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Neomenius, Johann: Glaubens Prob Bringt sieg und Lob. Brieg, 1616.

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sen/ dauon die Rabbinen vnnötigen kummer führen/ vnnd
den Elieser Abrahams Haußvogt sampt dem Jsmael/ hieGenes. 15. v
2.

namkündig machten/ das lassen wir fahren/ denn die schrifft
sagt nichts davon/ so dienets auch nichts zur sache: genung
ists das wir wissen/ das Abraham/ in allem gehorsam Got-
tes/ sich zur Reise geschieckt gehabt.

Zum vierden berichtet Mose/ wie Abraham auch das
holtz zum Brandopffer gespalten/
vnd mit sich ge-
nommen habe/ denn er ist so im gehorsam des glaubens
auff GOttes befehl entbrand/ das er auch das wenigste
nicht vnterlassen wil zuuorschaffen/ das zu außrichtung/
des befehls GOttes dienen kan/ damit nur kein hinder-
nüß fürfallen möchte/ welches etwan auch aus mangel
des holtzes/ (wenn jhm vielleicht ein Steinfelsichter ort
ohne holtz gezeiget würde/ da er das Opffer halten solte/)
erwachsen könte wiewol die Ebreischen Commentatores
schreiben/ das Abraham eine sondere art des holtzes/ das da
wol reuchet/ vnd das er zu einem solchen Opffer fürs taug-
lichst geachtet/ mit sich geführet habe. Mit solcher zube-
reitung/ (sagt Mose ferner/) habe sich der Abraham auff
den weg gemacht/ vnd sey also fortgezogen biß an den drit-
ten tag.

Also muß Abrahams hertz wol durch arbeitet/ vnd biß
an dritten tag mit allerley gedancken vber diesem befehl
Gottes starck vmbgetrieben werden/ auff das es nicht bey
den nachkommenen das ansehen gewinne/ als hette Abra-
ham ex praecipitantia, oder tollkünem verblenkem mutt
solches gethan/ sondern gantz wolbedechtig/ damit sein
gehorsam desto herrlicher erkandt vnnd berühmet würde/

da
D

ſen/ dauon die Rabbinen vnnoͤtigen kummer fuͤhren/ vnnd
dẽ Elieſer Abrahams Haußvogt ſampt dem Jſmael/ hieGeneſ. 15. v
2.

namkuͤndig machten/ das laſſen wir fahren/ denn die ſchrifft
ſagt nichts davon/ ſo dienets auch nichts zur ſache: genung
iſts das wir wiſſen/ das Abraham/ in allem gehorſam Got-
tes/ ſich zur Reiſe geſchieckt gehabt.

Zum vierden berichtet Moſe/ wie Abraham auch das
holtz zum Brandopffer geſpalten/
vnd mit ſich ge-
nommen habe/ denn er iſt ſo im gehorſam des glaubens
auff GOttes befehl entbrand/ das er auch das wenigſte
nicht vnterlaſſen wil zuuorſchaffen/ das zu außrichtung/
des befehls GOttes dienen kan/ damit nur kein hinder-
nuͤß fuͤrfallen moͤchte/ welches etwan auch aus mangel
des holtzes/ (wenn jhm vielleicht ein Steinfelſichter ort
ohne holtz gezeiget wuͤrde/ da er das Opffer halten ſolte/)
erwachſen koͤnte wiewol die Ebreiſchen Commentatores
ſchreiben/ das Abraham eine ſondere art des holtzes/ das da
wol reuchet/ vnd das er zu einem ſolchen Opffer fuͤrs taug-
lichſt geachtet/ mit ſich gefuͤhret habe. Mit ſolcher zube-
reitung/ (ſagt Moſe ferner/) habe ſich der Abraham auff
den weg gemacht/ vnd ſey alſo fortgezogen biß an den drit-
ten tag.

Alſo muß Abrahams hertz wol durch arbeitet/ vnd biß
an dritten tag mit allerley gedancken vber dieſem befehl
Gottes ſtarck vmbgetrieben werden/ auff das es nicht bey
den nachkommenen das anſehen gewinne/ als hette Abra-
ham ex præcipitantia, oder tollkuͤnem verblenkem mutt
ſolches gethan/ ſondern gantz wolbedechtig/ damit ſein
gehorſam deſto herrlicher erkandt vnnd beruͤhmet wuͤrde/

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Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Glaubens Prob Bringt sieg und Lob. Brieg, 1616, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523923/25>, abgerufen am 21.11.2024.