Seitz, Johannes: Christliche Leich- und Trostpredig. Ulm, 1616.Christliche Leich vnd Trostpredig cherley Weiß fürgebildet. Als das es wirdt einem WeinGenes. 49.v[e]rglichen/ das wie der Wein truncken macht/ vnnd das Prov. 31.Hertz deß Menschen erfrewet/ Psal. 104. Also wirdt man Ehes. 5.von dem Freuden Wein deß heyligen Evangelij Geistlich truncken/ vnnd vergißt aller Hertzbrechenden Angst vnnd Sorg/ dardurch vnser Gewissen getruckt vnd gekrenckt wirt. Es bildets vns auch der heylig Geist für in dem aller Christus selbs mahlet vns sein Evangelion inn einer len
Chꝛiſtliche Leich vnd Troſtpredig cherley Weiß fuͤrgebildet. Als das es wirdt einem WeinGeneſ. 49.v[e]rglichen/ das wie der Wein truncken macht/ vnnd das Prov. 31.Hertz deß Menſchen erfrewet/ Pſal. 104. Alſo wirdt man Eheſ. 5.von dem Freuden Wein deß heyligen Evangelij Geiſtlich truncken/ vnnd vergißt aller Hertzbꝛechenden Angſt vnnd Soꝛg/ dardurch vnſer Gewiſſen getruckt vñ gekrenckt wirt. Es bildets vns auch der heylig Geiſt fuͤr in dem aller Chꝛiſtus ſelbs mahlet vns ſein Evangelion inn einer len
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Chꝛiſtliche Leich vnd Troſtpredig
cherley Weiß fuͤrgebildet. Als das es wirdt einem Wein
verglichen/ das wie der Wein truncken macht/ vnnd das
Hertz deß Menſchen erfrewet/ Pſal. 104. Alſo wirdt man
von dem Freuden Wein deß heyligen Evangelij Geiſtlich
truncken/ vnnd vergißt aller Hertzbꝛechenden Angſt vnnd
Soꝛg/ dardurch vnſer Gewiſſen getruckt vñ gekrenckt wirt.
Geneſ. 49.
Prov. 31.
Eheſ. 5.
Es bildets vns auch der heylig Geiſt fuͤr in dem aller
lauterſten Goldt/ daher auch David ſeine Pſalmen
von Chꝛiſti Leiden/ Sterben vnd Aufferſtehung das guͤldene
Kleinot nennet. Wie dann das Gold inn Hebꝛeiſcher
Sprach den Namen hat von ſeiner angeſchaffnen Staͤrcke
vnnd Krafft/ die es dem Menſchlichen Hertzen geben ſolle.
Daher jener gelerte Mann (Philippus Melanchthon)
pflegte zu ſagen: Aurum dicitur confortare cor: ſed noſ
miſeri Scholaſtici parum experimur, Das iſt/ das Gold
ſoll wol das Hertz ſtercken/ aber wir Arme/ die wir in Schuͤ-
len ſein vnd dienen/ erfahꝛen es wenig. Aber das Gold deß
heyligen Evangelij/ iſt das aller ſchoͤneſt vnd edelſte aurum
potabile, vnd haben freylich auch arme Geſellen vnd ellen-
de Leuth dem reichen vnnd milten Gott zu dancken/ fuͤr ſei-
ne Himmliſche Goldfluͤßlein ſeines reinen vnd ſuperfeinen
Evangeliſchen Troſtwoꝛts/ wann ein Hertz/ das von
Suͤnden ſchwer/ vnnd fuͤr Angſt betrübet ſehꝛ/ ſolches im
Glauben einnimbt/ das fühlet Lufft fuͤr ſeiner engen Bꝛuſt/
wirdt maͤchtig geſtaͤrckt/ vnd kan ſich im Hertzen fein zufri-
den geben: Da hinwider die Gottloſen/ wie reich ſie auch
ſeind/ ohne Chꝛiſto/ an Leib vnd Seel ewiglich darben vnd
ſchmachten müſſen.
Pſal. 16. 19. 119.
Chꝛiſtus ſelbs mahlet vns ſein Evangelion inn einer
koͤſtlichen Perlen ab/ Matth. 7. vnnd 13. Welche Per-
len
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