Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564.

Bild:
<< vorherige Seite

Hansen von Liebenstein.
Zu dem/ so ist Hiskia/ nicht ein Abgöttischer
noch Gottloser/ sonder ein frommer Gotsförch-
tiger
König gewesen/ der gethon hat/ was dem
Herrn wol gefiel/ wie sein vatter Dauid/ der die
Abgötterey im Königreich Juda abgethon/ vndij. Regum xviij.
ij. Chron. xxix.

die ärine Schlang zerschmettert/ wölche Mo-
ses gemacht hat/ der auch durch sein geistliche vnd
weltliche Rhät ein Reformation der Kirchen
vnd des rechten waren Gottes diensts nach dem
Gesetze des Herren im gantzen Königreich Ju-
da angestelt/ vnd also sein Hertz recht gegen dem
Herren gstanden/ das es scheinet/ als hette er di-
ser Predig des Propheten gar nicht bedürfft/
wölche vil mehr den Gottlosen zugehöret/ die in
jrem Gottlosen wesen zu jrer selbst/ vnnd deren
Vnderthonen ewig verderben/ vortfaren/ das
sie durch solliche ernstliche Predig zur buß be-
wegt/ vnd jr leben nach Gottes willen anstellen
möchten. Man schreibt von dem Gottlosen wü-
terich vnd Tyrannen/ dem Keiser Nerone/ da erNero ein Gott-
loser Herr.

von einem gehört/ der gewünschet/ das nach sei-
nem tod die gantz Welt mit Fewr angestossen
würde/ solte er gesagt haben/ imo etiam me viuo,
das ist/ er wölt das es bey seinem leben geschehe/
so gar hat jn nichts angefochten/ das nach sei-
nem tod im Römischen Reich wol regiert vnnd
haußgehalten wurde.

Aber

Hanſen von Liebenſtein.
Zů dem/ ſo iſt Hiskia/ nicht ein Abgoͤttiſcher
noch Gottloſer/ ſonder ein frommer Gotsfoͤrch-
tiger
Koͤnig geweſen/ der gethon hat/ was dem
Herrn wol gefiel/ wie ſein vatter Dauid/ der die
Abgoͤtterey im Koͤnigreich Juda abgethon/ vndij. Regum xviij.
ij. Chꝛon. xxix.

die aͤrine Schlang zerſchmettert/ woͤlche Mo-
ſes gemacht hat/ der auch durch ſein geiſtliche vnd
weltliche Rhaͤt ein Refoꝛmation der Kirchen
vnd des rechten waren Gottes dienſts nach dem
Geſetze des Herren im gantzen Koͤnigreich Ju-
da angeſtelt/ vnd alſo ſein Hertz recht gegen dem
Herren gſtanden/ das es ſcheinet/ als hette er di-
ſer Pꝛedig des Pꝛopheten gar nicht bedürfft/
woͤlche vil mehꝛ den Gottloſen zůgehoͤꝛet/ die in
jrem Gottloſen weſen zů jrer ſelbſt/ vnnd deren
Vnderthonen ewig verderben/ voꝛtfaren/ das
ſie durch ſolliche ernſtliche Pꝛedig zůr bůß be-
wegt/ vnd jr leben nach Gottes willen anſtellen
moͤchten. Man ſchꝛeibt von dem Gottloſen wuͤ-
terich vnd Tyrannen/ dem Keiſer Nerone/ da erNero ein Gott-
loſer Herꝛ.

von einem gehoͤꝛt/ der gewünſchet/ das nach ſei-
nem tod die gantz Welt mit Fewꝛ angeſtoſſen
würde/ ſolte er geſagt haben/ imò etiam me viuo,
das iſt/ er woͤlt das es bey ſeinem leben geſchehe/
ſo gar hat jn nichts angefochten/ das nach ſei-
nem tod im Roͤmiſchen Reich wol regiert vnnd
haußgehalten wurde.

