Herfardt, Hieremias: Moerentium asylum. Frankfurt (Oder), 1620.denn ich gedenck noch wol dran/ was ich were
denn ich gedenck noch wol dran/ was ich were
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denn ich gedenck noch wol dran/ was ich
jhm geredet habe/ darumb bricht mir mein
Hertz gegen jhm/ das ich mich ſein erbar-
men muß/ ſpricht der HERR. Mancher
Menſch hat ein ſteinern Hertz/ das er ſich
nicht bewegen leſt/ wie der Nabal vnnd der
reiche Schlemmer aber GOtt hat ein recht
barmhertziges VaterHertz/ daher geſchrie-
ben ſtehet: Wie ſich ein Vater vber Kinder
erbarmet/ ſo erbarmet ſich der HERR v-
ber die ſo jhn fuͤrchten. Das ſihet man hin
vnd wider an den Exempeln/ wie ſich leibli-
che vnd jrꝛdiſche Vaͤter gegen jhre Kinder
erbarmen. Der Patriarch Jacob/ da er be-
redet wird/ als hette Joſeph ein wildes
Thier zuriſſen/ kondte er ſich nicht troͤſten
laſſen/ ob er gleich noch eilff Soͤhne vnd ei-
ne Tochter hatte/ die jhm alle troͤſtlich zu-
redeten/ ſondern winſelte vnd weheklagete
mit weinen: Jch werde fuͤr Leide zu meinem
Sohn hinunter in die Gruben fahren. A-
ber was ſage ich von Jacob/ der liebete ſei-
nen frommen vnd gehorſamen Joſeph. Se-
het David an/ der hatte einen vngerahte-
nen vnnd vngehorſamen Sohn den Abſa-
lon/ noch da er hoͤrte/ das er jaͤmmerlich
were
1. Sam. 25.
Luc. 16.
Pſal. 103.
Gen. 37.
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