Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Janticovius, Lucas: Göttlicher Liebe vnd Gnaden Spiegel. Frankfurt (Oder), 1612.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leichpredigt.
nebest seinem vielgeliebten Bruder Sigmund von der
Marwitz seligen/ vnnd Hansen vnnd Friderichen von
Schönbecken fleissig informiret. Wie aber auch wol-
gedachter Herr Doctor Joh. Mitio seiner gelegenheit
nach ad continuandum studium Juris seinen Dienst
resigniret, ist er nebest Hansen vnnd Friderichen von
Schönbecken einem andern Praeceptori Joachimo
Maistero
vntergeben/ vnd nach der Freystadt in Schle-
sien/ folgig nach Freyberg in Meissen vnd endlich nach
Zeitz geschicket worden/ da auch eine zimliche zeit in sei-
nen studijs zugebracht. Nachmals hat er den Herrn
Doctorem Johannem Mitionem wieder zu sich be-
kommen/ do er dann nach Franckfurt auff die löbliche
Universitet verschicket/ vnd etliche Jahr seinen studijs
obgelegen. Als er nun in seinen studijs einen solchen
profectum durch Göttliche verleihung erlanget/ daß
er nicht allein Latinam linguam, sondern auch die
fundamenta Juris gefast/ vnd so viel studieret/ als ei-
ner Adelichen Person nötig. So hat er sich auch als
eine Rictermessige Person erzeiget/ vnd seinen VorEl-
tern nichts zuvor geben wollen/ vnd ist mit vor Cölln am
Rhein/ nach mals auch Anno 1583. mit in Franckreich
gezogen/ darin er fast 2. Jahr zugebracht. Wie aber
sein vielgeliebter Vater in seinem Abwesen mit tode ab-
gangen/ vnd Anno 1585. wieder zu hause angelanget/
hat er sich der Haußhaltung vnterfangen müssen/ die er
auch in vita solitaria fast 2. Jar löblichen verwaltet.

II. Respectu eugamias ist er auch ein züchtiger
vnd Ehrliebender Eheman/ ein liebreicher/ trewer vnd
sorgfeltiger Vater gewesen. Dann er Anno 1587. et-

wa 14.

Chriſtliche Leichpredigt.
nebeſt ſeinem vielgeliebten Bruder Sigmund von der
Marwitz ſeligen/ vnnd Hanſen vnnd Friderichen von
Schoͤnbecken fleiſsig informiret. Wie aber auch wol-
gedachter Herr Doctor Joh. Mitio ſeiner gelegenheit
nach ad continuandum ſtudium Juris ſeinen Dienſt
reſigniret, iſt er nebeſt Hanſen vnnd Friderichen von
Schoͤnbecken einem andern Præceptori Joachimo
Maiſtero
vntergeben/ vnd nach der Freyſtadt in Schle-
ſien/ folgig nach Freyberg in Meiſſen vnd endlich nach
Zeitz geſchicket worden/ da auch eine zimliche zeit in ſei-
nen ſtudijs zugebracht. Nachmals hat er den Herrn
Doctorem Johannem Mitionem wieder zu ſich be-
kommen/ do er dann nach Franckfurt auff die loͤbliche
Univerſitet verſchicket/ vnd etliche Jahr ſeinen ſtudijs
obgelegen. Als er nun in ſeinen ſtudijs einen ſolchen
profectum durch Goͤttliche verleihung erlanget/ daß
er nicht allein Latinam linguam, ſondern auch die
fundamenta Juris gefaſt/ vnd ſo viel ſtudieret/ als ei-
ner Adelichen Perſon noͤtig. So hat er ſich auch als
eine Rictermeſsige Perſon erzeiget/ vnd ſeinen VorEl-
tern nichts zuvor geben wollen/ vnd iſt mit vor Coͤlln am
Rhein/ nach mals auch Anno 1583. mit in Franckreich
gezogen/ darin er faſt 2. Jahr zugebracht. Wie aber
ſein vielgeliebter Vater in ſeinem Abweſen mit tode ab-
gangen/ vnd Anno 1585. wieder zu hauſe angelanget/
hat er ſich der Haußhaltung vnterfangen muͤſſen/ die er
auch in vita ſolitaria faſt 2. Jar loͤblichen verwaltet.

II. Reſpectu ἐυγαμίας iſt er auch ein zuͤchtiger
vnd Ehrliebender Eheman/ ein liebreicher/ trewer vnd
ſorgfeltiger Vater geweſen. Dann er Anno 1587. et-

wa 14.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0047" n="[47]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/>
nebe&#x017F;t &#x017F;einem vielgeliebten Bruder Sigmund von der<lb/>
Marwitz &#x017F;eligen/ vnnd Han&#x017F;en vnnd Friderichen von<lb/>
Scho&#x0364;nbeck<choice><abbr>e&#x0303;</abbr><expan>en</expan></choice> flei&#x017F;sig <hi rendition="#aq">informiret.</hi> Wie aber auch wol-<lb/>
gedachter Herr <hi rendition="#aq">Doctor Joh. Mitio</hi> &#x017F;einer gelegenheit<lb/>
nach <hi rendition="#aq">ad continuandum &#x017F;tudium Juris</hi> &#x017F;einen Dien&#x017F;t<lb/><hi rendition="#aq">re&#x017F;igniret,</hi> i&#x017F;t er nebe&#x017F;t Han&#x017F;en vnnd Friderichen von<lb/>
Scho&#x0364;nbecken einem andern <hi rendition="#aq">Præceptori Joachimo<lb/>
Mai&#x017F;tero</hi> vntergeben/ vnd nach der Frey&#x017F;tadt in Schle-<lb/>
&#x017F;ien/ folgig nach Freyberg in Mei&#x017F;&#x017F;en vnd endlich nach<lb/>
Zeitz ge&#x017F;chicket worden/ da auch eine zimliche zeit in &#x017F;ei-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">&#x017F;tudijs</hi> zugebracht. Nachmals hat er den Herrn<lb/><hi rendition="#aq">Doctorem Johannem Mitionem</hi> wieder zu &#x017F;ich be-<lb/>
kommen/ do er dann nach Franckfurt auff die lo&#x0364;bliche<lb/><hi rendition="#aq">Univer&#x017F;itet</hi> ver&#x017F;chicket/ vnd etliche Jahr &#x017F;einen <hi rendition="#aq">&#x017F;tudijs</hi><lb/>
obgelegen. Als er nun in &#x017F;einen <hi rendition="#aq">&#x017F;tudijs</hi> einen &#x017F;olchen<lb/><hi rendition="#aq">profectum</hi> durch Go&#x0364;ttliche verleihung erlanget/ daß<lb/>
er nicht allein <hi rendition="#aq">Latinam linguam,</hi> &#x017F;ondern auch die<lb/><hi rendition="#aq">fundamenta Juris</hi> gefa&#x017F;t/ vnd &#x017F;o viel &#x017F;tudieret/ als ei-<lb/>
ner Adelichen Per&#x017F;on no&#x0364;tig. So hat er &#x017F;ich auch als<lb/>
eine Ricterme&#x017F;sige Per&#x017F;on erzeiget/ vnd &#x017F;einen VorEl-<lb/>
tern nichts zuvor geben wollen/ v<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nd</expan></choice> i&#x017F;t mit vor Co&#x0364;lln am<lb/>
Rhein/ nach mals auch <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1583. mit in Franckreich<lb/>
gezogen/ darin er fa&#x017F;t 2. Jahr zugebracht. Wie aber<lb/>
&#x017F;ein vielgeliebter Vater in &#x017F;einem Abwe&#x017F;en mit tode ab-<lb/>
gangen/ vnd <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1585. wieder zu hau&#x017F;e angelanget/<lb/>
hat er &#x017F;ich der Haußhaltung vnterfangen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ die er<lb/>
auch <hi rendition="#aq">in vita &#x017F;olitaria</hi> fa&#x017F;t 2. Jar lo&#x0364;blichen verwaltet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi> Re&#x017F;pectu</hi> &#x1F10;&#x03C5;&#x03B3;&#x03B1;&#x03BC;&#x03AF;&#x03B1;&#x03C2; i&#x017F;t er auch ein zu&#x0364;chtiger<lb/>
vnd Ehrliebender Eheman/ ein liebreicher/ trewer vnd<lb/>
&#x017F;orgfeltiger Vater gewe&#x017F;en. Dann er <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1587. et-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wa 14.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[47]/0047] Chriſtliche Leichpredigt. nebeſt ſeinem vielgeliebten Bruder Sigmund von der Marwitz ſeligen/ vnnd Hanſen vnnd Friderichen von Schoͤnbeckẽ fleiſsig informiret. Wie aber auch wol- gedachter Herr Doctor Joh. Mitio ſeiner gelegenheit nach ad continuandum ſtudium Juris ſeinen Dienſt reſigniret, iſt er nebeſt Hanſen vnnd Friderichen von Schoͤnbecken einem andern Præceptori Joachimo Maiſtero vntergeben/ vnd nach der Freyſtadt in Schle- ſien/ folgig nach Freyberg in Meiſſen vnd endlich nach Zeitz geſchicket worden/ da auch eine zimliche zeit in ſei- nen ſtudijs zugebracht. Nachmals hat er den Herrn Doctorem Johannem Mitionem wieder zu ſich be- kommen/ do er dann nach Franckfurt auff die loͤbliche Univerſitet verſchicket/ vnd etliche Jahr ſeinen ſtudijs obgelegen. Als er nun in ſeinen ſtudijs einen ſolchen profectum durch Goͤttliche verleihung erlanget/ daß er nicht allein Latinam linguam, ſondern auch die fundamenta Juris gefaſt/ vnd ſo viel ſtudieret/ als ei- ner Adelichen Perſon noͤtig. So hat er ſich auch als eine Rictermeſsige Perſon erzeiget/ vnd ſeinen VorEl- tern nichts zuvor geben wollen/ vñ iſt mit vor Coͤlln am Rhein/ nach mals auch Anno 1583. mit in Franckreich gezogen/ darin er faſt 2. Jahr zugebracht. Wie aber ſein vielgeliebter Vater in ſeinem Abweſen mit tode ab- gangen/ vnd Anno 1585. wieder zu hauſe angelanget/ hat er ſich der Haußhaltung vnterfangen muͤſſen/ die er auch in vita ſolitaria faſt 2. Jar loͤblichen verwaltet. II. Reſpectu ἐυγαμίας iſt er auch ein zuͤchtiger vnd Ehrliebender Eheman/ ein liebreicher/ trewer vnd ſorgfeltiger Vater geweſen. Dann er Anno 1587. et- wa 14.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/527028
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/527028/47
Zitationshilfe: Janticovius, Lucas: Göttlicher Liebe vnd Gnaden Spiegel. Frankfurt (Oder), 1612, S. [47]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527028/47>, abgerufen am 03.12.2024.