Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.gespiegelten Pfawen-federn die Zierde; An den Hörnern der Zu wüntschen wäre es/ (Vnd wer ist unter Vns/ der nicht Da er lebete/ sahe er seine lust/ und hatte frewde an jhm. Da er
geſpiegelten Pfawen-federn die Zierde; An den Hoͤrnern der Zu wuͤntſchen waͤre es/ (Vnd wer iſt unter Vns/ der nicht Da er lebete/ ſahe er ſeine luſt/ und hatte frewde an jhm. Da er
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsExordium" n="2"> <p><pb facs="#f0014" n="[14]"/> geſpiegelten <hi rendition="#fr">Pfawen-federn</hi> die <hi rendition="#fr">Zierde;</hi> An den <hi rendition="#fr">Hoͤrnern der<lb/> Hirſche/</hi> die Tapfferkeit/ Freydigkeit und <hi rendition="#fr">Staͤrcke;</hi> An den<lb/> unbefleckten <hi rendition="#fr">Weiſſen-Lilien/</hi> der <hi rendition="#fr">untadelhaffte Wandel;</hi> An<lb/> dem <hi rendition="#fr">Weinreben</hi> und <hi rendition="#fr">Roſenzweige/</hi> die <hi rendition="#fr">fortſtammung des Ge-</hi><lb/><note place="left">Eſa: 16. v. 8</note><hi rendition="#fr">ſchlechtes;</hi> wie denn die Vornehme und wolgeartete Kinder/ E-<lb/><note place="left">Sirach 40.<lb/> (<hi rendition="#i">39</hi>) v. 17.</note>ſai<hi rendition="#aq">æ</hi> 16. den <hi rendition="#fr">Edlen Reben/</hi> und Sirach am 40. den <hi rendition="#fr">Roſen an<lb/> den Baͤchlein gepftantzet/</hi> verglichen werden. Die <hi rendition="#fr">Getreide-<lb/> aͤhre</hi> deutet auff die <hi rendition="#fr">Fruͤchte</hi> und Nutzbarkeiten/ welche ein ſol-<lb/> cher Herr nicht nur ſeinem Geſchlechte/ ſondern einer gantzen<lb/> Stad/ einem gantzen Lande/ durch ſeine ruͤhmliche Thaten zu<lb/> wege bringet.</p><lb/> <p>Zu wuͤntſchen waͤre es/ (Vnd wer iſt unter Vns/ der nicht<lb/> ſolches von grund ſeines Hertzens inniglich gewuͤntſchet!) das der<lb/> ſelige <hi rendition="#fr">Herr Lang</hi> bey langem leben/ und deſſen altes wolverdien-<lb/> tes Geſchlecht bey beſtaͤndigem Wachsthumb und auffnehmen<lb/> waͤre erhalten worden. Aber es heiſſt/ wie im 1. Capittel des<lb/><note place="left">Prediger<lb/> Salomo 1.<lb/> verß 4.</note>Predigers Salomo ſtehet: <hi rendition="#fr">Ein Geſchlecht vergehet/ das an-<lb/> der kommet. Geſtern</hi> iſt es 29. Jahr/ da des jetzo vor uns lie-<lb/> genden <hi rendition="#fr">Herrn Langens Herr Vater/</hi> der Weiland <hi rendition="#fr">Edle/ Ve-<lb/> ſte/ und Wolweiſe Herr Chriſtoph Lang/ ꝛc.</hi> alhier zur Erden<lb/> beſtattet worden. Auff <hi rendition="#fr">heutigen</hi> Tag ſoll jhm nun auch des<lb/><hi rendition="#fr">Herren Sohns</hi> abgeſeelter Coͤrper in der Grufft an die Seiten<lb/> geſetzet werden. Ein klaͤglicher Fall iſt jener geweſen/ da dem<lb/> loͤblichen Stad-Regiment ein ſo trewes und verſtaͤndiges Mit-<lb/> glied entzogen worden. Doch hat damals jedermann der hoff-<lb/> nung gelebt/ das der hinterlaſſene <hi rendition="#fr">Herr Sohn</hi> nicht allein in<lb/> trewer beobachtung Gemeinen Nutzes des Herrn Vaters ſtelle<lb/> wohlvertreten/ ſondern auch das Geſchlecht fortpflantzen wuͤrde.