Aber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <p><pb facs="#f0007" n="1[2]"/><fw place="top" type="header">Han&#x017F;en von Lieben&#x017F;tein.</fw><lb/>
Z&#x016F; dem/ &#x017F;o i&#x017F;t Hiskia/ nicht ein Abgo&#x0364;tti&#x017F;cher<lb/>
noch Gottlo&#x017F;er/ &#x017F;onder ein frommer <choice><sic>Gotsfo&#x0364;:ch-<lb/>
tiger</sic><corr>Gotsfo&#x0364;rch-<lb/>
tiger</corr></choice> Ko&#x0364;nig gewe&#x017F;en/ der gethon hat/ was dem<lb/>
Herrn wol gefiel/ wie &#x017F;ein vatter Dauid/ der die<lb/>
Abgo&#x0364;tterey im Ko&#x0364;nigreich Juda abgethon/ v<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nd</expan></choice><note place="right">ij. Regum xviij.<lb/>
ij. Ch&#xA75B;on. xxix.</note><lb/>
die a&#x0364;rine Schlang zer&#x017F;chmettert/ wo&#x0364;lche Mo-<lb/>
&#x017F;es gemacht hat/ der auch durch &#x017F;ein gei&#x017F;tliche v<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nd</expan></choice><lb/>
weltliche Rha&#x0364;t ein Refo&#xA75B;mation der Kirchen<lb/>
vnd des rechten waren Gottes dien&#x017F;ts nach dem<lb/>
Ge&#x017F;etze des Herren im gantzen Ko&#x0364;nigreich Ju-<lb/>
da ange&#x017F;telt/ vnd al&#x017F;o &#x017F;ein Hertz recht gegen dem<lb/>
Herren g&#x017F;tanden/ das es &#x017F;cheinet/ als hette er di-<lb/>
&#x017F;er P&#xA75B;edig des P&#xA75B;opheten gar nicht bedürfft/<lb/>
wo&#x0364;lche vil meh&#xA75B; den Gottlo&#x017F;en z&#x016F;geho&#x0364;&#xA75B;et/ die in<lb/>
jrem Gottlo&#x017F;en we&#x017F;en z&#x016F; jrer &#x017F;elb&#x017F;t/ vnnd deren<lb/>
Vnderthonen ewig verderben/ vo&#xA75B;tfaren/ das<lb/>
&#x017F;ie durch &#x017F;olliche ern&#x017F;tliche P&#xA75B;edig z&#x016F;r b&#x016F;ß be-<lb/>
wegt/ vnd jr leben nach Gottes willen an&#x017F;tellen<lb/>
mo&#x0364;chten. Man &#x017F;ch&#xA75B;eibt von dem Gottlo&#x017F;en wu&#x0364;-<lb/>
terich vnd Tyrannen/ dem Kei&#x017F;er <hi rendition="#aq">Nerone/</hi> da er<note place="right">Nero ein Gott-<lb/>
lo&#x017F;er Her&#xA75B;.</note><lb/>
von einem geho&#x0364;&#xA75B;t/ der gewün&#x017F;chet/ das nach &#x017F;ei-<lb/>
nem tod die gantz Welt mit Few&#xA75B; ange&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en<lb/>
würde/ &#x017F;olte er ge&#x017F;agt haben/ <hi rendition="#aq">imò etiam me viuo,</hi><lb/>
das i&#x017F;t/ er wo&#x0364;lt das es bey &#x017F;einem leben ge&#x017F;chehe/<lb/>
&#x017F;o gar hat jn nichts angefochten/ das nach &#x017F;ei-<lb/>
nem tod im Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Reich wol regiert vnnd<lb/>
haußgehalten wurde.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Aber</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1[2]/0007] Hanſen von Liebenſtein. Zů dem/ ſo iſt Hiskia/ nicht ein Abgoͤttiſcher noch Gottloſer/ ſonder ein frommer Gotsfoͤrch- tiger Koͤnig geweſen/ der gethon hat/ was dem Herrn wol gefiel/ wie ſein vatter Dauid/ der die Abgoͤtterey im Koͤnigreich Juda abgethon/ vñ die aͤrine Schlang zerſchmettert/ woͤlche Mo- ſes gemacht hat/ der auch durch ſein geiſtliche vñ weltliche Rhaͤt ein Refoꝛmation der Kirchen vnd des rechten waren Gottes dienſts nach dem Geſetze des Herren im gantzen Koͤnigreich Ju- da angeſtelt/ vnd alſo ſein Hertz recht gegen dem Herren gſtanden/ das es ſcheinet/ als hette er di- ſer Pꝛedig des Pꝛopheten gar nicht bedürfft/ woͤlche vil mehꝛ den Gottloſen zůgehoͤꝛet/ die in jrem Gottloſen weſen zů jrer ſelbſt/ vnnd deren Vnderthonen ewig verderben/ voꝛtfaren/ das ſie durch ſolliche ernſtliche Pꝛedig zůr bůß be- wegt/ vnd jr leben nach Gottes willen anſtellen moͤchten. Man ſchꝛeibt von dem Gottloſen wuͤ- terich vnd Tyrannen/ dem Keiſer Nerone/ da er von einem gehoͤꝛt/ der gewünſchet/ das nach ſei- nem tod die gantz Welt mit Fewꝛ angeſtoſſen würde/ ſolte er geſagt haben/ imò etiam me viuo, das iſt/ er woͤlt das es bey ſeinem leben geſchehe/ ſo gar hat jn nichts angefochten/ das nach ſei- nem tod im Roͤmiſchen Reich wol regiert vnnd haußgehalten wurde. ij. Regum xviij. ij. Chꝛon. xxix. Nero ein Gott- loſer Herꝛ. Aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/527796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/527796/7
Zitationshilfe: Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564, S. 1[2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527796/7>, abgerufen am 21.11.2024.