er wolte ſeine Mutter/ wenn ſie
Gott wuͤrde abfordern/ laſſen ehrlich zur Er-
den beſtatten. Daß ich aber E. E. G. auch Eh-
rentugendhafften heute in der Erbtheylung die
Leichpredigt vberſende/ wie ich ſie gefaſſet/ auff-
gezeichnet/ vnd domals in Leichenbegengnis
ewer lieben Fraw Mutter ſeligen durch Gottes
huͤlffe gethan/ nach meinem geringen Talento
vnd Pfuͤndlein/ ſo mir Gott mitgetheylet/ ha-
ben mich darzu bewogen nachfolgende Vrſa-
chen: 1. Weil ich von den vicinis Paſtoribus
verſtanden/ die domals bey ſolchen Leichenbe-
gengnis geweſen/ daß E. E. G. anch Ehrentu-
gendhafften ein beſonder gefallen darob getra-
gen/ vnd gewuͤnſchet/ daß ſie ſolche Leichpredigt
moͤchten gedruckt vberkommen. 2. Weil mir
von E. E. G vnd Ehrentugendhafften auch den
meinen viel Guts vnd Wolthaten bewieſen. 3.
Weil der Juncker Gevatter/ als der Lehnherr/
50. Guͤlden an ſeinem Erbe wil laſſen fallen/
Auch die Fraw Gevatterin Fraw Maria 50.
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