Friese, Abraham: Christliche Leichpredigt. Liegnitz, 1616.
Das/ Geliebte Christen/ krenckt in Nieren/ peinigt im Daher Nathan Chytraeus der trefliche Christliche En acinos concedo libens, concedo racemos, Darumb/ lieben Eheleute/ betet von hertzen vmb ewer 3. Denn C
Das/ Geliebte Chriſten/ krenckt in Nieren/ peinigt im Daher Nathan Chytræus der trefliche Chriſtliche En acinos concedo libens, concedo racemos, Darumb/ lieben Eheleute/ betet von hertzen vmb ewer 3. Denn C
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <cit> <quote> <pb facs="#f0017" n="[17]"/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Kein groͤſſer ſchmertz kan werdn genennt/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Als wenn der Tod from Ehleut trennt.</hi> </l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Das/ Geliebte Chriſten/ krenckt in Nieren/ peinigt im<lb/> Hertzen/ beiſt im Gemuͤtt/ nagt in der Seelen/ nimbt die<lb/> kraͤfften/ leget allen mutt/ ſchwaͤchet den Leib/ macht vor<lb/> der zeit graw/ vnd ſo man dem harm nachgiebet/ bringets den<lb/> tod <hi rendition="#aq">Sirach,</hi> 38. Denn das ſind eigentlich die <hi rendition="#aq">domeſtica<lb/> mala, qvæ majora ſunt lachrymis.</hi> Das groͤſſeſte Hauß-<lb/> Creutz/ ſo mehr als die Threnen iſt/ vnd ſich nicht auswei-<lb/> nen/ oder mit Threnen an tag geben leſt/ wie <hi rendition="#aq">Pſammeni-<lb/> tus</hi> der Koͤnig in Egypten beim <hi rendition="#aq">Herodoto in Thalia</hi> zum<lb/><hi rendition="#aq">Cambyſe</hi> ſaget: Freylich liebe Chriſten/<lb/><cit><quote><lg type="poem"><l><hi rendition="#fr">Was recht hertzt/ Auch ſehr ſchmertzt.</hi></l><lb/><l><hi rendition="#fr">Was ſehr liebt/ Hoͤchlich betruͤbt.</hi></l></lg></quote><bibl/></cit></p><lb/> <p>Daher <hi rendition="#aq">Nathan Chytræus</hi> der trefliche Chriſtliche<lb/> Poët in ſeinem <hi rendition="#aq">Viatico Itineris extremi, pag.</hi> 294. ſchoͤn<lb/> ſchreibet:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">En acinos concedo libens, concedo racemos,<lb/> Sit Vitis modò ſalva mihi, ſerpatq̀; per Ulmum<lb/> Ambitioſa ſuam, lætisq̀; amplexibus illam<lb/> Fertilis Uvarum exhilaret, præſtetq̀; decorem.</hi><lb/> <p> <hi rendition="#c">Das iſt:</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Die Rebn vnd Trauben thu ich gebn/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Wenn nur der Weinſtock mir bleibt lebn/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Welcher ſich fruchtbarlich ausbreit/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Vnd Trauben giebt zu ander zeit.</hi> </l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Darumb/ lieben Eheleute/ betet von hertzen vmb ewer<lb/> langes leben/ ſo fern es euch ſelig/ Doch/ genung auch von<lb/> des hochbetruͤbten Herrn Wittwers zeugnuͤs:</p> </div><lb/> <fw type="sig" place="bottom">C</fw> <fw type="catch" place="bottom">3. Denn</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[17]/0017]
Kein groͤſſer ſchmertz kan werdn genennt/
Als wenn der Tod from Ehleut trennt.
Das/ Geliebte Chriſten/ krenckt in Nieren/ peinigt im
Hertzen/ beiſt im Gemuͤtt/ nagt in der Seelen/ nimbt die
kraͤfften/ leget allen mutt/ ſchwaͤchet den Leib/ macht vor
der zeit graw/ vnd ſo man dem harm nachgiebet/ bringets den
tod Sirach, 38. Denn das ſind eigentlich die domeſtica
mala, qvæ majora ſunt lachrymis. Das groͤſſeſte Hauß-
Creutz/ ſo mehr als die Threnen iſt/ vnd ſich nicht auswei-
nen/ oder mit Threnen an tag geben leſt/ wie Pſammeni-
tus der Koͤnig in Egypten beim Herodoto in Thalia zum
Cambyſe ſaget: Freylich liebe Chriſten/
Was recht hertzt/ Auch ſehr ſchmertzt.
Was ſehr liebt/ Hoͤchlich betruͤbt.
Daher Nathan Chytræus der trefliche Chriſtliche
Poët in ſeinem Viatico Itineris extremi, pag. 294. ſchoͤn
ſchreibet:
En acinos concedo libens, concedo racemos,
Sit Vitis modò ſalva mihi, ſerpatq̀; per Ulmum
Ambitioſa ſuam, lætisq̀; amplexibus illam
Fertilis Uvarum exhilaret, præſtetq̀; decorem.
Das iſt:
Die Rebn vnd Trauben thu ich gebn/
Wenn nur der Weinſtock mir bleibt lebn/
Welcher ſich fruchtbarlich ausbreit/
Vnd Trauben giebt zu ander zeit.
Darumb/ lieben Eheleute/ betet von hertzen vmb ewer
langes leben/ ſo fern es euch ſelig/ Doch/ genung auch von
des hochbetruͤbten Herrn Wittwers zeugnuͤs:
3. Denn
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |