Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leyser, Polycarp: Leichpredigt/ Aus dem Sprüchlein Syrachs. Leipzig, 1620.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leichpredigt.
gelahrte Hern M. Lucas Walther Diaconus
allda/ vnd wolverdienter Prediger zu S. Eli-
sabeth.

Seine Mutter die Erbare vnd Tugend-
same Fraw Martha Bognerin/ eines ehrli-
chen Geschlechtes daselbst/ welche beyde noch
im Leben/ vnd durch diesen vnverhofften To-
desfall jhres Sohns/ nicht wenig sich betrü-
ben werden/ Denn Kinder kommen doch von
Hertzen/ vnd gehen wider zu Hertzen/ welches
ein Vater Hertz am besten verstehet.

Sie haben aber diesen jhren Sohn/ als-
bald zur heiligen Tauff befördert/ daß er vn-
ter die Zahl der Christen gezehlet/ vnnd das
Erbe des ewigen Lebens zu hoffen hat/ Auch
hernach im Catechismo/ im Gebet also vnter-
richtet/ daß er seines Glaubens Rechenschafft
zu geben/ bereit war.

Neben dem haben sie darnach getrach-
tet/ daß er kein Müssiggänger würde/ son-
dern von Jugend zur Arbeit gehalten/ nicht
allein in der Schulen die initia linguarum &
artium
zu lernen gethan/ Sondern auch zu
Hauß mit der privat Institution, vnd Hauß-

disci-

Chriſtliche Leichpredigt.
gelahrte Hern M. Lucas Walther Diaconus
allda/ vnd wolverdienter Prediger zu S. Eli-
ſabeth.

Seine Mutter die Erbare vnd Tugend-
ſame Fraw Martha Bognerin/ eines ehrli-
chen Geſchlechtes daſelbſt/ welche beyde noch
im Leben/ vnd durch dieſen vnverhofften To-
desfall jhres Sohns/ nicht wenig ſich betruͤ-
ben werden/ Denn Kinder kommen doch von
Hertzen/ vnd gehen wider zu Hertzen/ welches
ein Vater Hertz am beſten verſtehet.

Sie haben aber dieſen jhren Sohn/ als-
bald zur heiligen Tauff befoͤrdert/ daß er vn-
ter die Zahl der Chriſten gezehlet/ vnnd das
Erbe des ewigen Lebens zu hoffen hat/ Auch
hernach im Catechiſmo/ im Gebet alſo vnter-
richtet/ daß er ſeines Glaubens Rechenſchafft
zu geben/ bereit war.

Neben dem haben ſie darnach getrach-
tet/ daß er kein Muͤſſiggaͤnger wuͤrde/ ſon-
dern von Jugend zur Arbeit gehalten/ nicht
allein in der Schulen die initia linguarum &
artium
zu lernen gethan/ Sondern auch zu
Hauß mit der privat Inſtitution, vnd Hauß-

diſci-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0031" n="[31]"/><fw place="top" type="header">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</fw><lb/>
gelahrte Hern <hi rendition="#aq">M. Lucas</hi> Walther <hi rendition="#aq">Diaconus</hi><lb/>
allda/ vnd wolverdienter Prediger zu S. Eli-<lb/>
&#x017F;abeth.</p><lb/>
          <p>Seine Mutter die Erbare vnd Tugend-<lb/>
&#x017F;ame Fraw Martha Bognerin/ eines ehrli-<lb/>
chen Ge&#x017F;chlechtes da&#x017F;elb&#x017F;t/ welche beyde noch<lb/>
im Leben/ vnd durch die&#x017F;en vnverhofften To-<lb/>
desfall jhres Sohns/ nicht wenig &#x017F;ich betru&#x0364;-<lb/>
ben werden/ Denn Kinder kommen doch von<lb/>
Hertzen/ vnd gehen wider zu Hertzen/ welches<lb/>
ein Vater Hertz am be&#x017F;ten ver&#x017F;tehet.</p><lb/>
          <p>Sie haben aber die&#x017F;en jhren Sohn/ als-<lb/>
bald zur heiligen Tauff befo&#x0364;rdert/ daß er vn-<lb/>
ter die Zahl der Chri&#x017F;ten gezehlet/ vnnd das<lb/>
Erbe des ewigen Lebens zu hoffen hat/ Auch<lb/>
hernach im Catechi&#x017F;mo/ im Gebet al&#x017F;o vnter-<lb/>
richtet/ daß er &#x017F;eines Glaubens Rechen&#x017F;chafft<lb/>
zu geben/ bereit war.</p><lb/>
          <p>Neben dem haben &#x017F;ie darnach getrach-<lb/>
tet/ daß er kein Mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;igga&#x0364;nger wu&#x0364;rde/ &#x017F;on-<lb/>
dern von Jugend zur Arbeit gehalten/ nicht<lb/>
allein in der Schulen die <hi rendition="#aq">initia linguarum &amp;<lb/>
artium</hi> zu lernen gethan/ Sondern auch zu<lb/>
Hauß mit der <hi rendition="#aq">privat In&#x017F;titution,</hi> vnd Hauß-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">di&#x017F;ci-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[31]/0031] Chriſtliche Leichpredigt. gelahrte Hern M. Lucas Walther Diaconus allda/ vnd wolverdienter Prediger zu S. Eli- ſabeth. Seine Mutter die Erbare vnd Tugend- ſame Fraw Martha Bognerin/ eines ehrli- chen Geſchlechtes daſelbſt/ welche beyde noch im Leben/ vnd durch dieſen vnverhofften To- desfall jhres Sohns/ nicht wenig ſich betruͤ- ben werden/ Denn Kinder kommen doch von Hertzen/ vnd gehen wider zu Hertzen/ welches ein Vater Hertz am beſten verſtehet. Sie haben aber dieſen jhren Sohn/ als- bald zur heiligen Tauff befoͤrdert/ daß er vn- ter die Zahl der Chriſten gezehlet/ vnnd das Erbe des ewigen Lebens zu hoffen hat/ Auch hernach im Catechiſmo/ im Gebet alſo vnter- richtet/ daß er ſeines Glaubens Rechenſchafft zu geben/ bereit war. Neben dem haben ſie darnach getrach- tet/ daß er kein Muͤſſiggaͤnger wuͤrde/ ſon- dern von Jugend zur Arbeit gehalten/ nicht allein in der Schulen die initia linguarum & artium zu lernen gethan/ Sondern auch zu Hauß mit der privat Inſtitution, vnd Hauß- diſci-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/525080
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/525080/31
Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Leichpredigt/ Aus dem Sprüchlein Syrachs. Leipzig, 1620, S. [31]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/525080/31>, abgerufen am 03.12.2024.