Schopper, Jakob: Christliche Leichtpredig. Tübingen, 1589.Leichtpredig der Edlen Frawen/ Mensch. Denn erhalt in einer einigen vnzertrenten Per-son dise zwo Naturen/ die Göttlich vnd die Menschlich. Nach der Götlichen Natur ist er Gott des Vatters ewiger Sohn von ewigkeit her/ nach der Menschlichen Natur ist er ein Sohn der Jungfrawe Marien/ in der zeit ein wah- rer Mensch/ in jrem Jungfräwlichen Leib von Gott dem Heiligen Geist empfangen/ vnnd von jhr ein Mensch ge- boren. Denn Gott der heilig Geist hatt das fleisch vnnd Blut/ auß welchem die Menscheit Christi erschaffen/ zu- uor geheiliget/ vnd also ist die Menschheit Christi auß dem fleisch vnnd Blut Marien von Gott dem heiligen Geist empfangen/ vnnd von diser Jungfrawen in dise Welt ge- boren worden. Von diser Menschlichen Natur Christi/ wöllen wir auch etlichen zeugnuß auß Altem vnd Newem Testament anhören. Die Martha allhie in jhrer Glaubens bekantniß/ be- wachsen
Leichtpredig der Edlen Frawen/ Menſch. Denn erhalt in einer einigen vnzertrenten Per-ſon diſe zwo Naturen/ die Goͤttlich vnd die Menſchlich. Nach der Goͤtlichẽ Natur iſt er Gott des Vatters ewiger Sohn von ewigkeit her/ nach der Menſchlichen Natur iſt er ein Sohn der Jungfrawë Mariẽ/ in der zeit ein wah- rer Menſch/ in jrem Jungfraͤwlichen Leib von Gott dem Heiligen Geiſt empfangen/ vnnd von jhr ein Menſch ge- boren. Denn Gott der heilig Geiſt hatt das fleiſch vnnd Blut/ auß welchem die Menſcheit Chriſti erſchaffen/ zu- uor geheiliget/ vnd alſo iſt die Menſchheit Chriſti auß dem fleiſch vnnd Blut Marien von Gott dem heiligen Geiſt empfangen/ vnnd von diſer Jungfrawen in diſe Welt ge- boren worden. Von diſer Menſchlichen Natur Chriſti/ woͤllen wir auch etlichen zeugnuß auß Altem vnd Newem Teſtament anhoͤren. Die Martha allhie in jhrer Glaubens bekantniß/ be- wachſen
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Leichtpredig der Edlen Frawen/
Menſch. Denn erhalt in einer einigen vnzertrenten Per-
ſon diſe zwo Naturen/ die Goͤttlich vnd die Menſchlich.
Nach der Goͤtlichẽ Natur iſt er Gott des Vatters ewiger
Sohn von ewigkeit her/ nach der Menſchlichen Natur
iſt er ein Sohn der Jungfrawë Mariẽ/ in der zeit ein wah-
rer Menſch/ in jrem Jungfraͤwlichen Leib von Gott dem
Heiligen Geiſt empfangen/ vnnd von jhr ein Menſch ge-
boren. Denn Gott der heilig Geiſt hatt das fleiſch vnnd
Blut/ auß welchem die Menſcheit Chriſti erſchaffen/ zu-
uor geheiliget/ vnd alſo iſt die Menſchheit Chriſti auß dem
fleiſch vnnd Blut Marien von Gott dem heiligen Geiſt
empfangen/ vnnd von diſer Jungfrawen in diſe Welt ge-
boren worden. Von diſer Menſchlichen Natur Chriſti/
woͤllen wir auch etlichen zeugnuß auß Altem vnd Newem
Teſtament anhoͤren.
Die Martha allhie in jhrer Glaubens bekantniß/ be-
kaͤnnt auch ſein Menſcheit vnder dem namen Chriſtus/ da
ſie ſpricht: Herꝛ ich glaub/ das du biſt Chriſtus/ das iſt/
der Meſſias/ der verſprochen Heyland der Welt. Nun
aber ward bey allen Juden bekantlich/ das der Meſſias
ſolte auß dem ſtam̃en vnd Geſchlecht Dauids ein wahrer
Menſch geboren werden/ wie deñ Gott der Herꝛ dem H.
Koͤnig vnd Propheten Dauid verſprochen hat/ wenn er
mit ſeinen Vaͤttern ſchlaffen werde/ das er ſeinen Samen
nach jhm erwecken woͤlle. Derwegen der Herꝛ Chriſtus
auch Eſ: 11. die Ruht vñ zweig Jeſſe genaͤnt wird/ dieweil
er/ als ein Ruht oder zweig auß der wurtzel oder ſtammen
Dauids/ welcher des Jeſſe Sohn geweſen/ herfuͤr ge-
wachſen
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