<lb/><note place="left">Sirach 30.<lb/> v. 3. 4. 5. 6.</note>Da hat es geheiſſen aus dem Sirach am 30. <hi rendition="#fr">Wenn einer ſein<lb/> Kind zeucht/ das verdreußt ſeinen Feind/ und erfrewet ſeine<lb/> Freunde/ denn wo ſein Vater ſtirbt/ ſo iſts/ als waͤre er nicht<lb/> geſtorben/ denn er hat ſeines gleichen hinter ſich gelaſſen.</hi></p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Da er lebete/ ſahe er ſeine luſt/ und hatte frewde an jhm. Da</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">er</hi> </fw><lb/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[14]/0014]
geſpiegelten Pfawen-federn die Zierde; An den Hoͤrnern der
Hirſche/ die Tapfferkeit/ Freydigkeit und Staͤrcke; An den
unbefleckten Weiſſen-Lilien/ der untadelhaffte Wandel; An
dem Weinreben und Roſenzweige/ die fortſtammung des Ge-
ſchlechtes; wie denn die Vornehme und wolgeartete Kinder/ E-
ſaiæ 16. den Edlen Reben/ und Sirach am 40. den Roſen an
den Baͤchlein gepftantzet/ verglichen werden. Die Getreide-
aͤhre deutet auff die Fruͤchte und Nutzbarkeiten/ welche ein ſol-
cher Herr nicht nur ſeinem Geſchlechte/ ſondern einer gantzen
Stad/ einem gantzen Lande/ durch ſeine ruͤhmliche Thaten zu
wege bringet.
Eſa: 16. v. 8
Sirach 40.
(39) v. 17.
Zu wuͤntſchen waͤre es/ (Vnd wer iſt unter Vns/ der nicht
ſolches von grund ſeines Hertzens inniglich gewuͤntſchet!) das der
ſelige Herr Lang bey langem leben/ und deſſen altes wolverdien-
tes Geſchlecht bey beſtaͤndigem Wachsthumb und auffnehmen
waͤre erhalten worden. Aber es heiſſt/ wie im 1. Capittel des
Predigers Salomo ſtehet: Ein Geſchlecht vergehet/ das an-
der kommet. Geſtern iſt es 29. Jahr/ da des jetzo vor uns lie-
genden Herrn Langens Herr Vater/ der Weiland Edle/ Ve-
ſte/ und Wolweiſe Herr Chriſtoph Lang/ ꝛc. alhier zur Erden
beſtattet worden. Auff heutigen Tag ſoll jhm nun auch des
Herren Sohns abgeſeelter Coͤrper in der Grufft an die Seiten
geſetzet werden. Ein klaͤglicher Fall iſt jener geweſen/ da dem
loͤblichen Stad-Regiment ein ſo trewes und verſtaͤndiges Mit-
glied entzogen worden. Doch hat damals jedermann der hoff-
nung gelebt/ das der hinterlaſſene Herr Sohn nicht allein in
trewer beobachtung Gemeinen Nutzes des Herrn Vaters ſtelle
wohlvertreten/ ſondern auch das Geſchlecht fortpflantzen wuͤrde.
Da hat es geheiſſen aus dem Sirach am 30. Wenn einer ſein
Kind zeucht/ das verdreußt ſeinen Feind/ und erfrewet ſeine
Freunde/ denn wo ſein Vater ſtirbt/ ſo iſts/ als waͤre er nicht
geſtorben/ denn er hat ſeines gleichen hinter ſich gelaſſen.
Prediger
Salomo 1.
verß 4.
Sirach 30.
v. 3. 4. 5. 6.
Da er lebete/ ſahe er ſeine luſt/ und hatte frewde an jhm. Da
er
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