Neomenius, Johann: Hominis Tabernaculum terrestre Aedificium Coeleste. Brieg, 1615.Stigelius. Non dolor est major, quam cum violentia mortis Kein grösser schmertz auf erden ist Als wenn der todt in schneller frist Die hertzen von einander reist/ In den gewest ein sinn vnd geist. Darvon auch ihr jetzundt/ als welche nach Gottes gerechtem 1. Ioh. 3. v. 20Ob aber nun das betrübnüs des hertzens groß ist/ so ist Darzu so wisset ihr/ das ewer lieber Herr vnd Vater ein Weil
Stigelius. Non dolor eſt major, quàm cum violentia mortis Kein groͤſſer ſchmertz auf erden iſt Als wenn der todt in ſchneller friſt Die hertzen von einander reiſt/ In den geweſt ein ſinn vnd geiſt. Darvon auch ihr jetzundt/ als welche nach Gottes gerechtem 1. Ioh. 3. v. 20Ob aber nun das betruͤbnuͤs des hertzens groß iſt/ ſo iſt Darzu ſo wiſſet ihr/ das ewer lieber Herr vnd Vater ein Weil
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Non dolor eſt major, quàm cum violentia mortis
Vnanimi ſolvit corda ligata fide.
Kein groͤſſer ſchmertz auf erden iſt
Als wenn der todt in ſchneller friſt
Die hertzen von einander reiſt/
In den geweſt ein ſinn vnd geiſt.
Darvon auch ihr jetzundt/ als welche nach Gottes gerechtem
vnd heiligen willen in ſolchen truͤbſeligen Jammerſtandt ge-
rahten ſein/ genungfamen beſcheid werden geben koͤnnen/ das
vns alle billich zu Chriſtlichem vnd hertzlichen mitleiden be-
weget.
Ob aber nun das betruͤbnuͤs des hertzens groß iſt/ ſo iſt
Gott groͤſſer den vnſer hertz/ von dem wir auch reichlich getroͤ-
ſtet werden durch Chriſtum: Der giebt ſich ſelbſt an zum Vater
der waiſen vnd Richter der witwen/ auf den ſie ſich in aller
noth vnd anliegen gewieſs verlaſſen moͤgen/ vnd jhm jhre ſache
befehlen/ als der jhr einiger vnd gewieſſer helffer iſt/ der ſich
jhrer ſelbſt wil annehmen/ vnd jhnen jhre ſache außfuͤhren. Vnd
ob ſie offters weinen muͤſſen/ das jhnen jhre thraͤnen die backen
herab flieſſen/ ſo ſollen ſie doch uͤber ſich ſchreyen/ wieder den/
der ſie heranß dringet. Vnd am Juͤngſten tage/ wiel Er ſelbſt
Jeſus Chriſtus/ dieſelbten jhnen vo jhrem angeſicht abwiſchen.
1. Ioh. 3. v. 20
2. Cor. 1. v. 5
Pſal. 68. v. 6
Pſal. 10. v. 14
Exod 22. v. 23
Prov. 23. v. 11
Syr: 35. v. 19.
Apoc. 7. v. 17.
Darzu ſo wiſſet ihr/ das ewer lieber Herr vnd Vater ein
trewer diener Chriſti geweſen: Derowegen wo Chriſtus der
Herr iſt da wird ſein diener auch ſein. Nun aber iſt Chriſtus
durch ſein Creutz vnd todt zu ſeiner herrligkeit eingegangen.
Jſt derowegen ewer ſeliger Herr vnd Vater auch nicht durch
den zeitlichen todt gar zu nicht gemacht/ ſondern dadurch als
durch eine Thuͤr zu ſeinem Herren Chriſto/ in die Ewige Ehr
vnd herrligkeit eingegangen. Da ſeine Seele in Gottes hand
ſchwebet/ vnd keine qual ſie anruͤhren kan. Sein Leib aber ſol
am Juͤngſten tage auch wiederumb lebendig auferwecket wer-
den/ weil der Geiſt Gottes in ihm gewohnet hat. Alſo auch ihr
ſollet entlich zum Herren Chriſto kommen in ſein Ewiges Eh-
renreich hinein/ da jhr ewren Herrn vnd Vater in ewiger freud
vnd wonne/ fuͤr dein angeſicht des Lambs/ werdet wieder fin-
den/ vnd zu gleich bey dem Herrn ſein allezeit.
Iohan. 12 v 26
Luc. 24. v. 26
Ebr: 2. v 9.
Ioh. 5. v. 24
Sap: 3. v. 1.
Ijob. 19. v. 25
Rom. 8. v. 11.
Matt. 25. v. 3
Apocal, 7 v _
1. Thesſ 4. v.
Weil
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