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Freudenberg, Melchior: Christliche Ritterschafft/ In gewöhnlicher Leichpredigt. Liegnitz, [1612].

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Apoc. 2.lich Erbe. Apocalip. 2. Wird es genennet die Kro-
Matt. 5.ne der Ehren. Matth. 5 nennets Christus einen
Lohn/ vnd saget dabey: Er werde gros sein im Him-
Esa. 65.mel. Welcher meinung auch Gott der HErr Esa.
65. Capitel spricht: Meine Auserwehleten sollen
mir nicht vmb sonst arbeiten/ noch vnzeitige Ge-
burt geberen.
Jm Himmel sollen wir haben/ o Gott
wie grosse gaben.

1. Sam.
17.
David machte sich an den grossen Riesen Goliath/
weil er hörete wie hoch vnd viel er dessen genissen könd-
te/ sintemal der König dem/ der jn schlüge/ seine Toch-
ter geben vnd jhn sehr reich machen/ auch jhn vnd sein
gantz geschlechte nobilitiren vnd adeln wolte. Was
ist aber das gegen der reichen vnd herrlichen beloh-
nung/ so die treuen Kämpffer Christi an jenem Ta-
ge von der Hand des HErren empfahen werden.
Malach.
4.
Sie sollen spricht der HErr Zebaoth des tages den
ich machen wil/ mein eigenthumb sein/ vnd ich wil
jhr schonen/ wie ein Mann seines Sohnes schonet/
der jhm dienet.
Diagoras Rhodius ist für freu-
den gestorben/ als seine Söhne in den Olympischen
Ritterspielen das beste theten/ vnd die erlangten Eh-
renkräntze jhm auff sein graues Heupt setzten. Was
wird aber diß für eine vnaussprechliche freude geben/
wenn an jenem Tage der gerechte Richter die Däncke
Esa. 35.vnd Himmelskronen austheilen wird. Da da wer-
den nach Esaiae weissagung 35. die erlöseten des HEr-
ren mit ruhm vnd jauchtzen zusammen kommen/ vnd
ewige freude wird auff jhrem Heubte sein/ Wonne
vnd freude werden sie ergreiffen/ Aber trauren vnd
seufftzen wird von jhnen fliehen. Vnd eben diß ists/
daß vns vber dem tödlichen abgange der vnsrigen
krefftiglich trösten vnd gentzlich zufriede stellen mag.
Denn warumb betrüben wir vns so hoch der vnsrigen

halben/

Apoc. 2.lich Erbe. Apocalip. 2. Wird es genennet die Kro-
Matt. 5.ne der Ehren. Matth. 5 nennets Chriſtus einen
Lohn/ vnd ſaget dabey: Er werde gros ſein im Him-
Eſa. 65.mel. Welcher meinung auch Gott der HErr Eſa.
65. Capitel ſpricht: Meine Auserwehleten ſollen
mir nicht vmb ſonſt arbeiten/ noch vnzeitige Ge-
burt geberen.
Jm Himmel ſollen wir haben/ o Gott
wie groſſe gaben.

1. Sam.
17.
David machte ſich an den groſſen Rieſen Goliath/
weil er hoͤrete wie hoch vnd viel er deſſen geniſſen koͤnd-
te/ ſintemal der Koͤnig dem/ der jn ſchluͤge/ ſeine Toch-
ter geben vnd jhn ſehr reich machen/ auch jhn vnd ſein
gantz geſchlechte nobilitiren vnd adeln wolte. Was
iſt aber das gegen der reichen vnd herrlichen beloh-
nung/ ſo die treuen Kaͤmpffer Chriſti an jenem Ta-
ge von der Hand des HErren empfahen werden.
Malach.
4.
Sie ſollen ſpricht der HErr Zebaoth des tages den
ich machen wil/ mein eigenthumb ſein/ vnd ich wil
jhr ſchonen/ wie ein Mann ſeines Sohnes ſchonet/
der jhm dienet.
Diagoras Rhodius iſt fuͤr freu-
den geſtorben/ als ſeine Soͤhne in den Olympiſchen
Ritterſpielen das beſte theten/ vnd die erlangten Eh-
renkraͤntze jhm auff ſein graues Heupt ſetzten. Was
wird aber diß fuͤr eine vnausſprechliche freude geben/
wenn an jenem Tage der gerechte Richter die Daͤncke
Eſa. 35.vnd Himmelskronen austheilen wird. Da da wer-
den nach Eſaiæ weiſſagung 35. die erloͤſeten des HEr-
ren mit ruhm vnd jauchtzen zuſammen kommen/ vnd
ewige freude wird auff jhrem Heubte ſein/ Wonne
vnd freude werden ſie ergreiffen/ Aber trauren vnd
ſeufftzen wird von jhnen fliehen. Vnd eben diß iſts/
daß vns vber dem toͤdlichen abgange der vnſrigen
krefftiglich troͤſten vnd gentzlich zufriede ſtellen mag.
Denn warumb betruͤben wir vns ſo hoch der vnſrigen

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[[40]/0040] lich Erbe. Apocalip. 2. Wird es genennet die Kro- ne der Ehren. Matth. 5 nennets Chriſtus einen Lohn/ vnd ſaget dabey: Er werde gros ſein im Him- mel. Welcher meinung auch Gott der HErr Eſa. 65. Capitel ſpricht: Meine Auserwehleten ſollen mir nicht vmb ſonſt arbeiten/ noch vnzeitige Ge- burt geberen. Jm Himmel ſollen wir haben/ o Gott wie groſſe gaben. Apoc. 2. Matt. 5. Eſa. 65. David machte ſich an den groſſen Rieſen Goliath/ weil er hoͤrete wie hoch vñ viel er deſſen geniſſen koͤnd- te/ ſintemal der Koͤnig dem/ der jn ſchluͤge/ ſeine Toch- ter geben vnd jhn ſehr reich machen/ auch jhn vnd ſein gantz geſchlechte nobilitiren vnd adeln wolte. Was iſt aber das gegen der reichen vnd herrlichen beloh- nung/ ſo die treuen Kaͤmpffer Chriſti an jenem Ta- ge von der Hand des HErren empfahen werden. Sie ſollen ſpricht der HErr Zebaoth des tages den ich machen wil/ mein eigenthumb ſein/ vnd ich wil jhr ſchonen/ wie ein Mann ſeines Sohnes ſchonet/ der jhm dienet. Diagoras Rhodius iſt fuͤr freu- den geſtorben/ als ſeine Soͤhne in den Olympiſchen Ritterſpielen das beſte theten/ vnd die erlangten Eh- renkraͤntze jhm auff ſein graues Heupt ſetzten. Was wird aber diß fuͤr eine vnausſprechliche freude geben/ weñ an jenem Tage der gerechte Richter die Daͤncke vnd Himmelskronen austheilen wird. Da da wer- den nach Eſaiæ weiſſagung 35. die erloͤſeten des HEr- ren mit ruhm vnd jauchtzen zuſammen kommen/ vnd ewige freude wird auff jhrem Heubte ſein/ Wonne vnd freude werden ſie ergreiffen/ Aber trauren vnd ſeufftzen wird von jhnen fliehen. Vnd eben diß iſts/ daß vns vber dem toͤdlichen abgange der vnſrigen krefftiglich troͤſten vnd gentzlich zufriede ſtellen mag. Deñ warumb betruͤben wir vns ſo hoch der vnſrigen halben/ 1. Sam. 17. Malach. 4. Eſa. 35.

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Zitationshilfe: Freudenberg, Melchior: Christliche Ritterschafft/ In gewöhnlicher Leichpredigt. Liegnitz, [1612], S. [40]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524370/40>, abgerufen am 23.11.2024.