Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eichler, Michael: Ein Christliche Leichpredigt. Ursel, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

Elternvnd Kinder.
gegenwertig sein/ vnd seinen Fus vor seine Kin-
der setzen/ sie bewachen vnd behüten/ mit seinen
Fittichen decken vnd beschützen/ das sie nicht er-
schrecken sollen für dem grawen des Nachts/ Wie
er sich im 91. Psal: tröstlich erbeut/ Sondern sol-
len fein süs eynschlaffen/ wie Pro. 3. stehet. Aber
dauon hab ich weitleufftiger geschrieben vber den
91. Psalm.

ZVm Achtzehenden/ Wil er sie auch die ware18.
was die forcht
des HERR[EN]
sey.

Furcht GOttes leren/ wie im 34. Psalm. stehet/
Kompt her jr Kinder/ höret mir zu/ Jch wil euch
die Furcht des Herren leren. Die Furcht des Her-
ren aber ist nicht das man sich vor Gott entsetze/
wie sich ein Vbeltheter vorm Scharpfftichter ent
setzet/ Sondern das man Gott vor Augen habe/
das man jn nicht beleidige vnd erzürne/ Vnd ist
ein furcht/ wie sie ein fromes Kind gegen seinen
Vater hat/ das frewet sich/ das der Vater gegen-
wertig ist/ Lesset jm aber gleichwol des Vaters ge
genwertigkeit ein Vrsache sein/ sich zu entsetzen/
vnd für jm zu fürchten/ damit es nicht etwas thue/
das jn beleydige.

Also ists auch mit einem fromen Kind Gottes/Den ware[n]
Kindern Got-
tes ist, als se-
hen sie GOTT
vor Augen.

das frewet sich Gottes Gegenwertigkeit/ Denn
ob gleich Gott ein Geistlichs vnsichtbarlichs We
sen ist/ gleichwol weis es/ das er Himel vnd Er-
den erfüllet/ Jere: 23. Darumb thut ein jedes kind

Gottes
D 2

Elternvnd Kinder.
gegenwertig ſein/ vnd ſeinen Fus vor ſeine Kin-
der ſetzen/ ſie bewachen vnd behuͤten/ mit ſeinen
Fittichen decken vnd beſchuͤtzen/ das ſie nicht er-
ſchrecken ſollen fuͤr dem grawen des Nachts/ Wie
er ſich im 91. Pſal: troͤſtlich erbeut/ Sondern ſol-
len fein ſuͤs eynſchlaffen/ wie Pro. 3. ſtehet. Aber
dauon hab ich weitleufftiger geſchrieben vber den
91. Pſalm.

ZVm Achtzehenden/ Wil er ſie auch die ware18.
was die forcht
des HERR[EN]
ſey.

Furcht GOttes leren/ wie im 34. Pſalm. ſtehet/
Kompt her jr Kinder/ hoͤret mir zu/ Jch wil euch
die Furcht des Herren leren. Die Furcht des Her-
ren aber iſt nicht das man ſich vor Gott entſetze/
wie ſich ein Vbeltheter vorm Scharpfftichter ent
ſetzet/ Sondern das man Gott vor Augen habe/
das man jn nicht beleidige vnd erzuͤrne/ Vnd iſt
ein furcht/ wie ſie ein fromes Kind gegen ſeinen
Vater hat/ das frewet ſich/ das der Vater gegen-
wertig iſt/ Leſſet jm aber gleichwol des Vaters ge
genwertigkeit ein Vrſache ſein/ ſich zu entſetzen/
vñ fuͤr jm zu fuͤrchten/ damit es nicht etwas thue/
das jn beleydige.

Alſo iſts auch mit einem fromen Kind Gottes/Den ware[n]
Kindern Got-
tes ist, als ſe-
hen ſie GOTT
vor Augen.

das frewet ſich Gottes Gegenwertigkeit/ Denn
ob gleich Gott ein Geiſtlichs vnſichtbarlichs We
ſen iſt/ gleichwol weis es/ das er Himel vnd Er-
den erfuͤllet/ Jere: 23. Darumb thut ein jedes kind

Gottes
D 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0027" n="[27]"/><fw type="header" place="top">Elternvnd Kinder.</fw><lb/>
gegenwertig &#x017F;ein/ vnd &#x017F;einen Fus vor &#x017F;eine Kin-<lb/>
der &#x017F;etzen/ &#x017F;ie bewachen vnd behu&#x0364;ten/ mit &#x017F;einen<lb/>
Fittichen decken vnd be&#x017F;chu&#x0364;tzen/ das &#x017F;ie nicht er-<lb/>
&#x017F;chrecken &#x017F;ollen fu&#x0364;r dem grawen des Nachts/ Wie<lb/>
er &#x017F;ich im 91. P&#x017F;al: tro&#x0364;&#x017F;tlich erbeut/ Sondern &#x017F;ol-<lb/>
len fein &#x017F;u&#x0364;s eyn&#x017F;chlaffen/ wie Pro. 3. &#x017F;tehet. Aber<lb/>
dauon hab ich weitleufftiger ge&#x017F;chrieben vber den<lb/>
91. P&#x017F;alm.</p><lb/>
        <p>ZVm Achtzehenden/ Wil er &#x017F;ie auch die ware<note place="right">18.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">was die forcht<lb/>
des HERR<supplied>EN</supplied><lb/>
&#x017F;ey.</hi></hi></note><lb/>
Furcht GOttes leren/ wie im 34. P&#x017F;alm. &#x017F;tehet/<lb/>
Kompt her jr Kinder/ ho&#x0364;ret mir zu/ Jch wil euch<lb/>
die Furcht des Herren leren. Die Furcht des Her-<lb/>
ren aber i&#x017F;t nicht das man &#x017F;ich vor Gott ent&#x017F;etze/<lb/>
wie &#x017F;ich ein Vbeltheter vorm Scharpfftichter ent<lb/>
&#x017F;etzet/ Sondern das man Gott vor Augen habe/<lb/>
das man jn nicht beleidige vnd erzu&#x0364;rne/ Vnd i&#x017F;t<lb/>
ein furcht/ wie &#x017F;ie ein fromes Kind gegen &#x017F;einen<lb/>
Vater hat/ das frewet &#x017F;ich/ das der Vater gegen-<lb/>
wertig i&#x017F;t/ Le&#x017F;&#x017F;et jm aber gleichwol des Vaters ge<lb/>
genwertigkeit ein Vr&#x017F;ache &#x017F;ein/ &#x017F;ich zu ent&#x017F;etzen/<lb/>
vn&#x0303; fu&#x0364;r jm zu fu&#x0364;rchten/ damit es nicht etwas thue/<lb/>
das jn beleydige.</p><lb/>
        <p>Al&#x017F;o i&#x017F;ts auch mit einem fromen Kind Gottes/<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Den ware<supplied>n</supplied><lb/>
Kindern Got-<lb/>
tes ist, als &#x017F;e-<lb/>
hen &#x017F;ie GOTT<lb/>
vor Augen.</hi></hi></note><lb/>
das frewet &#x017F;ich Gottes Gegenwertigkeit/ Denn<lb/>
ob gleich Gott ein Gei&#x017F;tlichs vn&#x017F;ichtbarlichs We<lb/>
&#x017F;en i&#x017F;t/ gleichwol weis es/ das er Himel vnd Er-<lb/>
den erfu&#x0364;llet/ Jere: 23. Darumb thut ein jedes kind<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">D 2</fw><fw type="catch" place="bottom">Gottes</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[27]/0027] Elternvnd Kinder. gegenwertig ſein/ vnd ſeinen Fus vor ſeine Kin- der ſetzen/ ſie bewachen vnd behuͤten/ mit ſeinen Fittichen decken vnd beſchuͤtzen/ das ſie nicht er- ſchrecken ſollen fuͤr dem grawen des Nachts/ Wie er ſich im 91. Pſal: troͤſtlich erbeut/ Sondern ſol- len fein ſuͤs eynſchlaffen/ wie Pro. 3. ſtehet. Aber dauon hab ich weitleufftiger geſchrieben vber den 91. Pſalm. ZVm Achtzehenden/ Wil er ſie auch die ware Furcht GOttes leren/ wie im 34. Pſalm. ſtehet/ Kompt her jr Kinder/ hoͤret mir zu/ Jch wil euch die Furcht des Herren leren. Die Furcht des Her- ren aber iſt nicht das man ſich vor Gott entſetze/ wie ſich ein Vbeltheter vorm Scharpfftichter ent ſetzet/ Sondern das man Gott vor Augen habe/ das man jn nicht beleidige vnd erzuͤrne/ Vnd iſt ein furcht/ wie ſie ein fromes Kind gegen ſeinen Vater hat/ das frewet ſich/ das der Vater gegen- wertig iſt/ Leſſet jm aber gleichwol des Vaters ge genwertigkeit ein Vrſache ſein/ ſich zu entſetzen/ vñ fuͤr jm zu fuͤrchten/ damit es nicht etwas thue/ das jn beleydige. 18. was die forcht des HERREN ſey. Alſo iſts auch mit einem fromen Kind Gottes/ das frewet ſich Gottes Gegenwertigkeit/ Denn ob gleich Gott ein Geiſtlichs vnſichtbarlichs We ſen iſt/ gleichwol weis es/ das er Himel vnd Er- den erfuͤllet/ Jere: 23. Darumb thut ein jedes kind Gottes Den waren Kindern Got- tes ist, als ſe- hen ſie GOTT vor Augen. D 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/524279
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/524279/27
Zitationshilfe: Eichler, Michael: Ein Christliche Leichpredigt. Ursel, 1587, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524279/27>, abgerufen am 03.12.2024.