Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.

Bild:
<< vorherige Seite
Leichpredigt/ vber den Spruch

Folgendes tages den 26. Martij, vmb 7. Vhr frühe/
da S. G. alle vmbstender mit Threnen vnd Gebet Gott
befohlen/ ist der Herr Pfarherr nach der Schulen gan-
gen/ vnd daselbst mit der lieben Jugend vmb gnedige
erhörung vnd erlösung von allem vbel Gott angeruf-
fen. Der Herr M. Fridericus Rhodius aber/ Archidia-
conus
zu Eissleben/ welcher voriges tages gar spete
war ankommen/ bey S. G. blieben/ vnd neben andern
gebetet. Bald schicket S. G. eilend zu/ vnd entschlefft se-
liglich im HErrn/ vnter dem Gebet/ one alle vngedult/
sanfft vnd friedlich.

Es hat S. G. kurtz für diesem Lager ein eigen Regi-
ster voll schöner Sprüche mit eigener Hand geschrie-
ben/ vnd gesaget: Das sol mein Trost sein/ darauff wil
ich leben vnd sterben.

Wie gerne S. G. die Predigt gehöret/ vnd geliebet/
die Prediger geehret/ für Kirchen vnd Schulen gesor-
get/ jedermans noth gerne gehöret/ kein Kind gerne er-
zörnet: Mit was hohem verstande vnd geschickligkeit
zu reden/ auch mit was demuth S. G. begabet ge-
wesen vnd gerne jederman das Hertz im Leibe/
wo möglich gewesen/ mitgetheilet hette/
ist mennigich bewust. Gott helffe
vns allen/ vnd tröste das betrü-
bete Greffliche Haus/
AMEN.



EPI-
Leichpredigt/ vber den Spruch

Folgendes tages den 26. Martij, vmb 7. Vhr fruͤhe/
da S. G. alle vmbſtender mit Threnen vnd Gebet Gott
befohlen/ iſt der Herr Pfarherr nach der Schulen gan-
gen/ vnd daſelbſt mit der lieben Jugend vmb gnedige
erhoͤrung vnd erloͤſung von allem vbel Gott angeruf-
fen. Der Herr M. Fridericus Rhodius aber/ Ārchidia-
conus
zu Eiſsleben/ welcher voriges tages gar ſpete
war ankommen/ bey S. G. blieben/ vnd neben andern
gebetet. Bald ſchicket S. G. eilend zu/ vnd entſchlefft ſe-
liglich im HErrn/ vnter dem Gebet/ one alle vngedult/
ſanfft vnd friedlich.

Es hat S. G. kurtz fuͤr dieſem Lager ein eigen Regi-
ſter voll ſchoͤner Spruͤche mit eigener Hand geſchrie-
ben/ vnd geſaget: Das ſol mein Troſt ſein/ darauff wil
ich leben vnd ſterben.

Wie gerne S. G. die Predigt gehoͤret/ vnd geliebet/
die Prediger geehret/ fuͤr Kirchen vnd Schulen geſor-
get/ jedermans noth gerne gehoͤret/ kein Kind gerne er-
zoͤrnet: Mit was hohem verſtande vnd geſchickligkeit
zu reden/ auch mit was demuth S. G. begabet ge-
weſen vnd gerne jederman das Hertz im Leibe/
wo moͤglich geweſen/ mitgetheilet hette/
iſt mennigich bewuſt. Gott helffe
vns allen/ vnd troͤſte das betruͤ-
bete Greffliche Haus/
AMEN.



EPI-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsPersonalia" n="1">
        <pb facs="#f0064" n="[64]"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Leichpredigt/ vber den Spruch</hi> </fw><lb/>
        <p>Folgendes tages den 26. <hi rendition="#aq">Martij,</hi> vmb 7. Vhr fru&#x0364;he/<lb/>
da S. G. alle vmb&#x017F;tender mit Threnen vnd Gebet Gott<lb/>
befohlen/ i&#x017F;t der Herr Pfarherr nach der Schulen gan-<lb/>
gen/ vnd da&#x017F;elb&#x017F;t mit der lieben Jugend vmb gnedige<lb/>
erho&#x0364;rung vnd erlo&#x0364;&#x017F;ung von allem vbel Gott angeruf-<lb/>
fen. Der Herr <hi rendition="#aq">M. Fridericus Rhodius</hi> aber/ <hi rendition="#aq">&#x0100;rchidia-<lb/>
conus</hi> zu Ei&#x017F;sleben/ welcher voriges tages gar &#x017F;pete<lb/>
war ankommen/ bey S. G. blieben/ vnd neben andern<lb/>
gebetet. Bald &#x017F;chicket S. G. eilend zu/ vnd ent&#x017F;chlefft &#x017F;e-<lb/>
liglich im HErrn/ vnter dem Gebet/ one alle vngedult/<lb/>
&#x017F;anfft vnd friedlich.</p><lb/>
        <p>Es hat S. G. kurtz fu&#x0364;r die&#x017F;em Lager ein eigen Regi-<lb/>
&#x017F;ter voll &#x017F;cho&#x0364;ner Spru&#x0364;che mit eigener Hand ge&#x017F;chrie-<lb/>
ben/ vnd ge&#x017F;aget: Das &#x017F;ol mein Tro&#x017F;t &#x017F;ein/ darauff wil<lb/>
ich leben vnd &#x017F;terben.</p><lb/>
        <p>Wie gerne S. G. die Predigt geho&#x0364;ret/ vnd geliebet/<lb/>
die Prediger geehret/ fu&#x0364;r Kirchen vnd Schulen ge&#x017F;or-<lb/>
get/ jedermans noth gerne geho&#x0364;ret/ kein Kind gerne er-<lb/>
zo&#x0364;rnet: Mit was hohem ver&#x017F;tande vnd ge&#x017F;chickligkeit<lb/><hi rendition="#c">zu reden/ auch mit was demuth S. G. begabet ge-<lb/>
we&#x017F;en vnd gerne jederman das Hertz im Leibe/<lb/>
wo mo&#x0364;glich gewe&#x017F;en/ mitgetheilet hette/<lb/>
i&#x017F;t mennigich bewu&#x017F;t. Gott helffe<lb/>
vns allen/ vnd tro&#x0364;&#x017F;te das betru&#x0364;-<lb/>
bete Greffliche Haus/<lb/><hi rendition="#g">AMEN.</hi></hi></p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">EPI-</hi> </hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[64]/0064] Leichpredigt/ vber den Spruch Folgendes tages den 26. Martij, vmb 7. Vhr fruͤhe/ da S. G. alle vmbſtender mit Threnen vnd Gebet Gott befohlen/ iſt der Herr Pfarherr nach der Schulen gan- gen/ vnd daſelbſt mit der lieben Jugend vmb gnedige erhoͤrung vnd erloͤſung von allem vbel Gott angeruf- fen. Der Herr M. Fridericus Rhodius aber/ Ārchidia- conus zu Eiſsleben/ welcher voriges tages gar ſpete war ankommen/ bey S. G. blieben/ vnd neben andern gebetet. Bald ſchicket S. G. eilend zu/ vnd entſchlefft ſe- liglich im HErrn/ vnter dem Gebet/ one alle vngedult/ ſanfft vnd friedlich. Es hat S. G. kurtz fuͤr dieſem Lager ein eigen Regi- ſter voll ſchoͤner Spruͤche mit eigener Hand geſchrie- ben/ vnd geſaget: Das ſol mein Troſt ſein/ darauff wil ich leben vnd ſterben. Wie gerne S. G. die Predigt gehoͤret/ vnd geliebet/ die Prediger geehret/ fuͤr Kirchen vnd Schulen geſor- get/ jedermans noth gerne gehoͤret/ kein Kind gerne er- zoͤrnet: Mit was hohem verſtande vnd geſchickligkeit zu reden/ auch mit was demuth S. G. begabet ge- weſen vnd gerne jederman das Hertz im Leibe/ wo moͤglich geweſen/ mitgetheilet hette/ iſt mennigich bewuſt. Gott helffe vns allen/ vnd troͤſte das betruͤ- bete Greffliche Haus/ AMEN. EPI-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/524295
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/524295/64
Zitationshilfe: Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585, S. [64]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524295/64>, abgerufen am 21.11.2024.