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Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564.

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Hansen von Liebenstein.
seines Volcks/ nit allein die Landsordnung be-
uolhen/ wie er den Vnderthonen Recht schaffen/
vnd sie wider gewalt vnd vnrecht schützen solt/
sonder hat jm auch ein ernstlichen beuelch geben/
das er ein abschrifft von der KirchenordnungDer Oberkeit
ist nit allein die
Landsordnung/
sonder auch die
Kirchenordnung
benolhen.
Deuter. xvij.

haben soll auff das er sich auch in derselben Gott
gefellig wisse zuhalten. Dann also lauten die
wort dises beuelchs: Wann der König sitzen würt
auff dem Stul seines Königreichs/ soll er diß
ander Gesetz von den Priestern/ den Leuiten ne-
men/ vnnd auff ein Buch schreiben lassen/ das
soll bey jm seyn/ vnd soll darinn lesen sein leben-
lang/ auff das er lerne fürchten den Herren sei-
nen Gott/ das er halte alle wort dises Gesetzes/
vnd dise Recht/ das er darnach thü. Er soll sein
Hertz nicht erheben über seinen Bruder/ vnnd
soll nicht weichen/ weder zur Rechten noch zur
Lincken/ auff das er seine tag erlengere auff seinen
Königreich/ er vnd seine Kinder in Jsrael.

Jn disem Göttlichen beuelch/ würt dem Kö-
nig die Kirchenordnung auff das aller ernstlichst
beuolhen/ das sie nicht allein die Priester vnd Le-
uiten/ sonder auch der König selbst wissen/ vnnd
darüber halten/ daruon weder auff die rechte
noch lincke weichen soll/ so er anderst sein
Leben erlengeren/ vnnd das Königreich
auff seine Kinder bringen vnnd erhalten wöll.

Disem
D ij

Hanſen von Liebenſtein.
ſeines Volcks/ nit allein die Landsoꝛdnung be-
uolhen/ wie er den Vnderthonen Recht ſchaffen/
vnd ſie wider gewalt vnd vnrecht ſchützen ſolt/
ſonder hat jm auch ein ernſtlichen beuelch geben/
das er ein abſchꝛifft von der KirchenoꝛdnungDer Oberkeit
iſt nit allein die
Landsoꝛdnung/
ſonder auch die
Kirchenoꝛdnung
benolhen.
Deuter. xvij.

haben ſoll auff das er ſich auch in derſelben Gott
gefellig wiſſe zůhalten. Dann alſo lauten die
woꝛt diſes beuelchs: Wann der Koͤnig ſitzen würt
auff dem Stůl ſeines Koͤnigreichs/ ſoll er diß
ander Geſetz von den Pꝛieſtern/ den Leuiten ne-
men/ vnnd auff ein Bůch ſchꝛeiben laſſen/ das
ſoll bey jm ſeyn/ vnd ſoll darinn leſen ſein leben-
lang/ auff das er lerne fürchten den Herren ſei-
nen Gott/ das er halte alle woꝛt diſes Geſetzes/
vnd diſe Recht/ das er darnach thuͤ. Er ſoll ſein
Hertz nicht erheben über ſeinen Brůder/ vnnd
ſoll nicht weichen/ weder zůr Rechten noch zůr
Lincken/ auff das er ſeine tag erlengere auff ſeinen
Koͤnigreich/ er vnd ſeine Kinder in Jſrael.

Jn diſem Goͤttlichen beuelch/ würt dem Koͤ-
nig die Kirchenoꝛdnung auff das aller ernſtlichſt
beuolhen/ das ſie nicht allein die Pꝛieſter vnd Le-
uiten/ ſonder auch der Koͤnig ſelbſt wiſſen/ vnnd
darüber halten/ daruon weder auff die rechte
noch lincke weichen ſoll/ ſo er anderſt ſein
Leben erlengeren/ vnnd das Koͤnigreich
auff ſeine Kinder bꝛingen vnnd erhalten woͤll.

Diſem
D ij
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[11[22]/0027] Hanſen von Liebenſtein. ſeines Volcks/ nit allein die Landsoꝛdnung be- uolhen/ wie er den Vnderthonẽ Recht ſchaffen/ vnd ſie wider gewalt vnd vnrecht ſchützen ſolt/ ſonder hat jm auch ein ernſtlichẽ beuelch geben/ das er ein abſchꝛifft von der Kirchenoꝛdnung haben ſoll auff das er ſich auch in derſelben Gott gefellig wiſſe zůhalten. Dann alſo lauten die woꝛt diſes beuelchs: Wañ der Koͤnig ſitzen würt auff dem Stůl ſeines Koͤnigreichs/ ſoll er diß ander Geſetz von den Pꝛieſtern/ den Leuiten ne- men/ vnnd auff ein Bůch ſchꝛeiben laſſen/ das ſoll bey jm ſeyn/ vnd ſoll darinn leſen ſein leben- lang/ auff das er lerne fürchten den Herren ſei- nen Gott/ das er halte alle woꝛt diſes Geſetzes/ vnd diſe Recht/ das er darnach thuͤ. Er ſoll ſein Hertz nicht erheben über ſeinen Brůder/ vnnd ſoll nicht weichen/ weder zůr Rechten noch zůr Lincken/ auff das er ſeine tag erlengere auff ſeinẽ Koͤnigreich/ er vnd ſeine Kinder in Jſrael. Der Oberkeit iſt nit allein die Landsoꝛdnũg/ ſonder auch die Kirchenoꝛdnung benolhen. Deuter. xvij. Jn diſem Goͤttlichen beuelch/ würt dem Koͤ- nig die Kirchenoꝛdnung auff das aller ernſtlichſt beuolhen/ das ſie nicht allein die Pꝛieſter vñ Le- uiten/ ſonder auch der Koͤnig ſelbſt wiſſen/ vnnd darüber halten/ daruon weder auff die rechte noch lincke weichen ſoll/ ſo er anderſt ſein Leben erlengeren/ vnnd das Koͤnigreich auff ſeine Kinder bꝛingen vnnd erhalten woͤll. Diſem D ij

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Zitationshilfe: Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564, S. 11[22]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527796/27>, abgerufen am 21.11.2024.