Raußendorff, Christoph: Desiderabile oculorum Lugentium Dei filiorum Abitum beate defunctorum. Leipzig, 1621.Christliche Leichpredigt/ aus dem der menget vnd sie bald zur Helle stösset/ bald1. Sam. 2. v. 6wieder heraus holet/ wie die gottselige Hanna bekennet/ also hat er freilich vnserer seligver- storbenen Frawen Elisabeth Ehe vnd Ehren- stand mit viel bittern Myrrhen sonderlich am Ende desselben erfüllet/ in deme er nach seinem allerweissesten vnd gerechtesten Rath jhren hertzliebsten Herrn jhre höchste Augen- vnd Hertzenslust durch den zeitlichen Todt von jh- rem Hertzen abgerissen/ vnd sie in den trauri- gen Wittwenstand versetzet/ ausser welchem freylich/ besonders das Weibliche Geschlecht betreffend/ nichts elenders vnd erbärmlichers 1. Tim. 5. v. 5.ist. Jn welchem jhrem Wittwenstande sie sich nichts anders als einsam die jhre Hoffnung zu Gott allein gestellet/ vnd im gebet vnd flehen Tag vnd Nacht geblieben/ erzeiget hat gantzer dritthalb Jahr. Biß der allmächtige Gott in Ps. 31. v. 16.dessen Händen vnsere Zeit vnd wohlstand ste- het/ jhr Hertz anderweit gelencket/ vnd zur an- dern Ehe zuschreiten geursachet hat/ da sie sich denn auch vermittelst Göttlicher schickung auff Rath jhrer Adelichen Anverwanten in heiligen Ehestand eingelassen/ mit dem Edlen Gestren-
Chriſtliche Leichpredigt/ aus dem der menget vnd ſie bald zur Helle ſtoͤſſet/ bald1. Sam. 2. v. 6wieder heraus holet/ wie die gottſelige Hanna bekennet/ alſo hat er freilich vnſerer ſeligver- ſtorbenen Frawen Eliſabeth Ehe vnd Ehren- ſtand mit viel bittern Myrrhen ſonderlich am Ende deſſelben erfuͤllet/ in deme er nach ſeinem allerweiſſeſten vnd gerechteſten Rath jhren hertzliebſten Herrn jhre hoͤchſte Augen- vnd Hertzensluſt durch den zeitlichen Todt von jh- rem Hertzen abgeriſſen/ vnd ſie in den trauri- gen Wittwenſtand verſetzet/ auſſer welchem freylich/ beſonders das Weibliche Geſchlecht betreffend/ nichts elenders vnd erbaͤrmlichers 1. Tim. 5. v. 5.iſt. Jn welchem jhrem Wittwenſtande ſie ſich nichts anders als einſam die jhre Hoffnung zu Gott allein geſtellet/ vnd im gebet vnd flehen Tag vnd Nacht geblieben/ erzeiget hat gantzer dritthalb Jahr. Biß der allmaͤchtige Gott in Pſ. 31. v. 16.deſſen Haͤnden vnſere Zeit vnd wohlſtand ſte- het/ jhr Hertz anderweit gelencket/ vnd zur an- dern Ehe zuſchreiten geurſachet hat/ da ſie ſich denn auch vermittelſt Goͤttlicher ſchickung auff Rath jhrer Adelichen Anverwanten in heiligen Eheſtand eingelaſſen/ mit dem Edlen Geſtren-
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Chriſtliche Leichpredigt/ aus dem
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wieder heraus holet/ wie die gottſelige Hanna
bekennet/ alſo hat er freilich vnſerer ſeligver-
ſtorbenen Frawen Eliſabeth Ehe vnd Ehren-
ſtand mit viel bittern Myrrhen ſonderlich am
Ende deſſelben erfuͤllet/ in deme er nach ſeinem
allerweiſſeſten vnd gerechteſten Rath jhren
hertzliebſten Herrn jhre hoͤchſte Augen- vnd
Hertzensluſt durch den zeitlichen Todt von jh-
rem Hertzen abgeriſſen/ vnd ſie in den trauri-
gen Wittwenſtand verſetzet/ auſſer welchem
freylich/ beſonders das Weibliche Geſchlecht
betreffend/ nichts elenders vnd erbaͤrmlichers
iſt. Jn welchem jhrem Wittwenſtande ſie ſich
nichts anders als einſam die jhre Hoffnung zu
Gott allein geſtellet/ vnd im gebet vnd flehen
Tag vnd Nacht geblieben/ erzeiget hat gantzer
dritthalb Jahr. Biß der allmaͤchtige Gott in
deſſen Haͤnden vnſere Zeit vnd wohlſtand ſte-
het/ jhr Hertz anderweit gelencket/ vnd zur an-
dern Ehe zuſchreiten geurſachet hat/ da ſie ſich
denn auch vermittelſt Goͤttlicher ſchickung
auff Rath jhrer Adelichen Anverwanten in
heiligen Eheſtand eingelaſſen/ mit dem Edlen
Geſtren-
1. Sam. 2. v. 6
1. Tim. 5. v. 5.
Pſ. 31. v. 16.
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