Wolder, Johannes: Vidua derelicta sed dilecta. Wittenberg, 1616.Christliche Leichpredigt. grosse Noth/ bedrängniß vnd beschwerniß/ darein siebis vber die Ohren stecken/ vnd ohn einen starcken mech- tigen vnd gewaltigen Held nicht können oder mügen außgehoben vnd errettet werden. Weil jhnen nun ei- nen solchen bey Menschen anzutreffen vnd zufinden vnmüglich/ so verspricht sich hie Gott selbst/ Er wolle jhr Erlöser sein/ ey so fürchte dich nicht/ sagt der Herr Esa. 41. Jch helffe dir/ spricht der Herr/ vnd dein Er- löser der Heilige in Jsrael/ Jch habe dein elend erhöret fürchte dich nicht/ sagt Gott zu der elenden verlassenen Hagar. Gen. 19. welche sich desselben höchlich getröstet wie sie denn daselbsten saget. Du Gott siehest mich. 3. Nennet er sich einen Heiligen in Jsrael/ der aller 4. Nennet er sich einen Herren vnd Gott der Wit- j. Sam. D ij
Chriſtliche Leichpredigt. groſſe Noth/ bedraͤngniß vnd beſchwerniß/ darein ſiebis vber die Ohren ſtecken/ vñ ohn einen ſtarcken mech- tigen vnd gewaltigen Held nicht koͤnnen oder muͤgen außgehoben vnd errettet werden. Weil jhnen nun ei- nen ſolchen bey Menſchen anzutreffen vnd zufinden vnmuͤglich/ ſo verſpricht ſich hie Gott ſelbſt/ Er wolle jhr Erloͤſer ſein/ ey ſo fuͤrchte dich nicht/ ſagt der Herr Eſa. 41. Jch helffe dir/ ſpricht der Herr/ vnd dein Er- loͤſer der Heilige in Jſrael/ Jch habe dein elend erhoͤret fuͤrchte dich nicht/ ſagt Gott zu der elenden verlaſſenen Hagar. Gen. 19. welche ſich deſſelben hoͤchlich getroͤſtet wie ſie deñ daſelbſten ſaget. Du Gott ſieheſt mich. 3. Nennet er ſich einen Heiligen in Jſrael/ der aller 4. Neñet er ſich einen Herren vnd Gott der Wit- j. Sam. D ij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0027" n="[27]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/> groſſe Noth/ bedraͤngniß vnd beſchwerniß/ darein ſie<lb/> bis vber die Ohren ſtecken/ vñ ohn einen ſtarcken mech-<lb/> tigen vnd gewaltigen Held nicht koͤnnen oder muͤgen<lb/> außgehoben vnd errettet werden. Weil jhnen nun ei-<lb/> nen ſolchen bey Menſchen anzutreffen vnd zufinden<lb/> vnmuͤglich/ ſo verſpricht ſich hie Gott ſelbſt/ Er wolle<lb/> jhr Erloͤſer ſein/ ey ſo fuͤrchte dich nicht/ ſagt der <hi rendition="#k">He</hi>rr<lb/> Eſa. 41. Jch helffe dir/ ſpricht der <hi rendition="#k">He</hi>rr/ vnd dein Er-<lb/> loͤſer der Heilige in Jſrael/ Jch habe dein elend erhoͤret<lb/> fuͤrchte dich nicht/ ſagt Gott zu der elenden verlaſſenen<lb/> Hagar. Gen. 19. welche ſich deſſelben hoͤchlich getroͤſtet<lb/> wie ſie deñ daſelbſten ſaget. Du Gott ſieheſt mich.</p><lb/> <p>3. Nennet er ſich einen Heiligen in Jſrael/ der aller<lb/> Welt Gott iſt/ damit er ſeine Heiligkeit vnd Allmech-<lb/> tigkeit allen Witwen vñ Waiſen zum troſt ſetzet/ nach<lb/> jener kan vnd wil der fromme heilige Gott das vnrecht<lb/> nicht leiden oder gedulden. Nach dieſer kan vnd wil er<lb/> ſtraffen/ vnd allen Elenden zugefůgte vbelthaten nicht<lb/> vnbelonet hien ſchlieffen laſſen. Er iſt aller Welt Gott/<lb/> ſiehet alles weis alles/ helt ſeine groſſe Reicheregiſter/<lb/> viel wird jm befohlen/ viele rechnet vnd richtet er/ vnd<lb/> wird einmahl die groſſen <hi rendition="#aq">retardaten</hi> mit den kleinen<lb/> zuſammen ſummiren/ vnd den Gottloſen zurechnen.</p><lb/> <p>4. Neñet er ſich einen <hi rendition="#k">He</hi>rren vnd Gott der Wit-<lb/> wen. Ach der from̃e Gott wil vnter ſeinem Regiement<lb/> Witwen vñ Waiſen haben/ derſelben jhr <hi rendition="#k">Herr</hi> vnd<lb/> Gott wil er ſein/ was groͤſſer Ehr kan jhnen doch wiď-<lb/> fahren? Darumb du liebe Witwe vnd Waiſe fleuch zu<lb/> deinem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herren</hi></hi> vnd Gott/ gleich wie wir leſen/<lb/> <fw type="sig" place="bottom">D ij</fw><fw type="catch" place="bottom">j. Sam.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[27]/0027]
Chriſtliche Leichpredigt.
groſſe Noth/ bedraͤngniß vnd beſchwerniß/ darein ſie
bis vber die Ohren ſtecken/ vñ ohn einen ſtarcken mech-
tigen vnd gewaltigen Held nicht koͤnnen oder muͤgen
außgehoben vnd errettet werden. Weil jhnen nun ei-
nen ſolchen bey Menſchen anzutreffen vnd zufinden
vnmuͤglich/ ſo verſpricht ſich hie Gott ſelbſt/ Er wolle
jhr Erloͤſer ſein/ ey ſo fuͤrchte dich nicht/ ſagt der Herr
Eſa. 41. Jch helffe dir/ ſpricht der Herr/ vnd dein Er-
loͤſer der Heilige in Jſrael/ Jch habe dein elend erhoͤret
fuͤrchte dich nicht/ ſagt Gott zu der elenden verlaſſenen
Hagar. Gen. 19. welche ſich deſſelben hoͤchlich getroͤſtet
wie ſie deñ daſelbſten ſaget. Du Gott ſieheſt mich.
3. Nennet er ſich einen Heiligen in Jſrael/ der aller
Welt Gott iſt/ damit er ſeine Heiligkeit vnd Allmech-
tigkeit allen Witwen vñ Waiſen zum troſt ſetzet/ nach
jener kan vnd wil der fromme heilige Gott das vnrecht
nicht leiden oder gedulden. Nach dieſer kan vnd wil er
ſtraffen/ vnd allen Elenden zugefůgte vbelthaten nicht
vnbelonet hien ſchlieffen laſſen. Er iſt aller Welt Gott/
ſiehet alles weis alles/ helt ſeine groſſe Reicheregiſter/
viel wird jm befohlen/ viele rechnet vnd richtet er/ vnd
wird einmahl die groſſen retardaten mit den kleinen
zuſammen ſummiren/ vnd den Gottloſen zurechnen.
4. Neñet er ſich einen Herren vnd Gott der Wit-
wen. Ach der from̃e Gott wil vnter ſeinem Regiement
Witwen vñ Waiſen haben/ derſelben jhr Herr vnd
Gott wil er ſein/ was groͤſſer Ehr kan jhnen doch wiď-
fahren? Darumb du liebe Witwe vnd Waiſe fleuch zu
deinem Herren vnd Gott/ gleich wie wir leſen/
j. Sam.
D ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |