Friese, Abraham: Christliche Leichpredigt. Liegnitz, 1616.Job. 20. Vorschleissen wie ein Kleid/ Job. 13. Vergehen Was düncket euch/ Geliebte im HErren/ wird nicht das Daß wir wol mit Augustino im Buch de doctrina
Mit
Job. 20. Vorſchleiſſen wie ein Kleid/ Job. 13. Vergehen Was duͤncket euch/ Geliebte im HErren/ wird nicht das Daß wir wol mit Auguſtino im Buch de doctrina
Mit
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0014" n="[14]"/><hi rendition="#aq">Job.</hi> 20. Vorſchleiſſen wie ein Kleid/ <hi rendition="#aq">Job.</hi> 13. Vergehen<lb/> wie der Schaum auf dem waſſer/ <hi rendition="#aq">Hoſeæ</hi> 10. Daß wir vr-<lb/> ſach genung haben/ taͤglich zu bitten/ HErr thue mir kund<lb/> mein ende/ <hi rendition="#aq">Pſalm</hi> 39. vnd 90. <hi rendition="#aq">Sirach. <hi rendition="#i">7.</hi> Nam qvi ſe<lb/> qvotidiè moriturum recordatur, præſentia conte-<lb/> mnit, & ad futura feſtinat,</hi> ſchreibet <hi rendition="#aq">Fulgoſius libro 7.<lb/> de Hieronymo,</hi> Das iſt/ Wer taͤglich bedenckt/ daß er<lb/> ſterben mus/ der verachtet das zeitliche vnd trachtet nach<lb/> dem zukuͤnfftigen.</p><lb/> <p>Was duͤncket euch/ Geliebte im HErren/ wird nicht das<lb/> elende zeitliche leben/ ſo doch ſo liebet/ vns artig beſchrieben.<lb/> Iſt nicht noth vnd elend genung darinnen<supplied>?</supplied> Warlich<lb/><cit><quote><hi rendition="#aq">Per varios caſus, per mille pericula rerum<lb/> Tendimus in Cœlum</hi> — —<lb/><lg type="poem"><l><hi rendition="#fr">Durch viel Creutz/ An<supplied>g</supplied>ſt vnd tauſendt Pein/</hi></l><lb/><l><hi rendition="#fr">Gehn wir ins Ewig Leben ein.</hi></l></lg></quote><bibl/></cit></p><lb/> <p>Daß wir wol mit <hi rendition="#aq">Auguſtino</hi> im Buch <hi rendition="#aq">de doctrina<lb/> Chriſtiana</hi> wuͤnſchen moͤchten: <hi rendition="#aq">Utinam tales eſſemus<lb/> amatores vitæ permanentis, qvales ſumus amatores<lb/> vitæ fugientis.</hi> Ach daß wir das Ewigwerende Leben ſo<lb/> lieb hetten/ als wir das vergengliche jrdiſche lieben/ In dem<lb/> man vns von vnſern guͤttern nichts zum Haͤubten leget/ vnd<lb/> vnſer herrligkeit vns nicht nachfehret/ <hi rendition="#aq">Pſalm.</hi> 49. Auch<lb/> vnſer Gold vnd Silber am Tage des Gerichtes vns nicht<lb/> kan erloͤſen <hi rendition="#aq">Ezech. 7. Sophon. 1. Nahum.</hi> 1. Wir auch<lb/> nichts nehmen koͤnnen vnſer Seele zu erretten <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 16.<lb/> Daher <hi rendition="#aq">Auguſtinus</hi> wol geſaget: <cit><quote><hi rendition="#aq">Lugentes in hanc vi-<lb/> tam venimus, cum timore & tremore vivimus, & lu-<lb/> gentes morimur.</hi></quote><bibl/></cit> Das iſt:</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Mit weinen werdn gebohren wir/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Mit furcht vnd zittern lebn wir hier:</hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Mit</hi> </fw><lb/> </lg> </quote> </cit> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[14]/0014]
Job. 20. Vorſchleiſſen wie ein Kleid/ Job. 13. Vergehen
wie der Schaum auf dem waſſer/ Hoſeæ 10. Daß wir vr-
ſach genung haben/ taͤglich zu bitten/ HErr thue mir kund
mein ende/ Pſalm 39. vnd 90. Sirach. 7. Nam qvi ſe
qvotidiè moriturum recordatur, præſentia conte-
mnit, & ad futura feſtinat, ſchreibet Fulgoſius libro 7.
de Hieronymo, Das iſt/ Wer taͤglich bedenckt/ daß er
ſterben mus/ der verachtet das zeitliche vnd trachtet nach
dem zukuͤnfftigen.
Was duͤncket euch/ Geliebte im HErren/ wird nicht das
elende zeitliche leben/ ſo doch ſo liebet/ vns artig beſchrieben.
Iſt nicht noth vnd elend genung darinnen? Warlich
Per varios caſus, per mille pericula rerum
Tendimus in Cœlum — —
Durch viel Creutz/ Angſt vnd tauſendt Pein/
Gehn wir ins Ewig Leben ein.
Daß wir wol mit Auguſtino im Buch de doctrina
Chriſtiana wuͤnſchen moͤchten: Utinam tales eſſemus
amatores vitæ permanentis, qvales ſumus amatores
vitæ fugientis. Ach daß wir das Ewigwerende Leben ſo
lieb hetten/ als wir das vergengliche jrdiſche lieben/ In dem
man vns von vnſern guͤttern nichts zum Haͤubten leget/ vnd
vnſer herrligkeit vns nicht nachfehret/ Pſalm. 49. Auch
vnſer Gold vnd Silber am Tage des Gerichtes vns nicht
kan erloͤſen Ezech. 7. Sophon. 1. Nahum. 1. Wir auch
nichts nehmen koͤnnen vnſer Seele zu erretten Matth. 16.
Daher Auguſtinus wol geſaget: Lugentes in hanc vi-
tam venimus, cum timore & tremore vivimus, & lu-
gentes morimur. Das iſt:
Mit weinen werdn gebohren wir/
Mit furcht vnd zittern lebn wir hier:
Mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |