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Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.

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straffe/ von dem durch Sünden erzürnetem Gotte wäre/ und
derowegen er/ dem es so über die massenübel gieng/ müste sonderlich
böse stücke auff dem Hertzen haben: Dieselbe solte er nur bekeffen/Sihe Job
c. 4. verß 6.
7. 8. c. 5. v. 1
2. c. 11. v.
13. folg. c.
15. v. 11. c.
22. v. 3. 4. 5.
6. 7. 8. 9. 10
11.

so würde es besser mit jhme werden. Wie hin und wieder aus jhren
reden zusehen/ sonderlich da Eliphas im. 22. Capittel spricht:
Meinestu/ das den Allmächtigen gefalle/ das du dich so fromm
machest? Du hast etwan deinem Bruder ein Pfand genom-
men ohn ursach/ du hast den Nackenden die Kleider ausgezo-
gen. Du hast die Müden nicht geträncket mit Wasser/ und
hast dem Hungrigen dein Brod versagt. Du hast gewalt im
Lande geübet/ und prächtig darinnen gesessen. Die Witwen
hastu leer lassen gehen/ und die Arm der Wäisen zubrochen.
Darumb bistu mit Stricken umbgeben/ und furcht hat dich
plötzlich erschrecket. Soltestu denn nicht die Finsternis se-
hen/ und die Wasserstuth dich nicht bedecken?
Wieder solche
beschuldigung muste sich Job mit gewalt wehren/ und seine Vn-
schuld retten. Darumb er zwar bekandte/ das er vor den aller-
heiligsten Augen Gottes mit seiner Gerechtigkeit nicht bestehen
könne; Er wisse wohl/ das ein Mensch nicht rechtfertig bestehen
möge gegen Gott; habe derselbe lust mit jhm zu haddern/ soJob 9. verß
2. 3.

könne er jhm auff tausend nicht eins antworten. Aber gleichwohl
sey er nicht ein Gottloser/ der wieder Gewissen gesündiget/ in
schande und laster gelebet/ und damit solche schwere straffe verdie-
net habe: Es sey kein Frevel in seiner Hand/ und sein Gebet sey
rein: Sein Gewissen beisse jhn nicht seines gantzen lebens hal-c. 16. v. 17.
ben. Gleichwohl wisse er/ das Gott offtmahls in diesem lebenc. 27. v. 6.
den Gottlosen gutes/ und hingegen den frommen übel Glück er-c. 12. v. 4.
fahren lasse. Dergleichen begegne auch jhm jetzo an stat des vo-5. 6.
rigen wohlstandes. Zu solcher Schutzrede wieder die falsche
beschuldigung seiner Freunde
gehöret auch gegenwärtiger
Text/
darin er sonderlich die von Elipha/ im 22. Capittel jhmc. 22. v. 4.
folg.

zugemessene boßheit/ unbarmhertzigkeit/ ungerechtigkeit/ belei-
digung der Armen/ der Witwen und Wäisen wiederleget/ und

hinge-
C

ſtraffe/ von dem durch Suͤnden erzuͤrnetem Gotte waͤre/ und
derowegẽ er/ dem es ſo uͤber die maſſenuͤbel gieng/ muͤſte ſonderlich
boͤſe ſtuͤcke auff dem Hertzen haben: Dieſelbe ſolte er nur bekeffen/Sihe Job
c. 4. verß 6.
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2. c. 11. v.
13. folg. c.
15. v. 11. c.
22. v. 3. 4. 5.
6. 7. 8. 9. 10
11.

ſo wuͤrde es beſſer mit jhme werden. Wie hin und wieder aus jhrẽ
reden zuſehen/ ſonderlich da Eliphas im. 22. Capittel ſpricht:
Meineſtu/ das den Allmaͤchtigen gefalle/ das du dich ſo from̃
macheſt? Du haſt etwan deinem Bruder ein Pfand genom-
men ohn urſach/ du haſt den Nackenden die Kleider ausgezo-
gen. Du haſt die Muͤden nicht getraͤncket mit Waſſer/ und
haſt dem Hungrigen dein Brod verſagt. Du haſt gewalt im
Lande geuͤbet/ und praͤchtig darinnen geſeſſen. Die Witwen
haſtu leer laſſen gehen/ und die Arm der Waͤiſen zubrochen.
Darumb biſtu mit Stricken umbgeben/ und furcht hat dich
ploͤtzlich erſchrecket. Solteſtu denn nicht die Finſternis ſe-
hen/ und die Waſſerſtuth dich nicht bedecken?
Wieder ſolche
beſchuldigung muſte ſich Job mit gewalt wehren/ und ſeine Vn-
ſchuld retten. Darumb er zwar bekandte/ das er vor den aller-
heiligſten Augen Gottes mit ſeiner Gerechtigkeit nicht beſtehen
koͤnne; Er wiſſe wohl/ das ein Menſch nicht rechtfertig beſtehen
moͤge gegen Gott; habe derſelbe luſt mit jhm zu haddern/ ſoJob 9. verß
2. 3.

