Spangenberg, Wolfhart: Leichpredig/ Bey der trawrigen Leich Begängniß. [Buchbach], 1613.Klag Spruch. Wie ein Gärtner im Garten seinDie wolriechenden Blümlein rein Abbricht/ die er will das sie fein Versetzt werden zu eim Kräntzlein; Also bricht Gott/ nach seiner art/ Gering Blümlein der Jugend zart: Das er damit auch zier zugleich Die Seeligkeit im Himmelreich. Also auff Gottes Bfehl allein Johan-Jochim von Stetten fein/ Hat begehrt eylend auch zukommen Jnn das Himmelreich zu den Frommen. Vnd ist nunmehr gar nah verwand Der Engel Chor/ da er zuhand Jnns Himmels Saal Lobt im vettrawen Gott/ den er hinfort thut anschawen. Ein Anders Johann-Joachim von Stetten/ etc. zu seiner Liebsten vnd hochbetrübtesten Mutter. WOlan! O liebe Mutter mein/ Last doch ewr trawrigs Klagen sein! Last ab! vnd plaget nit mit schmertz So lang ewr hart betrübtes Hertz. Dann Jch bin nicht verlohrn zur stund. Sondern hab nur abglegt jetzund. Meins Krancken Leibes Leichnam eben: Jetzt führ ich recht ein Newes Leben. Mein reiner Geist ist nicht der gstalt Jm dünnen Lufft verschwunden balt Wie ein Rauch von deß Fewers Flamm/ Gen Himmel zeucht verfleugt allsam. Durch hülff Christi/ hab Jch zur stunden/ Mit Triumph den Todt vberwunden. Mein Frewden Gsang sing Jch mit Schall/ Mit deß Himmels Jnnwohnern all. Kein D ij
Klag Spruch. Wie ein Gaͤrtner im Garten ſeinDie wolriechenden Bluͤmlein rein Abbricht/ die er will das ſie fein Verſetzt werden zu eim Kraͤntzlein; Alſo bricht Gott/ nach ſeiner art/ Gering Bluͤmlein der Jugend zart: Das er damit auch zier zugleich Die Seeligkeit im Himmelreich. Alſo auff Gottes Bfehl allein Johan-Jochim von Stetten fein/ Hat begehrt eylend auch zukommen Jnn das Himmelreich zu den Frommen. Vnd iſt nunmehr gar nah verwand Der Engel Chor/ da er zuhand Jnns Himmels Saal Lobt im vettrawen Gott/ den er hinfort thut anſchawen. Ein Anders Johann-Joachim von Stetten/ ꝛc. zu ſeiner Liebſten vnd hochbetruͤbteſten Mutter. WOlan! O liebe Mutter mein/ Laſt doch ewr trawrigs Klagen ſein! Laſt ab! vnd plaget nit mit ſchmertz So lang ewr hart betruͤbtes Hertz. Dann Jch bin nicht verlohrn zur ſtund. Sondern hab nur abglegt jetzund. Meins Krancken Leibes Leichnam eben: Jetzt fuͤhr ich recht ein Newes Leben. Mein reiner Geiſt iſt nicht der gſtalt Jm duͤnnen Lufft verſchwunden balt Wie ein Rauch von deß Fewers Flamm/ Gen Himmel zeucht verfleugt allſam. Durch huͤlff Chriſti/ hab Jch zur ſtunden/ Mit Triumph den Todt vberwunden. Mein Frewden Gſang ſing Jch mit Schall/ Mit deß Himmels Jnnwohnern all. Kein D ij
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Klag Spruch.
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Alſo bricht Gott/ nach ſeiner art/
Gering Bluͤmlein der Jugend zart:
Das er damit auch zier zugleich
Die Seeligkeit im Himmelreich.
Alſo auff Gottes Bfehl allein
Johan-Jochim von Stetten fein/
Hat begehrt eylend auch zukommen
Jnn das Himmelreich zu den Frommen.
Vnd iſt nunmehr gar nah verwand
Der Engel Chor/ da er zuhand
Jnns Himmels Saal Lobt im vettrawen
Gott/ den er hinfort thut anſchawen.
Ein Anders
Johann-Joachim von Stetten/ ꝛc. zu ſeiner
Liebſten vnd hochbetruͤbteſten Mutter.
WOlan! O liebe Mutter mein/
Laſt doch ewr trawrigs Klagen ſein!
Laſt ab! vnd plaget nit mit ſchmertz
So lang ewr hart betruͤbtes Hertz.
Dann Jch bin nicht verlohrn zur ſtund.
Sondern hab nur abglegt jetzund.
Meins Krancken Leibes Leichnam eben:
Jetzt fuͤhr ich recht ein Newes Leben.
Mein reiner Geiſt iſt nicht der gſtalt
Jm duͤnnen Lufft verſchwunden balt
Wie ein Rauch von deß Fewers Flamm/
Gen Himmel zeucht verfleugt allſam.
Durch huͤlff Chriſti/ hab Jch zur ſtunden/
Mit Triumph den Todt vberwunden.
Mein Frewden Gſang ſing Jch mit Schall/
Mit deß Himmels Jnnwohnern all.
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