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Leuchter, Heinrich: Ein Leichpredigt Bey der Christlichen Begräbnuß. Darmstadt, 1614.

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Außm 2. Buch der Kön. am 13. Cap.
lich wie Christus auffs Creutz in seine Herrligkeit ist eingegangen/Luc. 24.
also sollen auch die Außerwehlten nach außgestandenem Leyden zur
ewigen Glory vnd Frewde erhaben werden. Wie geschrieben stehet/1. Pet. 4.
Frewet euch/ daß jhr mit Christo leydet/ auff daß jhr auch zur zeit der
offenbarung seiner Herrligkeit Frewde vnnd Wonne haben möget/
dann das Leben deß Herrn Jesu an vnsern Leibern offenbar wer-2. Cor. 4.
den soll.

Zum achten vnd beschließlich/ schicket GOTT den Gläubigen
Creutz vnd Betrübniß zu/ daß sie hernach in jener Welt desto höher
vnd grösser Ehr haben mögen. Dann gleich wie am Himmel vnter
den Sternen einer den andern vbertrifft mit Schein vnd Glantz/ al-
so soll auch ein Glaubiger den andern vbertreffen mit Himmlischer1. Cor. 15.
Klarheit vnnd Herrligkeit/ wie solches der Apostel Paulus gelehret
hat. Wolan achtet es eytel Frewd/ schreibt der Apostel Jacob/ wennIacob. 1.
jhr in mancherley Anfechtung seyt.

Zum andern lernen wir auß diesem Text/ Es müssen alle Men-
schen sterben/ vnd habe allhier keiner freyheit vor dem andern. Dann
es waren viel Gottlose gestorben in Jsrael/ es muste aber dieser from-
me Mann der Elisa auch sterben/ vnd also einer mit vnnd nach dem
andern/ vnnd einer so wol als der ander: Wie Syrach sagt/ AllesSyr. 14.
Fleisch verschleist wie ein Kleid/ dann es ist der alte Bund/ Mensch
du must sterben. Vnd Job spricht/ im Land der Finsternuß vnd deßIob. 10.
Tunckels da ist keine ordnung.

Nachdem aber ein grosser Vnderscheid ist zwischen den Gläubi-
gen vnd Vngläubigen/ vnd zwischen jhrer beyder Wandel vnd Han-
del in diesem Leben/ vnd sie gleichwol miteinander sterben/ Soll dann
kein vnterschied seyn zwischen jhnen in vnd nach jrem zeitlichen Tod?
Hierauff hat GOtt der Herr selbst geantwortet durch den Pro-
pheten Malachiam. Dann als die Gottlosen sprachen/ Es ist vmbMal. 3.
sonst/ daß man GOTT dienet/ vnd was nutzt es/ daß wir seine Ge-
botte halten? vnd hart leben für dem Herrn Zebaoth führen? dar-
umb preisen wir die Verächter. Denn die Gottlosen nemmen zu/

sie ver-

Außm 2. Buch der Koͤn. am 13. Cap.
lich wie Chriſtus auffs Creutz in ſeine Herꝛligkeit iſt eingegangen/Luc. 24.
alſo ſollen auch die Außerwehlten nach außgeſtandenem Leyden zur
ewigen Glory vnd Frewde erhaben werden. Wie geſchrieben ſtehet/1. Pet. 4.
Frewet euch/ daß jhr mit Chriſto leydet/ auff daß jhr auch zur zeit der
offenbarung ſeiner Herꝛligkeit Frewde vnnd Wonne haben moͤget/
dann das Leben deß Herrn Jeſu an vnſern Leibern offenbar wer-2. Cor. 4.
den ſoll.

Zum achten vnd beſchließlich/ ſchicket GOTT den Glaͤubigen
Creutz vnd Betruͤbniß zu/ daß ſie hernach in jener Welt deſto hoͤher
vnd groͤſſer Ehr haben moͤgen. Dann gleich wie am Himmel vnter
den Sternen einer den andern vbertrifft mit Schein vnd Glantz/ al-
ſo ſoll auch ein Glaubiger den andern vbertreffen mit Himmliſcher1. Cor. 15.
Klarheit vnnd Herꝛligkeit/ wie ſolches der Apoſtel Paulus gelehret
hat. Wolan achtet es eytel Frewd/ ſchreibt der Apoſtel Jacob/ wennIacob. 1.
jhr in mancherley Anfechtung ſeyt.

Zum andern lernen wir auß dieſem Text/ Es muͤſſen alle Men-
ſchen ſterben/ vnd habe allhier keiner freyheit vor dem andern. Dann
es waren viel Gottloſe geſtorben in Jſrael/ es muſte aber dieſer from-
me Mann der Eliſa auch ſterben/ vnd alſo einer mit vnnd nach dem
andern/ vnnd einer ſo wol als der ander: Wie Syrach ſagt/ AllesSyr. 14.
Fleiſch verſchleiſt wie ein Kleid/ dann es iſt der alte Bund/ Menſch
du muſt ſterben. Vnd Job ſpricht/ im Land der Finſternuß vnd deßIob. 10.
Tunckels da iſt keine ordnung.

Nachdem aber ein groſſer Vnderſcheid iſt zwiſchen den Glaͤubi-
gen vnd Vnglaͤubigen/ vnd zwiſchen jhrer beyder Wandel vnd Han-
del in dieſem Leben/ vnd ſie gleichwol miteinander ſterben/ Soll dann
kein vnterſchied ſeyn zwiſchen jhnen in vnd nach jrem zeitlichen Tod?
Hierauff hat GOtt der Herr ſelbſt geantwortet durch den Pro-
pheten Malachiam. Dann als die Gottloſen ſprachen/ Es iſt vmbMal. 3.
ſonſt/ daß man GOTT dienet/ vnd was nutzt es/ daß wir ſeine Ge-
botte halten? vnd hart leben fuͤr dem Herrn Zebaoth fuͤhren? dar-
umb preiſen wir die Veraͤchter. Denn die Gottloſen nemmen zu/

ſie ver-
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Zitationshilfe: Leuchter, Heinrich: Ein Leichpredigt Bey der Christlichen Begräbnuß. Darmstadt, 1614, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524569/15>, abgerufen am 03.12.2024.