Friese, Abraham: Christliche Leichpredigt. Liegnitz, 1616.der HErr selber solches Exod. 22. Zach. 13. vnd anders- 1. Denn Erstlich verheisset Er praesentiam, seine Psal. 23. E
der HErr ſelber ſolches Exod. 22. Zach. 13. vnd anders- 1. Denn Erſtlich verheiſſet Er præſentiam, ſeine Pſal. 23. E
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0033" n="[33]"/> der HErr ſelber ſolches <hi rendition="#aq">Exod. 22. Zach.</hi> 13. vnd anders-<lb/> wo bezeuget/ Denn das <hi rendition="#fr">Gebet</hi> der Gleubigen iſt der Him-<lb/> melſchluͤſſel/ 1. <hi rendition="#aq">Reg. 18. Jacob.</hi> 5. Es trucknet das Meer<lb/> aus/ <hi rendition="#aq">Exod.</hi> 14. Es leſt das Fewer nicht brennen/ <hi rendition="#aq">Dan.</hi> 3.<lb/> Es macht daß die Sonne mus ſtille ſtehen/ <hi rendition="#aq">Joſuæ</hi> 10. vnd<lb/> zu ruͤcke gehen/ 2. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 20. Daher <hi rendition="#aq">Auguſtinus Tom. 10.<lb/> Col. 1089. lit. B. Sermone 226. de tempore</hi> ſaget:<lb/><hi rendition="#aq">Oratio Juſti clavis cœli eſt, aſcendit precatio, & de-<lb/> ſcendit <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Dei</hi></hi> commiſeratio. Licet alta ſit terra, al-<lb/> tum cœlum, audit tamen <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Deus</hi></hi> hominis lingvam, ſi<lb/> mundam habeat conſcientiam.</hi> Das iſt: Das Gebet<lb/> des Gerechten iſt der Schluͤſſel des Himmels/ das Gebet<lb/> ſteiget hinauf/ Gottes Barmhertzigkeit koͤmbt herab. Deñ<lb/> ob wol die Erde breit/ vnd der Himmel hoch iſt/ ſo erhoͤret<lb/> doch Gott des Menſchen Zunge/ ſo er nur ein rein gewiſ-<lb/> ſen hat. Ja wie Sirach ſaget am 35. Capittel; Das Gebet<lb/> der Elenden dringet durch die Wolcken/ leſt nicht abe/ biß<lb/> es hinzu komme/ vnd hoͤret nicht auf/ biß der Hoͤchſte drein<lb/> ſehe/ Darumb wir vns auch wie Daniel <hi rendition="#aq">cap.</hi> 6. nichts dar-<lb/> von ſollen abwenden laſſen/ Denn Gott erhoͤret das Gebet<lb/><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 65. hilfft vnd errettet die ſeinen. Darumb Er in abge-<lb/> leſenen Worten ſehr troͤſtlichen vns Siebenerley/ ſo wir zu<lb/> hoffen/ <hi rendition="#fr">mit geduld zu erwarten/</hi> vnd feſtiglich zu gleuben/<lb/><hi rendition="#fr">verheiſſet</hi> vnd zuſaget/ So Ewer Liebe mercken vnd behal-<lb/> ten wolte.</p><lb/> <div n="4"> <head>1.</head> <p><hi rendition="#fr">Denn Erſtlich verheiſſet Er</hi><hi rendition="#aq">præſentiam,</hi><hi rendition="#fr">ſeine</hi><lb/> gewiſſe <hi rendition="#fr">Gegenwart/</hi> daß er nur nicht von fernen vns wolle<lb/> anſehen/ ſondern in <hi rendition="#fr">der Noth bey vns ſein.</hi> Denn er ſihet<lb/> das Elende der Armen/ vnd hoͤret jhr verlangen/ <hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 10.<lb/> Ja iſt bey vns/ wenn wir auch im finſtern Thale wandeln/<lb/> <fw type="sig" place="bottom">E</fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi><hi rendition="#i">2</hi>3.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[33]/0033]
der HErr ſelber ſolches Exod. 22. Zach. 13. vnd anders-
wo bezeuget/ Denn das Gebet der Gleubigen iſt der Him-
melſchluͤſſel/ 1. Reg. 18. Jacob. 5. Es trucknet das Meer
aus/ Exod. 14. Es leſt das Fewer nicht brennen/ Dan. 3.
Es macht daß die Sonne mus ſtille ſtehen/ Joſuæ 10. vnd
zu ruͤcke gehen/ 2. Reg. 20. Daher Auguſtinus Tom. 10.
Col. 1089. lit. B. Sermone 226. de tempore ſaget:
Oratio Juſti clavis cœli eſt, aſcendit precatio, & de-
ſcendit Dei commiſeratio. Licet alta ſit terra, al-
tum cœlum, audit tamen Deus hominis lingvam, ſi
mundam habeat conſcientiam. Das iſt: Das Gebet
des Gerechten iſt der Schluͤſſel des Himmels/ das Gebet
ſteiget hinauf/ Gottes Barmhertzigkeit koͤmbt herab. Deñ
ob wol die Erde breit/ vnd der Himmel hoch iſt/ ſo erhoͤret
doch Gott des Menſchen Zunge/ ſo er nur ein rein gewiſ-
ſen hat. Ja wie Sirach ſaget am 35. Capittel; Das Gebet
der Elenden dringet durch die Wolcken/ leſt nicht abe/ biß
es hinzu komme/ vnd hoͤret nicht auf/ biß der Hoͤchſte drein
ſehe/ Darumb wir vns auch wie Daniel cap. 6. nichts dar-
von ſollen abwenden laſſen/ Denn Gott erhoͤret das Gebet
Pſal. 65. hilfft vnd errettet die ſeinen. Darumb Er in abge-
leſenen Worten ſehr troͤſtlichen vns Siebenerley/ ſo wir zu
hoffen/ mit geduld zu erwarten/ vnd feſtiglich zu gleuben/
verheiſſet vnd zuſaget/ So Ewer Liebe mercken vnd behal-
ten wolte.
1.Denn Erſtlich verheiſſet Er præſentiam, ſeine
gewiſſe Gegenwart/ daß er nur nicht von fernen vns wolle
anſehen/ ſondern in der Noth bey vns ſein. Denn er ſihet
das Elende der Armen/ vnd hoͤret jhr verlangen/ Pſal. 10.
Ja iſt bey vns/ wenn wir auch im finſtern Thale wandeln/
Pſal. 23.
E
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |