Braun, Christoph: Kurtze vnd Einfeltige Predigt. Leipzig, 1585.auch/ Wenn er ein Vnglück/ eine straffe wil er- betreffe. D
auch/ Wenn er ein Vngluͤck/ eine ſtraffe wil er- betreffe. D
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auch/ Wenn er ein Vngluͤck/ eine ſtraffe wil er-
gehen laſſen/ ſo ſchicket er die ſeinen zuuor hin-
weg/ das ſie es auch nicht mit treffe. Vnd weil
ſichs denn anſehen leſſet/ als wolte ein gros vn-
gluͤck vnd ſtraffe erfolgen/ Ja die ſtraffen vnnd
das vngluͤck albereit vorhanden/ vnd einem je-
den zu ſeinem Hauſe vnd Fenſter hienein ſihet/
So nimpt vnſer lieber Gott auch jmmer einen
frommen Chriſten nach dem andern hinweg/
das ſie ja ſolch vngluͤck nicht ſehen noch erfahren
doͤrffen. Vnd brauchet der heilige Geiſt allhie
zumahl ein fein Woͤrtlein/ AVFFRAF-
FEN/ welches eine feine ſonderliche bedeu-
tung hat/ vnd etwas aus der noth oder gefahr
wegreiſſen heiſſet/ vnd iſt die Gleichnis genom-
men von den Schnittern vnd Garben. Denn
gleich wie es zugehet in der Erndte/ wenn ſichs
gewuͤlckent/ ein truͤbes Wetter herauff koͤmpt/
vnd leſt ſich anſehen/ als wolte es ſehr regnen/
ſo raffen die Schnitter die Garben auch auff/
tragen ſie zuſammen in mandel/ oder laden ſie
auff/ vnd fuͤhren ſie in die Scheune/ da ſie fuͤr
dem Vngewitter im trockenen ſicher ſein: Alſo
raffet vnſer lieber Gott ſeine liebe Chriſten die
edlen Garben auch auff/ vnd bringet ſie fuͤr dem
Vngewitter in jre Kemmerlein/ das ſie es nicht
betreffe.
Simile.
D
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