Mollenfeld, Johann: Christliche LeichPredigt/ Bey dem seligen Abschied. Darmstadt, 1617.Auß dem 31. Psalm/ v. 6. fenen Creaturen/ als den Engeln/ welche seind Geistliche wesen.Dahero spricht Dauid im 104. Psalm: Der du deine EngelPsal. 104. 4. machest (Ruchoth,) zu Geistern/ vnd deine Diener zu FewerFlammen. Zum dritten/ heist auch das Wörtlein Ruach, Spiritus, einen Zum vierdten bedeuts Geistliche bewegungen/ angezündet von Zum fünfften heist das Wörtlein Geist/ dz natürlich Leben/ wel-Psalm. 104. Zum sechsten/ wird durchs Wort Geist verstanden/ diePsal. 31. 6. Fürs ander/ wem wil Dauid seine Seele befohlen haben? NichtII. mächtig
Auß dem 31. Pſalm/ v. 6. fenen Creaturen/ als den Engeln/ welche ſeind Geiſtliche weſen.Dahero ſpricht Dauid im 104. Pſalm: Der du deine EngelPſal. 104. 4. macheſt (Ruchoth,) zu Geiſtern/ vnd deine Diener zu FewerFlammen. Zum dritten/ heiſt auch das Woͤrtlein Ruach, Spiritus, einen Zum vierdten bedeuts Geiſtliche bewegungen/ angezuͤndet von Zum fuͤnfften heiſt das Woͤrtlein Geiſt/ dz natuͤrlich Leben/ wel-Pſalm. 104. Zum ſechſten/ wird durchs Wort Geiſt verſtanden/ diePſal. 31. 6. Fuͤrs ander/ wem wil Dauid ſeine Seele befohlen haben? NichtII. maͤchtig
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Auß dem 31. Pſalm/ v. 6.
fenen Creaturen/ als den Engeln/ welche ſeind Geiſtliche weſen.
Dahero ſpricht Dauid im 104. Pſalm: Der du deine Engel
macheſt (Ruchoth,) zu Geiſtern/ vnd deine Diener zu
FewerFlammen.
Pſal. 104. 4.
Zum dritten/ heiſt auch das Woͤrtlein Ruach, Spiritus, einen
erſchaffen Wind/ dann ſo gebraucht es Chriſtus/ Johannis am 3.
wanner zu Nicodemo ſpricht: Spiritus vbi vuit ſpirat. Der
Wind blaͤſet wohin er will.
Iohan. 3. 8.
Zum vierdten bedeuts Geiſtliche bewegungen/ angezuͤndet von
Gott dem heiligen Geiſt: Die Opffer ſo Gott gefallen
ſeyn ein geaͤngſter Geiſt/ ein geaͤngſtes vnnd zerſchla-
genes Hertz/ wirſtu Gott nit verachten/ ſpricht Dauid im
ein vnd fuͤnfftzigſten Pſalm.
Pſal. 51. 19.
Zum fuͤnfften heiſt das Woͤrtlein Geiſt/ dz natuͤrlich Leben/ wel-
ches iſt ein taͤgliche bewegung: Du nimſt weg jren Geiſt/ jren
Athem/ ſo vergehen ſie vnd werden wider zu Staub.
Pſalm. 104.
29.
Zum ſechſten/ wird durchs Wort Geiſt verſtanden/ die
Seele deß Menſchen/ wie allhie/ dieſelb wird darumb ein Geiſt ge-
nennt/ weil ſie nicht iſt ein Leiblich/ ſondern Geiſtlich weſen.
Pſal. 31. 6.
Act. 7. 59.
Luc. 23. 46.
Fuͤrs ander/ wem wil Dauid ſeine Seele befohlen haben? Nicht
zwar einem ohnmaͤchtigen/ ſterblichen Menſchen/ von welchen
ſonſten Dauid ſagt: Menſchen ſeynd doch ja nichts/ groſ-
ſe Leute fehlen auch/ ſie waͤgen weniger als nichts/ ſo vil
jhr iſt: Sondern er redet allhie an/ den ewigen vnd allmaͤchtigen
Gott/ welchen er verſ. 2. nennet einen ſtarcken Felſen vnd
ein Berg/ von welchem er ſagt/ vnd ſelbſt bekennet/ daß er ein all-
maͤchtiger Gott ſey/ Gott hat ein Wort geredt/ ſpricht er/
Das hab ich etlich mal gehoͤrt/ daß GOTT allein
maͤchtig
II.
Wem Da-
uid ſein
Geiſt vnd
Seele be-
fehle.
Pſal. 62. 10.
Pſal. 31. 2.
Pſal. 62. 12.
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