Briaeus, Franciscus: Leichpredigt/ Bey der Begrebnuß. Marburg, 1616.Marien Sohn davon befreyet; Sintemal das Ge- 1. Pet. 3.Jedoch weil das Weibische/ dz schwechste Werck- II.2. Vngewöhnlich ist dieser vnser Kirchgang/ die- dann
Marien Sohn davon befreyet; Sintemal das Ge- 1. Pet. 3.Jedoch weil das Weibiſche/ dz ſchwechſte Werck- II.2. Vngewoͤhnlich iſt dieſer vnſer Kirchgang/ die- dann
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsExordium" n="2"> <p><pb facs="#f0008" n="8"/> Marien Sohn davon befreyet; Sintemal das Ge-<lb/> ſetz vnſer Zuchtmeiſter geweſen auff Chriſtum. Nu<lb/> aber der kommen/ vnd ſich vnter dz Geſetz gethan/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Galat. 3.<lb/> &</hi> 4.</note>ſeind wir nicht mehr vnter dem Zuchtmeiſter/ <hi rendition="#aq">Gal. 3.<lb/> &</hi> 4.</p><lb/> <p><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Pet.</hi> 3.</note>Jedoch weil das Weibiſche/ dz ſchwechſte Werck-<lb/> zeug iſt/ vnd die Geburtsſchmertzen ſo groß ſeyndt/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſa.</hi> 26.<lb/> 37.</note>daß die Propheten die hoͤchſte angſt vnnd drangſal<lb/> dadurch vorbilden. Daher <hi rendition="#aq">Alceſte</hi> deß Koͤnigs <hi rendition="#aq">Ad-<lb/> meti</hi> Gemahlin recht geſagt/ <hi rendition="#aq">Se malle bis in acie ſtare,<lb/> quàm ſemel parere:</hi> Vnd dann gewiß/ daß die leibs-<lb/> kraͤfften durch die ſchmertzen der Geburt ſehr ge-<lb/> ſchwecht werden: So wird billich noch heutigs<lb/> tages Chriſtlichen Kindbetteriñen die zeit vnd ehre<lb/> gegoͤnnet/ daß ſie ſich ein zeitlang innen halten/ jrer<lb/> ſchonen/ vnd jhrer geſundheit pflegen/ damit ſie wi-<lb/> derumb zu kraͤfften kommen/ vnnd dann darauff<lb/> nach Gottes willen/ einen geſunden vnnd froͤlichen<lb/> Kirchgang halten moͤgen. Welche zeit vns auff diß-<lb/> mal <hi rendition="#aq">anticipirt</hi> vnd verkuͤrtzt/ daher dañ dieſer Kirch-<lb/> gang vnzeitig genennet wird. Vnd koͤnnen demnach<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 139.</note>wol mit David ſagen/ wunderbarlich ſeind deine<lb/> wercke: Vnd mit erinnerung deß gerichts Gottes;<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 77.</note>Gott dein weg iſt heylig!</p><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi></hi></note>2. Vngewoͤhnlich iſt dieſer vnſer Kirchgang/ die-<lb/> weil ſonſten mit den Sechswoͤchnerinnen niemand<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dann</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0008]
Marien Sohn davon befreyet; Sintemal das Ge-
ſetz vnſer Zuchtmeiſter geweſen auff Chriſtum. Nu
aber der kommen/ vnd ſich vnter dz Geſetz gethan/
ſeind wir nicht mehr vnter dem Zuchtmeiſter/ Gal. 3.
& 4.
Galat. 3.
& 4.
Jedoch weil das Weibiſche/ dz ſchwechſte Werck-
zeug iſt/ vnd die Geburtsſchmertzen ſo groß ſeyndt/
daß die Propheten die hoͤchſte angſt vnnd drangſal
dadurch vorbilden. Daher Alceſte deß Koͤnigs Ad-
meti Gemahlin recht geſagt/ Se malle bis in acie ſtare,
quàm ſemel parere: Vnd dann gewiß/ daß die leibs-
kraͤfften durch die ſchmertzen der Geburt ſehr ge-
ſchwecht werden: So wird billich noch heutigs
tages Chriſtlichen Kindbetteriñen die zeit vnd ehre
gegoͤnnet/ daß ſie ſich ein zeitlang innen halten/ jrer
ſchonen/ vnd jhrer geſundheit pflegen/ damit ſie wi-
derumb zu kraͤfften kommen/ vnnd dann darauff
nach Gottes willen/ einen geſunden vnnd froͤlichen
Kirchgang halten moͤgen. Welche zeit vns auff diß-
mal anticipirt vnd verkuͤrtzt/ daher dañ dieſer Kirch-
gang vnzeitig genennet wird. Vnd koͤnnen demnach
wol mit David ſagen/ wunderbarlich ſeind deine
wercke: Vnd mit erinnerung deß gerichts Gottes;
Gott dein weg iſt heylig!
1. Pet. 3.
Eſa. 26.
37.
Pſal. 139.
Pſal. 77.
2. Vngewoͤhnlich iſt dieſer vnſer Kirchgang/ die-
weil ſonſten mit den Sechswoͤchnerinnen niemand
dann
II.
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