Janticovius, Lucas: Göttlicher Liebe vnd Gnaden Spiegel. Frankfurt (Oder), 1612.Christliche Leichpredigt. daraus sie durch die Praeceptores examiniret worden.Vnnd seyn in jhren studijs die 2. eltesten jungen Jun- ckern Georg vnd Moritz von der Marwitz so feliciter durch Göttliche vorleihung fortgeschritten/ daß sie nu- mehr vornehme löbliche Academias, Franckfurt/ Straßburgk/ Giessen vnd Heidelbergk mit nutz vnnd frommen besucht/ vnnd so viel in Sprachen/ Sitten/ vnd andern Adelichen vnnd Ritterlichen Exercitijs, so einer Rittermessigen Adelichen Person zu wissen nötig/ erfahren vnd gelernet/ das sie dessen bey männiglichen Ruhm vnd Lob haben können. So hat auch wolge- dachter Juncker seliger nicht wenig vor die andern jun- gen Söhne Sigmundt vnnd David von der Marwitz sorge getragen/ Dann er denselben auch allhie daheim einen gelahrten Praeceptorem in die 7. Jahr gehal- ten/ sich auch bemühet/ daß er dieselbe bey der Fürstli- chen jungen Herrschafft vnsers Gnädigsten Chur vnd Landes Fürsten etc. Herren Söhnen den Marckgraffen zu Brandenburg zur Auffwartung vntergebracht/ da sie denn zugleich auch jhres studierens abwarten können. Den jüngsten Baltzer Friderich wird GOtt auch ver- sorgen. Daß also wolgedachter Juncker seliger an sei- nen lieben Söhnen/ was zu Erbawung/ Auffnehmen/ Zier vnnd Erhaltung jhres Adelichen Standes nötig/ nichts mangeln lassen, Jnmassen er dann wol erwogen/ was der Poet sagt: didicisse fideliter artes, Vnd was D. Bernhardus sagt:Bernhardus. Tugendt G
Chriſtliche Leichpredigt. daraus ſie durch die Præceptores examiniret worden.Vnnd ſeyn in jhren ſtudijs die 2. elteſten jungen Jun- ckern Georg vnd Moritz von der Marwitz ſo feliciter durch Goͤttliche vorleihung fortgeſchritten/ daß ſie nu- mehr vornehme loͤbliche Academias, Franckfurt/ Straßburgk/ Gieſſen vnd Heidelbergk mit nutz vnnd frommen beſucht/ vnnd ſo viel in Sprachen/ Sitten/ vnd andern Adelichen vnnd Ritterlichen Exercitijs, ſo einer Rittermeſsigen Adelichen Perſon zu wiſſen noͤtig/ erfahren vnd gelernet/ das ſie deſſen bey maͤnniglichen Ruhm vnd Lob haben koͤnnen. So hat auch wolge- dachter Juncker ſeliger nicht wenig vor die andern jun- gen Soͤhne Sigmundt vnnd David von der Marwitz ſorge getragen/ Dann er denſelben auch allhie daheim einen gelahrten Præceptorem in die 7. Jahr gehal- ten/ ſich auch bemuͤhet/ daß er dieſelbe bey der Fuͤrſtli- chen jungen Herrſchafft vnſers Gnaͤdigſten Chur vnd Landes Fuͤrſten etc. Herren Soͤhnen den Marckgraffen zu Brandenburg zur Auffwartung vntergebracht/ da ſie denn zugleich auch jhres ſtudierens abwarten koͤnnen. Den juͤngſten Baltzer Friderich wird GOtt auch ver- ſorgen. Daß alſo wolgedachter Juncker ſeliger an ſei- nen lieben Soͤhnen/ was zu Erbawung/ Auffnehmen/ Zier vnnd Erhaltung jhres Adelichen Standes noͤtig/ nichts mangeln laſſen, Jnmaſſen er dann wol erwogen/ was der Poët ſagt: didiciſſe fideliter artes, Vnd was D. Bernhardus ſagt:Bernhardus. Tugendt G
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0049" n="[49]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/> daraus ſie durch die <hi rendition="#aq">Præceptores examiniret</hi> word<choice><abbr>ẽ</abbr><expan>en</expan></choice>.<lb/> Vnnd ſeyn in jhren <hi rendition="#aq">ſtudijs</hi> die 2. elteſten jungen Jun-<lb/> ckern Georg vnd Moritz von der Marwitz ſo <hi rendition="#aq">feliciter</hi><lb/> durch Goͤttliche vorleihung fortgeſchritten/ daß ſie nu-<lb/> mehr vornehme loͤbliche <hi rendition="#aq">Academias,</hi> Franckfurt/<lb/> Straßburgk/ Gieſſen vnd Heidelbergk mit nutz vnnd<lb/> frommen beſucht/ vnnd ſo viel in Sprachen/ Sitten/<lb/> vnd andern Adelichen vnnd Ritterlichen <hi rendition="#aq">Exercitijs,</hi> ſo<lb/> einer Rittermeſsigen Adelichen Perſon zu wiſſen noͤtig/<lb/> erfahren vnd gelernet/ das ſie deſſen bey maͤnniglichen<lb/> Ruhm vnd Lob haben koͤnnen. So hat auch wolge-<lb/> dachter Juncker ſeliger nicht wenig vor die andern jun-<lb/> gen Soͤhne Sigmundt vnnd David von der Marwitz<lb/> ſorge getragen/ Dann er denſelben auch allhie daheim<lb/> einen gelahrten <hi rendition="#aq">Præceptorem</hi> in die 7. Jahr gehal-<lb/> ten/ ſich auch bemuͤhet/ daß er dieſelbe bey der Fuͤrſtli-<lb/> chen jungen Herrſchafft vnſers Gnaͤdigſten Chur vnd<lb/> Landes Fuͤrſten etc. Herren Soͤhnen den Marckgraffen<lb/> zu Brandenburg zur Auffwartung vntergebracht/ da ſie<lb/> denn zugleich auch jhres ſtudierens abwarten koͤnnen.<lb/> Den juͤngſten Baltzer Friderich wird GOtt auch ver-<lb/> ſorgen. Daß alſo wolgedachter Juncker ſeliger an ſei-<lb/> nen lieben Soͤhnen/ was zu Erbawung/ Auffnehmen/<lb/> Zier vnnd Erhaltung jhres Adelichen Standes noͤtig/<lb/> nichts mangeln laſſen, Jnmaſſen er dann wol erwogen/<lb/> was der <hi rendition="#aq">Poët</hi> ſagt:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">didiciſſe fideliter artes,<lb/> Emollit mores, nec ſinit eſſe feros.</hi> </hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Vnd was <hi rendition="#aq">D. Bernhardus</hi> ſagt:<note place="right"><hi rendition="#aq">Bernhard<choice><abbr>ꝰ</abbr><expan>us</expan></choice>.<lb/><hi rendition="#i">Ornament<choice><abbr>ũ</abbr><expan>um</expan></choice><lb/> nobilium.</hi></hi></note><lb/><cit><quote><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nobilitas morum plus prodest quàm genitorum<lb/> Egregij mores ſunt nobilitatis honores.</hi></hi></quote><bibl/></cit></p><lb/> <fw type="sig" place="bottom">G</fw> <fw type="catch" place="bottom">Tugendt</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[49]/0049]
Chriſtliche Leichpredigt.
daraus ſie durch die Præceptores examiniret wordẽ.
Vnnd ſeyn in jhren ſtudijs die 2. elteſten jungen Jun-
ckern Georg vnd Moritz von der Marwitz ſo feliciter
durch Goͤttliche vorleihung fortgeſchritten/ daß ſie nu-
mehr vornehme loͤbliche Academias, Franckfurt/
Straßburgk/ Gieſſen vnd Heidelbergk mit nutz vnnd
frommen beſucht/ vnnd ſo viel in Sprachen/ Sitten/
vnd andern Adelichen vnnd Ritterlichen Exercitijs, ſo
einer Rittermeſsigen Adelichen Perſon zu wiſſen noͤtig/
erfahren vnd gelernet/ das ſie deſſen bey maͤnniglichen
Ruhm vnd Lob haben koͤnnen. So hat auch wolge-
dachter Juncker ſeliger nicht wenig vor die andern jun-
gen Soͤhne Sigmundt vnnd David von der Marwitz
ſorge getragen/ Dann er denſelben auch allhie daheim
einen gelahrten Præceptorem in die 7. Jahr gehal-
ten/ ſich auch bemuͤhet/ daß er dieſelbe bey der Fuͤrſtli-
chen jungen Herrſchafft vnſers Gnaͤdigſten Chur vnd
Landes Fuͤrſten etc. Herren Soͤhnen den Marckgraffen
zu Brandenburg zur Auffwartung vntergebracht/ da ſie
denn zugleich auch jhres ſtudierens abwarten koͤnnen.
Den juͤngſten Baltzer Friderich wird GOtt auch ver-
ſorgen. Daß alſo wolgedachter Juncker ſeliger an ſei-
nen lieben Soͤhnen/ was zu Erbawung/ Auffnehmen/
Zier vnnd Erhaltung jhres Adelichen Standes noͤtig/
nichts mangeln laſſen, Jnmaſſen er dann wol erwogen/
was der Poët ſagt:
didiciſſe fideliter artes,
Emollit mores, nec ſinit eſſe feros.
Vnd was D. Bernhardus ſagt:
Nobilitas morum plus prodest quàm genitorum
Egregij mores ſunt nobilitatis honores.
Bernhardꝰ.
Ornamentũ
nobilium.
Tugendt
G
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |