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Spangenberg, Wolfhart: Leichpredig/ Bey der trawrigen Leich Begängniß. [Buchbach], 1613.

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KlagSpruch.
Ohn vnderlaß red mit mir fein
(Sag Jch Euch liebe Mutter mein)
Mein lieber Vatter/ ja zur frist
Mein Bruder auch zugegen ist.
Frewdig stehn auch an meine Seit
Mein liebe Vettern jederzeit/
Empfahen mich an diesem Ort/
Geben mir die freundlichsten Wort.
Ja in diesem Himmlischen Saal/
Meine liebe Basen auch zumahl
Empfahen mich in diesem Leben!
Vnd die süssesten Wort mir geben.
Balt mein Groß Vatter vnd Ahnlein
Auch andre deren viel da sein
Empfahen mich: Vnd so fort an
Jhr Lieblich Gespräch mit mir han/
Vnd bezeugen mit jhrer Red
Ein grosse Frewd die nicht vergeht:
Vnd da mag keine Trawrigkeit
Platz haben/ ja zu keiner zeit.
Daher gedenck Jch dran nicht mehr
Was Jch gelitten hab so schwehr
Jn der Jrrdischen Welt. Dann je
Die gröste Frewd mir bleibt allhie
Dann all die Gott Züchtiget hart
Die hält Er recht nach Vatters art/
Jn seiner Gnad: Ja also fein
Probirt Er die Erwehlten sein.
Es ist drumb nicht ein Zeichen schlechts
Deß Zorns vnd Grims Göttlichen Rechts
Wann Gott einen beschwehret fast/
Mit einer harten Kranckheit Last:
Gott schlegt die Frommen wol zur stund
Doch heilt Er die Er hat Verwundt.
Dann Gotts Gericht hebt an geschwind
An denen die geheyligt sind.
Mir
D iij
KlagSpruch.
Ohn vnderlaß red mit mir fein
(Sag Jch Euch liebe Mutter mein)
Mein lieber Vatter/ ja zur friſt
Mein Bruder auch zugegen iſt.
Frewdig ſtehn auch an meine Seit
Mein liebe Vettern jederzeit/
Empfahen mich an dieſem Ort/
Geben mir die freundlichſten Wort.
Ja in dieſem Himmliſchen Saal/
Meine liebe Baſen auch zumahl
Empfahen mich in dieſem Leben!
Vnd die ſuͤſſeſten Wort mir geben.
Balt mein Groß Vatter vnd Ahnlein
Auch andre deren viel da ſein
Empfahen mich: Vnd ſo fort an
Jhr Lieblich Geſpraͤch mit mir han/
Vnd bezeugen mit jhrer Red
Ein groſſe Frewd die nicht vergeht:
Vnd da mag keine Trawrigkeit
Platz haben/ ja zu keiner zeit.
Daher gedenck Jch dran nicht mehr
Was Jch gelitten hab ſo ſchwehr
Jn der Jrꝛdiſchen Welt. Dann je
Die groͤſte Frewd mir bleibt allhie
Dann all die Gott Zuͤchtiget hart
Die haͤlt Er recht nach Vatters art/
Jn ſeiner Gnad: Ja alſo fein
Probirt Er die Erwehlten ſein.
Es iſt drumb nicht ein Zeichen ſchlechts
Deß Zorns vnd Grims Goͤttlichen Rechts
Wann Gott einen beſchwehret faſt/
Mit einer harten Kranckheit Laſt:
Gott ſchlegt die Frommen wol zur ſtund
Doch heilt Er die Er hat Verwundt.
Dann Gotts Gericht hebt an geſchwind
An denen die geheyligt ſind.
Mir
D iij
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[[29]/0029] KlagSpruch. Ohn vnderlaß red mit mir fein (Sag Jch Euch liebe Mutter mein) Mein lieber Vatter/ ja zur friſt Mein Bruder auch zugegen iſt. Frewdig ſtehn auch an meine Seit Mein liebe Vettern jederzeit/ Empfahen mich an dieſem Ort/ Geben mir die freundlichſten Wort. Ja in dieſem Himmliſchen Saal/ Meine liebe Baſen auch zumahl Empfahen mich in dieſem Leben! Vnd die ſuͤſſeſten Wort mir geben. Balt mein Groß Vatter vnd Ahnlein Auch andre deren viel da ſein Empfahen mich: Vnd ſo fort an Jhr Lieblich Geſpraͤch mit mir han/ Vnd bezeugen mit jhrer Red Ein groſſe Frewd die nicht vergeht: Vnd da mag keine Trawrigkeit Platz haben/ ja zu keiner zeit. Daher gedenck Jch dran nicht mehr Was Jch gelitten hab ſo ſchwehr Jn der Jrꝛdiſchen Welt. Dann je Die groͤſte Frewd mir bleibt allhie Dann all die Gott Zuͤchtiget hart Die haͤlt Er recht nach Vatters art/ Jn ſeiner Gnad: Ja alſo fein Probirt Er die Erwehlten ſein. Es iſt drumb nicht ein Zeichen ſchlechts Deß Zorns vnd Grims Goͤttlichen Rechts Wann Gott einen beſchwehret faſt/ Mit einer harten Kranckheit Laſt: Gott ſchlegt die Frommen wol zur ſtund Doch heilt Er die Er hat Verwundt. Dann Gotts Gericht hebt an geſchwind An denen die geheyligt ſind. Mir D iij

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Zitationshilfe: Spangenberg, Wolfhart: Leichpredig/ Bey der trawrigen Leich Begängniß. [Buchbach], 1613, S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526006/29>, abgerufen am 30.04.2024.