koͤnne er jhm auff tauſend nicht eins antworten. Aber gleichwohl
ſey er nicht ein Gottloſer/ der wieder Gewiſſen geſuͤndiget/ in
ſchande und laſter gelebet/ und damit ſolche ſchwere ſtraffe verdie-
net habe: Es ſey kein Frevel in ſeiner Hand/ und ſein Gebet ſey
rein: Sein Gewiſſen beiſſe jhn nicht ſeines gantzen lebens hal-c. 16. v. 17.
ben. Gleichwohl wiſſe er/ das Gott offtmahls in dieſem lebenc. 27. v. 6.
den Gottloſen gutes/ und hingegen den frommen uͤbel Gluͤck er-c. 12. v. 4.
fahren laſſe. Dergleichen begegne auch jhm jetzo an ſtat des vo-5. 6.
rigen wohlſtandes. Zu ſolcher Schutzrede wieder die falſche
beſchuldigung ſeiner Freunde
gehoͤret auch gegenwaͤrtiger
Text/
darin er ſonderlich die von Elipha/ im 22. Capittel jhmc. 22. v. 4.
folg.

zugemeſſene boßheit/ unbarmhertzigkeit/ ungerechtigkeit/ belei-
digung der Armen/ der Witwen und Waͤiſen wiederleget/ und

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[[17]/0017] ſtraffe/ von dem durch Suͤnden erzuͤrnetem Gotte waͤre/ und derowegẽ er/ dem es ſo uͤber die maſſenuͤbel gieng/ muͤſte ſonderlich boͤſe ſtuͤcke auff dem Hertzen haben: Dieſelbe ſolte er nur bekeffen/ ſo wuͤrde es beſſer mit jhme werden. Wie hin und wieder aus jhrẽ reden zuſehen/ ſonderlich da Eliphas im. 22. Capittel ſpricht: Meineſtu/ das den Allmaͤchtigen gefalle/ das du dich ſo from̃ macheſt? Du haſt etwan deinem Bruder ein Pfand genom- men ohn urſach/ du haſt den Nackenden die Kleider ausgezo- gen. Du haſt die Muͤden nicht getraͤncket mit Waſſer/ und haſt dem Hungrigen dein Brod verſagt. Du haſt gewalt im Lande geuͤbet/ und praͤchtig darinnen geſeſſen. Die Witwen haſtu leer laſſen gehen/ und die Arm der Waͤiſen zubrochen. Darumb biſtu mit Stricken umbgeben/ und furcht hat dich ploͤtzlich erſchrecket. Solteſtu denn nicht die Finſternis ſe- hen/ und die Waſſerſtuth dich nicht bedecken? Wieder ſolche beſchuldigung muſte ſich Job mit gewalt wehren/ und ſeine Vn- ſchuld retten. Darumb er zwar bekandte/ das er vor den aller- heiligſten Augen Gottes mit ſeiner Gerechtigkeit nicht beſtehen koͤnne; Er wiſſe wohl/ das ein Menſch nicht rechtfertig beſtehen moͤge gegen Gott; habe derſelbe luſt mit jhm zu haddern/ ſo koͤnne er jhm auff tauſend nicht eins antworten. Aber gleichwohl ſey er nicht ein Gottloſer/ der wieder Gewiſſen geſuͤndiget/ in ſchande und laſter gelebet/ und damit ſolche ſchwere ſtraffe verdie- net habe: Es ſey kein Frevel in ſeiner Hand/ und ſein Gebet ſey rein: Sein Gewiſſen beiſſe jhn nicht ſeines gantzen lebens hal- ben. Gleichwohl wiſſe er/ das Gott offtmahls in dieſem leben den Gottloſen gutes/ und hingegen den frommen uͤbel Gluͤck er- fahren laſſe. Dergleichen begegne auch jhm jetzo an ſtat des vo- rigen wohlſtandes. Zu ſolcher Schutzrede wieder die falſche beſchuldigung ſeiner Freunde gehoͤret auch gegenwaͤrtiger Text/ darin er ſonderlich die von Elipha/ im 22. Capittel jhm zugemeſſene boßheit/ unbarmhertzigkeit/ ungerechtigkeit/ belei- digung der Armen/ der Witwen und Waͤiſen wiederleget/ und hinge- Sihe Job c. 4. verß 6. 7. 8. c. 5. v. 1 2. c. 11. v. 13. folg. c. 15. v. 11. c. 22. v. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10 11. Job 9. verß 2. 3. c. 16. v. 17. c. 27. v. 6. c. 12. v. 4. 5. 6. c. 22. v. 4. folg. C

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Zitationshilfe: Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537788/17>, abgerufen am 21.11.2024.